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Seminararbeit, 2008
15 Seiten, Note: 2,7
1. Einleitung
2. Bildungsaufträge von Kindergarten und Grundschule
3. Die Übergangsphase und ihre Bedeutung
4. Anfangsunterricht – Probleme und Lösungsansätze
5. Störungen innerhalb der Kooperation zwischen Kindergarten und Grundschule
6. Lösungsvorschläge für eine Kooperation von Kindergarten und Grundschule
7. Elternarbeit – Kooperation der Eltern mit Kindergarten und Grundschule
8. Fazit
10. Literaturverzeichnis
Der Übergang vom Kindergarten zur Grundschule gewinnt innerhalb der aktuellen bildungspolitischen Debatte immer mehr an Bedeutung, da er für die weitere Entwicklung der Kinder entscheidend ist.
In meiner Hausarbeit gehe ich deshalb zunächst auf die unterschiedlichen Bildungsaufträge der beiden Institutionen ein. Daraufhin setze ich mich mit dem Übergang auseinander und gehe gezielt auf die Probleme ein, welche in dieser wichtigen Phase auftreten können. In dem darauf folgenden Kapitel beschäftige ich mich dann mit der Zusammenarbeit der Institutionen Kindergarten und Grundschule. Ich benenne Gründe warum diese Kooperation für den Übergang wichtig ist und wo Schwierigkeiten bestehen bzw. aufkommen können. Des Weiteren gehe ich auf den schulischen Anfangsunterricht ein und beleuchte die Schwierigkeiten, die sich aus diesem ergeben können, wenn die Übergangsphase zwischen Kindergarten und Grundschule ohne ausreichende Kooperation vollzogen wird. Sowohl für die Übergangsprobleme als auch für die Kooperationsschwierigkeiten werde ich Lösungswege vorschlagen bzw. Möglichkeiten aufzeigen, wie Kinder in dieser wichtigen Phase begleitet und unterstützt werden können. Zum Schluss setze ich mich näher mit der Rolle der Eltern auseinander und mit dem Beitrag, den sie für eine Zusammenarbeit leisten: Die Elternarbeit.
Ziel meiner Hausarbeit ist die Hervorhebung der Wichtigkeit des Übergangs, des Anfangsunterrichts und der Kooperation zwischen Grundschule, Kindergarten und Elternhaus für die weitere schulische Entwicklung der Kinder. Außerdem möchte ich mit den Vorschlägen zur Lösung von Übergangs- bzw. Kooperationsschwierigkeiten erreichen, dass den Kindern bessere Startvoraussetzungen für ihre weitere schulische Laufbahn ermöglicht werden.
Der Kindergarten ist dem Jugendhilfebereich zugeordnet und der freiwillige Besuch erfolgt gegen Zahlung eines monatlichen Elternbeitrages.
Folglich obliegt es den Eltern, ob sie ihr Kind anmelden oder nicht. Anspruch auf einen Kindergartenplatz hat aber jedes Kind ab dem 3. bis zum 6. Lebensjahr.
Der Kindergarten hat einen eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Die Ziele und Aufgaben sind im Kinder- und Jugendhilfegesetz festgehalten. Ein darin enthaltenes Ziel ist die Förderung der „Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“[1]. Gleichzeitig hat der Kindergarten eine „familienunterstützende“[2] Funktion, da er Kinder ab drei Jahren (in Ausnahmen schon früher) aufnimmt und so deren Eltern zumindest theoretisch ermöglicht, ihrem Beruf nachzugehen. In einer spielerischen Art und Weise soll der Kindergarten auf das Leben vorbereiten und die Entwicklung der Kinder positiv beeinflussen.
Im Gegensatz zum Kindergarten, welcher dem Jugendhilfebereich zugeordnet ist, ist die Grundschule in den Schulbereich untergliedert.
Der Besuch der Grundschule ist in Deutschland obligatorisch, d.h. es besteht Schulpflicht. Jedes Bundesland hat Richtlinien aufgestellt, in denen die Aufgaben der Grundschule beschrieben sind. Demnach soll diese die Kinder zu selbständigem Denken und Lernen animieren sowie die Kompetenz des menschlichen Miteinanders fördern. Das Lernen soll erlernt und grundlegende Kompetenzen im Rechnen, Lesen und Schreiben vermittelt werden. Die Kinder sollen als Individuen wahrgenommen werden und die Aufgabe der Lehrperson besteht darin, die Lernfreude der Schüler zu fördern und aufrechtzuerhalten. Der Lehrer stellt Respektperson, Ansprechpartner, Helfer und Berater in einer Person dar. Die Grundschule soll auf weiterführende Schulen vorbereiten und die Persönlichkeit der Kinder ganz individuell stärken.
In der deutschen Verfassung heißt es, dass die Grundschule das Fundament des Bildungswesens darstellt und ihr die Aufgabe zuteil kommt, alle Kinder sozial zu integrieren und ihnen eine grundlegende Allgemeinbildung zu vermitteln.
Eine Kooperation zwischen den beiden Institutionen Kindergarten und Grundschule ist wünschenswert, da die Grundschule dort anknüpft, wo der Kindergarten aufhört. Es kann auf bereits gemachte Erfahrungen und Lernansätze aufgebaut werden und so eine optimale Förderung stattfinden.
Die Phase des Übergangs beginnt schon im Vorschuljahr, dem letzten Jahr im Kindergarten. Bereits hier werden die „Großen“, auf die Schule vorbereitet. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen und dürfen besondere Dinge tun, die die Kleineren nicht dürfen, beispielsweise mit Messer und Schere umgehen.
Von einem Ende der Übergangsphase ist die Rede, wenn die Kinder sich richtig eingelebt haben, sich wohl fühlen und mit der veränderten Situation zurechtkommen.
Eine positive Bewältigung des Übergangs ist entscheidend für die weitere schulische Laufbahn und das Interesse des Kindes am Lernen. Sinnvoll ist es, die zukünftigen Schüler auf einen Schnuppertag in die Grundschule zu begleiten und sie auf das Neue vorzubereiten.
Die meisten Kinder fühlen sich im Kindergarten wohl: Sie haben Freunde gefunden, mit denen sie spielen, können ihrer Kreativität freien Lauf lassen, haben sich an die Pädagogen um sie herum gewöhnt und als Bezugspersonen verinnerlicht. Doch plötzlich soll alles vorbei sein, denn aus dem Kindergartenkind wird in naher Zukunft ein Schulkind werden.
„Empfindungen wie Angst vor dem bislang Unbekannten [und] Unsicherheit gegenüber dem Neuen“[3] tauchen ebenso auf, wie Traurigkeit als Reaktion auf das Ausscheiden aus dem Kindergarten.
Viele Schulneulinge wissen nicht, was sie erwartet und wie sie sich verhalten sollen. Fragen wie „Werde ich in der Schule zurechtkommen?“, „Was wird mit meinen Freunden?“, „Werde ich neue Freunde finden?“, „Werde ich den Lehrer mögen?“, belasten die Schulanfänger. Das sind Fragen, die ihnen niemand beantworten kann, die Angst allerdings kann ihnen von den Eltern oder auch von den bereits in die Schule gehenden Freunden und Geschwistern genommen werden.
Jeder kennt dieses mulmige Gefühl, wenn sich etwas im Leben ändert und den Kindern geht es nicht anders. Wichtig ist es, ihnen Mut zu machen und sie seelisch auf die bevorstehenden Veränderungen vorzubereiten, denn wenn dies nicht geschieht, assoziieren die Kinder Schule von Anfang an mit etwas Negativem. Ist dies der Fall, kann das Auswirkungen auf die gesamte schulische Laufbahn haben und vielleicht noch darüber hinaus.
Dieses ermutigen und Ängste nehmen ist evtl. nicht nur während der Phase des Übergangs nötig. Während der gesamten Schulzeit sollten Eltern darauf achten, ihr Kind zu unterstützen, Ängste zu nehmen und mit der Schule zu kooperieren. „Zusammenarbeit kann nicht verordnet werden, Schule und Elternhaus müssen zusammenarbeiten wollen“.[4]
Die Übergangsphase an sich ist sehr bedeutend: In ihr wird der Grundstein für die Einstellung bezüglich Schule und Lernen gelegt.
[...]
[1] Buschmeier; Hense, 2002, 44.
[2] Buschmeier; Hense, 2002, 45.
[3] Weigert; Weigert 1995, 34.
[4] Weigert; Weigert 1995, 43.