Eingangs wird der Überfall auf die Filiale der Svenska Kreditbanken aus dem Jahre 1973 in schwedischen Hauptstadt Stockholm geschildert. Dieser Überfall gilt als die Geburtsstunde des Stockholm-Syndroms und dient gleichzeitig als Einstieg in diese Hausarbeit. Sie befasst sich mit der Entstehung des Syndroms, den Voraussetzungen, Erklärungsansätzen und der kritischen Betrachtung möglicher Herangehensweisen.
Auf Grund dessen, dass das Syndrom am häufigsten bei Geiselnahmen in Erscheinung tritt, werde ich die Geiselnahme kurz erläutern und nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick auf die drei Phasen einer Geiselnahme eingehen. Dies stellt für mich einen wichtigen Punkt dar um Verständnis zu erlangen, was psychisch in einem Geiselnehmer während einer Geiselnahme abläuft und inwiefern sich in Folge des Geschehensablaufes ein Stockholm-Syndrom entwickeln kann.
Desweiteren definiere ich den Terminus des Stockholm-Syndroms. Im darauf folgenden Gliederungspunkt zeige ich die Voraussetzungen für ein Zustandekommen des Syndroms auf als auch Erklärungsansätze, welche zur Erforschung der Entstehung des Syndroms beitragen können oder beigetragen haben. Danach erläutere ich die Folgen für die Opfer von Geiselnahmen und Gewalttaten und wie sie versuchen, diese selbst zu bewältigen.
Expliziert wird auf die Posttraumatische Belastungsstörung als auch die sekundäre Viktimisierung eingegangen. Da das Stockholm-Syndrom durch die Medien bekannt und bestärkt wurde, werde ich auch auf die Rolle und Bedeutung der Medien bei Geiselnahmen eingehen. Während der gesamten Arbeit beziehe ich Beispiele bedeutender Geiselnahmen oder Entführungen mit ein, um eine Verbindung zum Geschehen und dem Syndrom herzustellen. In der Bewertung gehe ich auf den allgemeinen Forschungstand ein und reflektiere kritische Fakten bezüglich der Verallgemeinerung des Stockholm-Syndroms. In einem abschließenden Fazit möchte ich meine Arbeit abrunden, noch einmal auf die wichtigsten Punkte hinweisen und meine eigene Sichtweise zur Thematik einbringen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Die Geiselnahme
- Der Terminus Stockholm-Syndrom
- Voraussetzungen für die Entstehung und Erklärungsansätze
- Folgen für die Opfer von Geiselnahmen
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Sekundäre Viktimisierung
- Bewältigung des Erlebten
- Geiselnahme und Medien
- Allgemeines
- Medien und Geiseln
- Medien und die Angehörigen
- Kritik und Bewertung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Stockholm-Syndrom, einem Phänomen, das in Zusammenhang mit Geiselnahmen auftritt. Sie analysiert die Entstehung des Syndroms, untersucht die notwendigen Voraussetzungen und Erklärungsansätze sowie die Folgen für die Opfer von Geiselnahmen.
- Definition und historische Entwicklung des Stockholm-Syndroms
- Voraussetzungen für die Entstehung des Syndroms und mögliche Erklärungsansätze
- Folgen für die Opfer von Geiselnahmen, insbesondere die Posttraumatische Belastungsstörung und sekundäre Viktimisierung
- Rolle der Medien bei der Entstehung und Verbreitung des Syndroms
- Kritische Betrachtung und Bewertung des Stockholm-Syndroms
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Stockholm-Syndrom ein und präsentiert den Fall der Geiselnahme in Stockholm 1973 als Ausgangspunkt der Untersuchung. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Phasen einer Geiselnahme und die psychischen Prozesse, die bei Geiselnehmern und Geiseln ablaufen.
Das Kapitel "Grundlagen" behandelt den Begriff der Geiselnahme im polizeilichen Kontext und stellt die Unterscheidung zur Entführung dar. Es zeichnet einen historischen Überblick über die Entwicklung der Geiselnahme von der Frühgeschichte bis zur modernen Zeit.
Das Kapitel "Voraussetzungen für die Entstehung und Erklärungsansätze" befasst sich mit den Faktoren, die zur Entstehung des Stockholm-Syndroms beitragen können. Es werden verschiedene Erklärungsansätze vorgestellt, die zur Erforschung des Phänomens beitragen.
Das Kapitel "Folgen für die Opfer von Geiselnahmen" beleuchtet die psychischen Auswirkungen von Geiselnahmen und geht insbesondere auf die Posttraumatische Belastungsstörung und sekundäre Viktimisierung ein.
Das Kapitel "Geiselnahme und Medien" analysiert die Rolle und Bedeutung der Medien bei Geiselnahmen und untersucht deren Einfluss auf die Wahrnehmung des Stockholm-Syndroms.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind Geiselnahme, Stockholm-Syndrom, Posttraumatische Belastungsstörung, sekundäre Viktimisierung, Medien und die kritische Analyse des Phänomens.
- Arbeit zitieren
- Christin Wolf (Autor:in), 2010, Folgen einer Geiselnahme: Das Stockholmsyndrom, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/153428