Dieser Text beschäftigt sich mit dem Thema der Effizienz und Nützlichkeit von Zuzahlungen und Selbstbeteiligungen im deutschen Gesundheitswesen. Alle bisher versuchten und durchgesetzten Gesundheitsreformen hatten das Ziel Kosten zu reduzieren, bzw. die
Effizienz der Gesundheitsversorgung zu erhöhen. Zu diesem Zwecke wurden Zuzahlungen von Patienten zu Leistungen und Medikamenten eingeführt und graduell erhöht. Hinter dieser Politik verbirgt sich der Gedanke, dass die Menschen steuerungspolitisch beeinflussbar
sind. Ferner wird den Patienten unausgesprochen vorgeworfen, dass sie öfter zum Arzt gehen, als dies eigentlich notwendig ist. Marktwirtschaftliche Modelle zeigen, dass die Erhöhung des Preises die Nachfrage des Gutes proportional verringert. Die These dieser Arbeit lautet, dass diese Versuche die marktliche Komponente auf der Ebene der Individuen zu stärken, nicht funktioniert hat, da ökonomische Gesetzmäßigkeiten im Bereich der Gesundheitspolitik nicht
uneingeschränkt gelten. Vereinzelt lassen sich sogar gegenläufige Effekte verbuchen. Die leitende Fragestellung dieser Arbeit lautet daher: „Welchen Nutzen haben die Implementierungen marktwirtschaftlicher Mechanismen auf individueller Ebene auf das deutsche Gesundheitssystem ausgeübt?“
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Home Oeconomicus im Gesundheitswesen
3. Eine kurze Geschichte der Selbstbeteiligung
4. Die Praxisgebühr
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis