Die zentrale Aufgabe jeder Rechnungslegung ist es, die am Bilanzstichtag bestehenden Lasten und die damit verbundenen künftigen Ausgaben abzubilden. Hierbei gestaltet sich die Bilanzierung von Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten jedoch schwieriger als die für bereits feststehende Verbindlichkeiten.
Die Rückstellungskriterien haben daher die Funktion, die passivierungspflichtigen Sachverhalte möglichst genau abzugrenzen und den Zwecken des Jahresabschusses entsprechend zu dienen.2 Die Rechnungslegungssystem IFRS und HGB weisen im Bereich der Rückstellungsbilanzierung erhebliche Unterschiede auf. Dieses ist vor allem auf den nach dem HGB bestehenden Gläubigerschutzgedanken zurück zu führen. Zielsetzung von Abschlüssen nach der internationalen Rechnungslegung hingegen ist es, Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage eines Unternehmens zu geben, da diese für einen weiten Adressatenkreis bei dessen wirtschaftlichen Entscheidungen nützlich sind.2 Damit wird deutlich, dass der vorrangige Zweck der internationalen Rechnungslegung im Anlegerschutz besteht.3
Die vorliegende Arbeit verfolgt den Zweck die Vorschriften und Grundsätze des IAS 37 – Rückstellungen, Eventualschulden und Eventualverbindlichkeiten - näher zu erläutern und insbesondere auf die Bilanzierung von Rückstellungen und die Wahrscheinlichkeitsproblematik einzugehen. Es folgen Überblicke über die Themen des gesamten Standards. Abschließend wird auf die Neuerungen und Änderungen gemäß ED/2010/1 zum IAS 37 eingegangen. In einem Fazit werden am Ende die wichtigsten Inhalte kurz zusammengefasst und kritisch gewürdigt.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Entwicklungsgeschichte und Definitionen
- Entwicklungsgeschichte
- Definition Rückstellungen und Schuld
- Anwendungsbereich und Zielsetzung
- Anwendungsbereich und Abgrenzung
- Zielsetzung
- Bilanzierung von Rückstellungen
- Allgemeiner Ansatz von Rückstellungen
- Abgrenzung: sonstige Schulden, Eventualschulden und Eventualforderungen
- Erläuterungen zu den einzelnen Ansatzkriterien
- Ansatzkriterium 1: Gegenwärtige Verpflichtungen
- Ansatzkriterium 2: Wahrscheinlichkeitsproblematik
- Ansatzkriterium 3: Zuverlässige Schätzung
- Zusammenfassung am Beispiel
- Bewertung von Rückstellungen
- Bestmögliche Schätzung
- Künftige Ereignisse und Barwert
- Rückgriffsansprüche
- Anpassung und Verbrauch von Rückstellungen
- Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften
- Künftige betriebliche Verluste
- Belastende Verträge
- Restrukturierungsmaßnahmen
- Ausweis- und Angabenpflichten
- Bilanzielle Auswirkungen des neuen Standardentwurf ED IAS 37
- Grundsätzliches
- Ansatzvorschriften
- Bewertung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Thematik der Rückstellungen nach IAS 37. Sie zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis der Definition, des Anwendungsbereichs und der Bilanzierung von Rückstellungen im Kontext internationaler Rechnungslegung zu vermitteln. Die Arbeit betrachtet insbesondere die Entwicklung der IAS 37, erläutert die Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften sowie die Auswirkungen des neuen Standardentwurfs ED IAS 37 auf die Praxis.
- Definition und Entwicklung von Rückstellungen nach IAS 37
- Anwendungsbereich und Abgrenzung von Rückstellungen
- Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen
- Auswirkungen des neuen Standardentwurfs ED IAS 37
- Praktische Anwendung von Rückstellungen in Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit widmet sich der Problemstellung und beleuchtet die Relevanz von Rückstellungen für die Unternehmenspraxis. Das zweite Kapitel behandelt die Entwicklungsgeschichte und Definitionen von Rückstellungen. Hierbei wird der Fokus auf die Entwicklung des IAS 37 und die Abgrenzung von Rückstellungen zu anderen Bilanzpositionen gelegt. Im dritten Kapitel wird der Anwendungsbereich und die Zielsetzung von IAS 37 untersucht. Das vierte Kapitel analysiert die Bilanzierung von Rückstellungen und setzt sich intensiv mit den Ansatzkriterien und der Abgrenzung von Rückstellungen auseinander. Das fünfte Kapitel widmet sich der Bewertung von Rückstellungen. Hierbei werden die Bestmögliche Schätzung, zukünftige Ereignisse und der Barwert sowie die Anpassung und der Verbrauch von Rückstellungen beleuchtet. Im sechsten Kapitel werden die Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften in verschiedenen Praxisbeispielen, wie zum Beispiel zukünftige betriebliche Verluste, belastende Verträge und Restrukturierungsmaßnahmen, dargestellt. Das siebte Kapitel behandelt die Ausweis- und Angabenpflichten von Rückstellungen im Jahresabschluss. Abschließend befasst sich das achte Kapitel mit den bilanzielle Auswirkungen des neuen Standardentwurfs ED IAS 37 auf die Ansatzvorschriften und die Bewertung von Rückstellungen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Seminararbeit sind: Rückstellungen, IAS 37, internationale Rechnungslegung, Bilanzierung, Bewertung, Standardentwurf ED IAS 37, Ansatzkriterien, Wahrscheinlichkeitsproblematik, zukünftige Ereignisse, Barwert, Ausweis- und Angabenpflichten, bilanzielle Auswirkungen.
- Arbeit zitieren
- Stefanie Amundsen (Autor:in), 2010, Rückstellungen nach IAS 37, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/154095