Kleidung ist ein wichtiges Ausdrucksmittel, um die eigene Identität zu vermitteln. Kleidung schützt vor äußeren Einflüssen, wie der Witterung, und ist gleichzeitig ein wichtiges Medium, um eine soziale Gruppe zu repräsentieren und sich als Teil davon zu fühlen. Die kulturelle Bedeutung von Kleidung ist in der zeitgenössischen Literatur und Kultur aller Epochen präsent. In dieser Arbeit werden die Interdependenzen von genderspezifischer Kleidung und Identitäten im "Rolandslied" des Pfaffen Konrad untersucht. Das Thema dieser Hausarbeit ist Kleidung und ihre Bedeutung für die Konzeption von Identitäten im "Rolandslied". Anhand der Fragestellung "Welchen Einfuss hat die Kleidung im "Rolandslied" auf die Konzeption von Identitäten?" werden nicht nur die Gewänder und ihre Beschaffenheit in Form von Farbe, Glanz und Stoffen eruiert, sondern Kleidung aus dem zwölften und dreizehnten Jahrhundert im erweiterten Sinn. Unter den Begriff Kleidung fallen in dieser Arbeit neben Mänteln, Hemden, Prunkärmeln, Röcken, Kappen, Surkôten, Hosen, Beinlingen, Schuhen und Stiefeln auch Accessoires wie Handschuhe, Gürtel, Schmuck, Steine, Broschen, Tassel, Sporen, Hüte, Gebende und andere Kopfbedeckungen, des Weiteren Insignien, sowie Frisuren, Bärte und Kosmetik. Es wird nicht auf alle Gegenstände ausführlich eingegangen. Von der Kleidung ausgeschlossen werden hier militärische Geräte und Bewaffnung wie diverse Schwerter, die ritterliche Rüstung, sowie Instrumente, wie zum Beispiel das Horn von Roland oder die Kampfhörner der Heiden, und Fahnen. Unter Kleidung verstehe ich dabei grundsätzlich alle Gegenstände, die aus Gründen der Bedeckung, des Schutzes und/ oder der Zier des Körpers getragen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Kleidung in mittelalterlichen Texten
- 3. Kleidung im Rolandslied
- 3.1 Historische und kulturelle Einordnung des Rolandslieds
- 3.2 Gewandbeschreibung von Genelun: mantel, roc und blîalt
- 3.3 Der hantscuoch
- 3.4 Die politisierte Beschreibung von Brechmundas Kostbarkeiten
- 4. Kleidung und Geschlechteridentitäten
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Interdependenzen zwischen genderspezifischer Kleidung und der Konstruktion von Identitäten im Rolandslied des Pfaffen Konrad. Die zentrale Frage lautet: Welchen Einfluss hat die Kleidung im Rolandslied auf die Konzeption von Identitäten? Die Analyse umfasst nicht nur die Beschreibung von Gewändern, sondern auch den breiteren Kontext von Kleidung im 12. und 13. Jahrhundert.
- Kleidung als Indikator sozialer Zugehörigkeit im Mittelalter
- Gewandbeschreibungen im Rolandslied und ihre symbolische Bedeutung
- Der Zusammenhang zwischen Kleidung und Geschlechteridentitäten im Rolandslied
- Kulturelle Muster des 12. und 13. Jahrhunderts, die sich in der Kleidung widerspiegeln
- Der Forschungsstand zur Kleidung in mittelhochdeutschen Texten
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Einfluss von Kleidung auf die Konstruktion von Identitäten im Rolandslied. Sie definiert den Begriff „Kleidung“ im Kontext der Arbeit und umreißt die Methodik. Der Mangel an aktueller Forschung zu diesem Thema im Kontext des Rolandslieds wird hervorgehoben, und die wichtigsten Sekundärquellen werden genannt. Die Einleitung betont die Bedeutung von Kleidung als Ausdruck sozialer Zugehörigkeit und Identität, mit dem englischen Sprichwort „Fine feathers make fine birds“ als einleitenden Gedanken.
2. Kleidung in mittelalterlichen Texten: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Bedeutung von Kleidung in mittelalterlichen Texten, insbesondere im 12. und 13. Jahrhundert. Es analysiert den Wandel der Gewandbeschreibungen in der Literatur dieser Zeit. Anhand des Beispiels „Der nackte Ritter“ vom Stricker wird die symbolische Funktion von Kleidung und ihr Zusammenhang mit höfischer Identität verdeutlicht. Die Nacktheit des Ritters führt zum Verlust seiner Identität und unterstreicht die enge Verbindung zwischen Kleidung und sozialem Status. Der Kapitelverweis auf Andreas Kraß' Arbeit "Geschriebene Kleider" betont die Interdependenz von Texten und Textilien.
3. Kleidung im Rolandslied: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Analyse von Gewandbeschreibungen ausgewählter Figuren im Rolandslied. Es untersucht die Kleidung von Genelun, die symbolische Bedeutung des Handschuhs Kaiser Karls und den prunkvollen Schmuck der Brechmunda. Diese Beschreibungen werden im Hinblick auf Gender- und Religionsaspekte eingeordnet und auf kulturelle Muster des 12. und 13. Jahrhunderts bezogen. Die Analyse zielt darauf ab, das Verhältnis zwischen Kleidung und Geschlechter- bzw. Religionsidentitäten aufzuzeigen.
4. Kleidung und Geschlechteridentitäten: Dieses Kapitel befasst sich mit der detaillierten Analyse des Zusammenhangs zwischen Kleidung und Geschlechteridentitäten im Rolandslied. Es baut auf den Ergebnissen der vorherigen Kapitel auf und untersucht, wie die Darstellung von Kleidung im Epos die Geschlechterrollen und -identitäten der Figuren prägt und widerspiegelt. Es wird wahrscheinlich eine tiefere Auseinandersetzung mit den kulturellen Normen und Werten der Zeit geben, die sich in den Gewandbeschreibungen manifestieren.
Schlüsselwörter
Rolandslied, Pfaffe Konrad, Kleidung, Gewandbeschreibung, Identität, Geschlechteridentität, Mittelalter, 12. Jahrhundert, 13. Jahrhundert, höfische Literatur, soziale Zugehörigkeit, Symbolismus.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dieser Arbeit über das Rolandslied?
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Kleidung im Rolandslied des Pfaffen Konrad, insbesondere im Hinblick auf die Konstruktion von Identitäten, vor allem Geschlechteridentitäten. Sie analysiert, wie Gewandbeschreibungen die soziale Zugehörigkeit, Geschlechterrollen und kulturellen Muster des 12. und 13. Jahrhunderts widerspiegeln.
Welche Hauptthemen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die folgenden Hauptthemen:
- Kleidung als Indikator sozialer Zugehörigkeit im Mittelalter.
- Gewandbeschreibungen im Rolandslied und ihre symbolische Bedeutung.
- Der Zusammenhang zwischen Kleidung und Geschlechteridentitäten im Rolandslied.
- Kulturelle Muster des 12. und 13. Jahrhunderts, die sich in der Kleidung widerspiegeln.
- Der Forschungsstand zur Kleidung in mittelhochdeutschen Texten.
Welche Kapitel sind in der Arbeit enthalten und was behandeln sie?
Die Arbeit ist in folgende Kapitel unterteilt:
- Einleitung: Einführung in das Thema und die Forschungsfrage.
- Kleidung in mittelalterlichen Texten: Überblick über die Bedeutung von Kleidung im Mittelalter, besonders im 12. und 13. Jahrhundert.
- Kleidung im Rolandslied: Analyse von Gewandbeschreibungen ausgewählter Figuren (Genelun, Kaiser Karl) im Rolandslied und deren Bezug zu Gender- und Religionsaspekten.
- Kleidung und Geschlechteridentitäten: Detaillierte Analyse des Zusammenhangs zwischen Kleidung und Geschlechteridentitäten im Rolandslied.
- Fazit: Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Schlussfolgerungen.
Welche Schlüsselwörter sind mit dieser Arbeit verbunden?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Rolandslied, Pfaffe Konrad, Kleidung, Gewandbeschreibung, Identität, Geschlechteridentität, Mittelalter, 12. Jahrhundert, 13. Jahrhundert, höfische Literatur, soziale Zugehörigkeit, Symbolismus.
Was wird im Kapitel "Kleidung im Rolandslied" untersucht?
Dieses Kapitel analysiert die Gewandbeschreibungen von Genelun, die symbolische Bedeutung des Handschuhs Kaiser Karls und den prunkvollen Schmuck der Brechmunda im Rolandslied. Diese Beschreibungen werden im Hinblick auf Gender- und Religionsaspekte eingeordnet und auf kulturelle Muster des 12. und 13. Jahrhunderts bezogen.
Welchen Ansatz verfolgt das Kapitel "Kleidung und Geschlechteridentitäten"?
Dieses Kapitel befasst sich detailliert mit dem Zusammenhang zwischen Kleidung und Geschlechteridentitäten im Rolandslied. Es untersucht, wie die Darstellung von Kleidung im Epos die Geschlechterrollen und -identitäten der Figuren prägt und widerspiegelt. Dabei werden die kulturellen Normen und Werte der Zeit berücksichtigt, die sich in den Gewandbeschreibungen manifestieren.
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- Linda Otto (Author), 2023, Kleidung und die Bedeutung von Gewandbeschreibungen für die Konzeption von Identitäten im "Rolandslied" des Pfaffen Konrad, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1520181