Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Argumentation des indischen buddhistischen Gelehrten Vasubandhu, der die Existenz einer konsistenten Seele ablehnt. Nach einem geschichtlichen Hintergrund zum Buddhismus wird Vasubandhus Kritik rekonstruiert und auf zentrale Herausforderungen, wie Erinnerung und Handlung ohne ein Selbst, eingegangen. Anschließend wird Vasubandhus Position mit Aristoteles' Seelenlehre kontrastiert. Dabei zeigt sich, dass beide Philosophen eine mittlere Position einnehmen, indem sie weder eine unabhängig existierende Seele noch deren völlige Negation postulieren. Die Arbeit beleuchtet Parallelen, Unterschiede und mögliche Vermittlungsansätze zwischen westlicher und östlicher Philosophie, wobei neue Perspektiven auf den Begriff der Seele erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbetrachtung
- Einleitung
- Geschichtlicher Hintergrund
- Rekonstruktion von Vasubandhus Kritik der Seele
- Das Problem der Erinnerung ohne Selbst
- Das Problem der Handlung ohne Selbst
- Versuch einer Widerlegung: De anima
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Vasubandhus Kritik der Seele im Kontext des Buddhismus und vergleicht sie mit westlichen philosophischen Konzepten, insbesondere der aristotelischen Seelenlehre. Ziel ist es, die Argumentationslinie Vasubandhus zu rekonstruieren und deren Gültigkeit im Vergleich zu westlichen Auffassungen zu überprüfen.
- Vasubandhus Kritik der Seele als permanente Substanz
- Vergleich der buddhistischen und westlichen (aristotelischen) Seelenkonzepte
- Analyse von Vasubandhus Argumentationsstrategie (direkter und indirekter Beweis)
- Relevanz des buddhistischen Selbstverständnisses für die westliche Philosophie
- Die Rolle der Erinnerung und Handlung im Verständnis von Selbst
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbetrachtung: Diese Einleitung erläutert den Kontext der Arbeit im Rahmen eines Seminars zum Buddhismus. Sie hebt die Komplexität der behandelten Themen hervor und begründet die Notwendigkeit einer Vorbetrachtung, um dem Leser einen Überblick über die im Seminar behandelten Inhalte zu geben. Die Arbeit baut auf den im Seminar erarbeiteten Konzepten und Texten auf, insbesondere der Auseinandersetzung mit verschiedenen buddhistischen Schulen und dem Werk Vasubandhus. Die Diskussionen im Seminar haben die Autorin zur Verfassung dieser Arbeit motiviert. Ein wichtiger Aspekt des Seminars war die Frage nach der Unterscheidung zwischen Realität und Nicht-Realität und deren argumentative Fundierung, ein Thema, das in der Kritik der Seele eine zentrale Rolle spielt.
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor: die buddhistische Verneinung eines permanenten Selbst im Gegensatz zur westlichen Philosophiegeschichte. Sie führt in die Thematik ein, indem sie den buddhistischen Standpunkt, prominent vertreten durch Vasubandhu, mit der westlichen Tradition von Platon bis Descartes vergleicht. Der Fokus liegt auf der Analyse von Vasubandhus Argumentation gegen die Existenz einer Seele und deren Vergleich mit aristotelischen Konzepten. Der geschichtliche Hintergrund wird kurz angerissen, bevor die Struktur der Arbeit umrissen wird: geschichtlicher Kontext, Rekonstruktion von Vasubandhus Argumentation, Kritik anhand von Aristoteles und abschließendes Fazit mit Rückbezug zum Seminar.
Geschichtlicher Hintergrund: Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die Geschichte des Buddhismus, von seinen Ursprüngen in Indien bis zur globalen Verbreitung. Es betont die Vielfalt buddhistischer Schulen und die zentrale Rolle des Leidens und seiner Überwindung in der buddhistischen Lehre. Die „Vier Edlen Wahrheiten“ werden als Kern der Lehre genannt und die Merkmale des buddhistischen Weges – moralisches Verhalten, Meditation, tiefe Einsicht – werden hervorgehoben. Die Toleranz, Dialogbereitschaft, Dogmenfreiheit und Gewaltlosigkeit werden als charakteristische Züge des Buddhismus hervorgehoben.
Rekonstruktion von Vasubandhus Kritik der Seele: Dieses Kapitel rekonstruiert Vasubandhus Kritik der Seele, basierend auf seinem Commentary on the Treasury of the Abhidharma. Es konzentriert sich auf das neunte Kapitel, das die Refutation der Theorie der Selbstheit behandelt. Vasubandhu argumentiert gegen die Existenz eines separaten Selbst als Substanz, indem er auf das Kontinuum der Aggregate (Skandha) verweist. Er verwendet ein Ausschlussverfahren: Die Existenz einer Sache kann entweder direkt wahrgenommen oder indirekt durch Schlussfolgerung erschlossen werden. Vasubandhu argumentiert, dass beides für ein separates Selbst nicht zutrifft, da weder eine direkte Wahrnehmung noch eine plausible indirekte Ableitung möglich sind.
Schlüsselwörter
Vasubandhu, Selbst, Seele, Buddhismus, Aristoteles, westliche Philosophie, Kontinuum der Aggregate (Skandha), Leiden, Erlösung, direkter Beweis, indirekter Beweis, Erinnerung, Handlung.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt des Inhaltsverzeichnisses dieses Dokuments?
Das Inhaltsverzeichnis listet folgende Punkte auf: Vorbetrachtung, Einleitung, Geschichtlicher Hintergrund, Rekonstruktion von Vasubandhus Kritik der Seele (inklusive der Unterpunkte Das Problem der Erinnerung ohne Selbst und Das Problem der Handlung ohne Selbst), Versuch einer Widerlegung: De anima, und Fazit.
Was sind die Zielsetzungen und Themenschwerpunkte dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht Vasubandhus Kritik der Seele im Kontext des Buddhismus und vergleicht sie mit westlichen philosophischen Konzepten, insbesondere der aristotelischen Seelenlehre. Die Arbeit zielt darauf ab, die Argumentationslinie Vasubandhus zu rekonstruieren und deren Gültigkeit im Vergleich zu westlichen Auffassungen zu überprüfen. Themenschwerpunkte sind: Vasubandhus Kritik der Seele als permanente Substanz, Vergleich der buddhistischen und westlichen (aristotelischen) Seelenkonzepte, Analyse von Vasubandhus Argumentationsstrategie (direkter und indirekter Beweis), Relevanz des buddhistischen Selbstverständnisses für die westliche Philosophie, und die Rolle der Erinnerung und Handlung im Verständnis von Selbst.
Was wird in der "Vorbetrachtung" dieses Dokuments behandelt?
Die Vorbetrachtung erläutert den Kontext der Arbeit im Rahmen eines Seminars zum Buddhismus. Sie betont die Komplexität der behandelten Themen und begründet die Notwendigkeit einer Vorbetrachtung, um dem Leser einen Überblick über die im Seminar behandelten Inhalte zu geben. Die Arbeit baut auf den im Seminar erarbeiteten Konzepten und Texten auf, insbesondere der Auseinandersetzung mit verschiedenen buddhistischen Schulen und dem Werk Vasubandhus. Die Diskussionen im Seminar haben die Autorin zur Verfassung dieser Arbeit motiviert. Ein wichtiger Aspekt des Seminars war die Frage nach der Unterscheidung zwischen Realität und Nicht-Realität und deren argumentative Fundierung.
Was ist der Inhalt der Einleitung?
Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor: die buddhistische Verneinung eines permanenten Selbst im Gegensatz zur westlichen Philosophiegeschichte. Sie führt in die Thematik ein, indem sie den buddhistischen Standpunkt, prominent vertreten durch Vasubandhu, mit der westlichen Tradition von Platon bis Descartes vergleicht. Der Fokus liegt auf der Analyse von Vasubandhus Argumentation gegen die Existenz einer Seele und deren Vergleich mit aristotelischen Konzepten. Der geschichtliche Hintergrund wird kurz angerissen, bevor die Struktur der Arbeit umrissen wird.
Was behandelt das Kapitel zum geschichtlichen Hintergrund?
Dieses Kapitel bietet einen kurzen Überblick über die Geschichte des Buddhismus, von seinen Ursprüngen in Indien bis zur globalen Verbreitung. Es betont die Vielfalt buddhistischer Schulen und die zentrale Rolle des Leidens und seiner Überwindung in der buddhistischen Lehre. Die „Vier Edlen Wahrheiten“ werden als Kern der Lehre genannt und die Merkmale des buddhistischen Weges – moralisches Verhalten, Meditation, tiefe Einsicht – werden hervorgehoben. Die Toleranz, Dialogbereitschaft, Dogmenfreiheit und Gewaltlosigkeit werden als charakteristische Züge des Buddhismus hervorgehoben.
Was ist der Kern der Rekonstruktion von Vasubandhus Kritik der Seele?
Dieses Kapitel rekonstruiert Vasubandhus Kritik der Seele, basierend auf seinem Commentary on the Treasury of the Abhidharma. Es konzentriert sich auf das neunte Kapitel, das die Refutation der Theorie der Selbstheit behandelt. Vasubandhu argumentiert gegen die Existenz eines separaten Selbst als Substanz, indem er auf das Kontinuum der Aggregate (Skandha) verweist. Er verwendet ein Ausschlussverfahren: Die Existenz einer Sache kann entweder direkt wahrgenommen oder indirekt durch Schlussfolgerung erschlossen werden. Vasubandhu argumentiert, dass beides für ein separates Selbst nicht zutrifft, da weder eine direkte Wahrnehmung noch eine plausible indirekte Ableitung möglich sind.
Welche Schlüsselwörter sind mit dieser Arbeit verbunden?
Die Schlüsselwörter sind: Vasubandhu, Selbst, Seele, Buddhismus, Aristoteles, westliche Philosophie, Kontinuum der Aggregate (Skandha), Leiden, Erlösung, direkter Beweis, indirekter Beweis, Erinnerung, Handlung.
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- Anonym (Author), 2021, Vasubandhus Kritik an der Seele und ein Vergleich mit Aristoteles' Seelenlehre, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1552906