Sich dem Theater aus rhetorisch-theoretischer Perspektive zu nähern bedeutet, sich mit einem komplexen medialen System auseinander zu setzen. Diese Auseinandersetzung jedoch gelingt nur wenn man sich auf eine bestimmte Struktur und Fragestellung konzentriert, ohne dabei die Komplexität dieses verwoben Systems einzelner Elemente und ihrer Wechselwirkung außer acht zu lassen. In der folgenden Arbeit soll daher unter Einbeziehung des komplexen Mediums „Theater“ die Frage geklärt werden, welche Rolle der Figur des Bühnenleiters/Intendanten zukommt und wie diese Rolle rhetorik-theoretisch erfasst werden kann. Anhand des Begriffes der Gesamtinszenierung wird hierbei versucht ein Konzept für den Orator Bühnenleiter/Intendant zu finden, um die komplexen Abläufe des theatralen Prozesses unter rhetorischen Gesichtspunkten ausgehend vom Orator Bühnenleiter/Intendant zu schematisieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Systemkomponenten des medialen Systems „Theater“
- 2.1 Bühnenleiter/Intendant
- 2.2 Autor/Stoff/Quelle
- 2.3 Dramaturg
- 2.4 Regie/Regisseur
- 2.5 Bühnengestaltung / Charaktergestaltung
- 2.6 Schauspieler
- 3. Der Ablauf im institutionalisierten Mediensystem Theater
- 4. Versuch eines rhetorischen Konzepts
- 5. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das Theater aus einer rhetorisch-theoretischen Perspektive und analysiert die Rolle des Bühnenleiters/Intendanten innerhalb des komplexen medialen Systems „Theater“. Mithilfe des Konzepts der Gesamtinszenierung wird ein rhetorisches Modell für den Orator Bühnenleiter/Intendant entwickelt, um die Prozesse des theatralen Geschehens unter rhetorischen Gesichtspunkten zu schematisieren.
- Die Stellung und Funktion des Bühnenleiters/Intendanten im Kontext der Institution Theater und deren Systemkomponenten.
- Die Abgrenzung der Aufgabenfelder und Kompetenzen der einzelnen Systemkomponenten (Dramaturg, Regisseur, Bühnenbildner etc.).
- Die Einzelschritte des rhetorischen Prozesses einer Inszenierung und die Abläufe zwischen den einzelnen Komponenten.
- Die Entwicklung eines rhetorischen Modells für das komplexe Mediensystem Theater.
- Die Reflexion der entwickelten Systematik und die Implikation weiterer Forschungsansätze.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Einleitung und stellt die Fragestellung der Arbeit vor. Es wird die Komplexität des medialen Systems „Theater“ beleuchtet und die Notwendigkeit einer fokussierten Betrachtungsweise betont. Die Arbeit konzentriert sich auf die Rolle des Bühnenleiters/Intendanten und versucht, diese unter rhetorisch-theoretischen Gesichtspunkten zu erfassen.
Das zweite Kapitel analysiert die Systemkomponenten des medialen Systems „Theater“, wobei die theaterwissenschaftliche und juristische Perspektive im Vordergrund stehen. Es werden die Aufgabenfelder und Kompetenzen der einzelnen Komponenten, wie Bühnenleiter/Intendant, Autor/Stoff, Dramaturg, Regie, Bühnengestaltung, Charaktergestaltung und Schauspieler, klar abgegrenzt. Das Kapitel dient dazu, die einzelnen Komponenten des Systems zu positionieren und die Grundlage für die spätere rhetorische Analyse zu schaffen.
Das dritte Kapitel beschreibt den Ablauf des theatralen Prozesses im institutionalisierten Mediensystem Theater. Es wird der Prozess einer fiktiven Gesamtinszenierung anhand von Einzelschritten und Abläufen zwischen den einzelnen Komponenten dargestellt. Dieses Kapitel ermöglicht ein tieferes Verständnis der komplexen Abläufe innerhalb des theatralen Systems.
Schlüsselwörter
Theater, Rhetorik, Bühnenleiter/Intendant, Gesamtinszenierung, Mediensystem, Institution, Systemkomponenten, Dramaturgie, Regie, Bühnengestaltung, Schauspieler, Prozessanalyse, rhetorisches Modell, Theaterwissenschaft, Juristische Perspektive.
- Arbeit zitieren
- Stefan Kraft (Autor:in), 2008, Das Theater als Mediensystem und Institution , München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/152702