Terenz war ein römischer Komödienschreiber. Eine seiner erhaltenen Komödien ist der "Phormio". In dieser Hausarbeit wird auf der Textgrundlage von Reclam das Verhältnis zwischen der Figur des Phormios und dessen Vater untersucht.
Wie in anderen literarischen Gattungen auch orientieren sich die römischen Komödienschreiber mangels lateinischer Vorbilder stark an ihren griechischen Vorgängern, wobei die Namen eines Menander oder Apollodor in der Forschung immer wieder fallen. Publius Terentius Afer (um 190-160 v. Chr.) lehnt sich in seinem „Phormio“, der kurz vor dem Tod des Autors 161 an den ludi Romani uraufgeführt worden ist, in erheblichem Maße an den „Epidikazomenos“ des Apollodor von Karystos an. Auf welche Weise und in welchem Maße Terenz sein griechisches Original nachahmt oder gar kopiert, soll jedoch nicht Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sein. Nicht zuletzt haftet solchen Eruierungen auch immer ein gewisser spekulativer Charakter an, da die griechischen Originaltexte häufig leider nicht überliefert worden sind.
Leitthema dieser Arbeit soll vielmehr sein, wie Terenz seine Figuren – und dabei vornehmlich Antipho und dessen Vater Demipho – zeichnet und mit Charakterzügen ausstattet. Als Grundlage für die Analyse dient die Szene I,4, in der der Sklave Geta seinen Herrn Antipho darüber in Kenntnis setzt, dass Demipho im Hafen von Athen eingetroffen sei und sich auf dem Weg zu ihnen befinde. Demipho befand sich auf Geschäftsreisen und hatte seinen Sklaven Geta beauftragt, auf Antipho in seiner Abwesenheit aufzupassen. Der Sohn hat währenddessen jedoch das alleinstehende, unbemittelte, aber das attische Bürgerrecht tragende Mädchen Phanium geheiratet oder sich zumindest mit ihr verlobt. Da dies ohne Einwilligung des Vaters geschah und Phanium auch keine reiche Mitgift verspricht, ist sowohl Geta, der ja beauftragt war aufzupassen, besorgt über die Reaktion des Demipho als auch Antipho, der so sehr in Angst gerät, dass er seinen Vater im Stück nie zu Gesicht bekommen wird. I,4 bildet die Angst vor dem Vater vortrefflich ab – sprachlich, stilistisch und metrisch.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Einordnung der Szene I,4 in den Handlungsverlauf des Stückes
- Gliederung der Szene I,4
- Interpretation von I,4
- Widersprüchlichkeiten in den Charakterzeichnungen von Demipho und Antipho
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Charakterzeichnungen von Antipho und Demipho im Stück "Phormio" von Terenz, insbesondere in Szene I,4. Die Analyse fokussiert auf die Darstellung der Figuren und ihrer Charakterzüge, unter Berücksichtigung von Lexik, Metrik und Textkritik. Die Arbeit beleuchtet die Vater-Sohn-Beziehung und die Konflikte, die daraus entstehen.
- Charakterisierung von Antipho und Demipho
- Analyse der Vater-Sohn-Beziehung
- Interpretation von Szene I,4
- Konflikte und Intrigen im Stück
- Stilistische und metrische Analyse
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und benennt das zentrale Thema der Arbeit: die Charakterzeichnung von Antipho und Demipho in Terenz' "Phormio", speziell in Szene I,4. Sie verortet die Arbeit im Kontext der Forschung zu Terenz und seinem Bezug zu griechischen Vorbildern, betont aber, dass die Nachahmung des griechischen Originals nicht im Fokus steht. Stattdessen konzentriert sich die Arbeit auf die Analyse der Figuren und ihrer Charaktereigenschaften im Kontext der dargestellten Szene.
Hauptteil (2.1 Einordnung der Szene I,4 in den Handlungsverlauf des Stückes): Dieser Abschnitt ordnet Szene I,4 in den Gesamtkontext des Stücks ein. Er beschreibt den Handlungsbeginn mit den Monologen von Davos und Geta, die den Zuschauer in die Handlung einführen. Die Handlung wird als zweigeteilt dargestellt: Antipho und sein Cousin Phaedria verlieben sich jeweils in Frauen ungünstiger sozialer Stellung. Der Abschnitt beschreibt, wie Antipho durch juristische Hilfe Phanium heiraten kann (oder sich zumindest verlobt), ohne die Zustimmung seines Vaters. Er deutet die spätere Enthüllung an, dass Phanium die uneheliche Tochter von Demiphos Bruder ist, und dass Antipho somit unabsichtlich ein Versprechen seines Vaters erfüllt hat. Der Abschnitt erwähnt den Konflikt zwischen Vater und Sohn und wie er durch Intrigen und fehlende Kommunikation verschärft wird. Die fehlende Offenheit der Söhne und die Starrheit und finanziellen Interessen der Väter werden als zentrale Konfliktursachen hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Terenz, Phormio, Antipho, Demipho, Vater-Sohn-Beziehung, Komödie, Charakterzeichnung, Szeneanalyse, Textkritik, Metrik, Lexik, Konflikt, Intrige.
Häufig gestellte Fragen
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Das Inhaltsverzeichnis gliedert die Arbeit in eine Einleitung, einen Hauptteil (mit Unterpunkten zur Einordnung der Szene I,4, Gliederung der Szene, Interpretation und Widersprüchlichkeiten in den Charakterzeichnungen) und ein Fazit.
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Die Arbeit untersucht die Charakterzeichnungen von Antipho und Demipho, analysiert die Vater-Sohn-Beziehung, interpretiert Szene I,4, beleuchtet Konflikte und Intrigen und führt eine stilistische und metrische Analyse durch.
Was beinhaltet die Zusammenfassung der Kapitel für die Einleitung?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, benennt die Charakterzeichnung von Antipho und Demipho als zentrales Thema und verortet die Arbeit im Kontext der Forschung zu Terenz. Der Fokus liegt auf der Analyse der Figuren und ihrer Charaktereigenschaften.
Was beinhaltet die Zusammenfassung der Kapitel für den Hauptteil (Einordnung der Szene I,4)?
Dieser Abschnitt ordnet Szene I,4 in den Gesamtkontext des Stücks ein, beschreibt den Handlungsbeginn und die Zweiteilung der Handlung (Antiphos und Phaedrias Liebe zu Frauen ungünstiger sozialer Stellung). Er deutet die spätere Enthüllung an, dass Phanium die uneheliche Tochter von Demiphos Bruder ist und beleuchtet den Konflikt zwischen Vater und Sohn.
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Die Schlüsselwörter sind: Terenz, Phormio, Antipho, Demipho, Vater-Sohn-Beziehung, Komödie, Charakterzeichnung, Szeneanalyse, Textkritik, Metrik, Lexik, Konflikt, Intrige.
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- Daniel Sosna (Author), 2009, Der "Phormio" des Terenz und das Verhältnis zwischen Vater und Sohn, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1557464