Der Aufsatz beschränkt sich auf wichtige Fragestellungen und Erläuterungen der Mediennutzung und Medienforschung.
Die Arbeit gibt einen Überblick über die Forschungsstudien, bietet eine Einordnung und legt die Entwicklung der Mediennutzung (TV, Hörfunk, Tageszeitung, Kino und Online) dar.
Die Zielgruppe der Arbeit sind Studenten der Fachrichtung Medien und Kommunikationswissenschaften, die einen Bachelor-/Master Abschluß anstreben.
Die Forschung bedarf immer der Datenerhebung, was einen enormen finanziellen Aufwand bedeutet. Die Forschung kann durch neue Entwicklungen sehr schnell überholt sein, gleichzeitig erfüllt sie vielfältige Interessen. Verleger, Medien- und Technologiekonzerne, Produzenten, Sender, Media Planer, Agenturen, Werbewirtschaft und Politik sind Trends und Innovationen in einem sehr dynamischen Markt ausgesetzt. Eine hohe Volatilität des Geldstromes entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Auf der einen Seite wird individuell geforscht, auf der anderen Seite buhlen Mediengestalter und Programmmacher um das knappe Gut Aufmerksamkeit von Zielgruppen. In einer schnellen Medienwelt müssen sich die Programmmacher ständig mit der Fragestellung auseinandersetzen: Wo sind die Kunden von morgen und wie werde ich diese Kunden mit meinen Medieninhalten zu mir führen?
Bei den Studien und deren Auftraggeber unterscheiden sich Deutschland und USA sehr stark. Dies liegt zum einen darin, dass in den USA der größte Anteil der Medieninhalte von privaten Firmen erbracht wird. In Deutschland verfügt der öffentlich-rechtliche Rundfunk über 7,2 Mrd E (2006/2009 ca. 8 Mrd. Euro nach Gebührenerhöhung) gesetzlich geregelte Gebühreneinnahmen. In den USA müssen die Produzenten von Medieninhalten wissen wie und wo sie Werbung machen, weil sie selbst viel Geld in Werbung investieren (im Jahr 2005 über 2,2 Mrd. US$ zur Promotion ihrer Filme und TV Programme ), zum anderen weil sie sich zu 100% von den Werbeeinnahmen finanzieren. In Deutschland ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk relativ unabhängig von Werbegeldern. Nur deshalb gibt es auch eine entsprechende Forschungstradition – im Spannungsfeld der Politik müssen 8 Mrd E (2009) mit den Interessen der Zuschauer und Zuhörer begründet werden .
Studien sind deshalb von den Forschungssinteressen der Auftraggebern geprägt. Dies darf man nicht als „Generalangriff“ verstehen, aber bei der Interpretation der Studien bedenken.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1 Die Mediennutzung und Medienforschung
- 1.1 Das Motiv und der Kontext
- 1.2 Der kontextbezogene Ansatz
- 2 Überblick über Forschungsstudien in Deutschland/
- 2.1 Kontext/Cluster/Sinus Milieus
- 2.2 Arbeitsgemeinschaft Leseranalyse/ Informationsstelle Werbeträgerforschung
- 2.3 Allensbacher Werbeträger Analyse
- 2.4 Langzeitstudie Massenkommunikation
- 2.5 Arbeitsgemeinschaft Media Analyse
- 2.6 Medien Nutzer Typologie (MNT)
- 3 Entwicklung der Mediennutzung (TV, Hörfunk, Tageszeitung, Kino, Online)
- 3.1 Verbreitung und Entwicklung der Mediennutzung
- 3.2 TV
- 3.3 Hörfunk
- 3.4 Print
- 3.5 Kino
- 3.6 Online
- 4 Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Aufsatz zielt darauf ab, wichtige Fragestellungen und Fachbegriffe der Mediennutzungsforschung in verständlicher Sprache zu vermitteln. Er beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze der Medienforschung, die Forschungslandschaft in Deutschland und die Entwicklung der Mediennutzung in verschiedenen Bereichen.
- Die Bedeutung von Kontext und Motiv bei der Mediennutzung
- Die verschiedenen Forschungsansätze in der Mediennutzung
- Die Entwicklung der Medienlandschaft in Deutschland und die Rolle von Forschungsinstituten
- Die Herausforderungen für Programmmacher in einer schnelllebigen Medienwelt
- Die Entwicklung der Nutzung von TV, Hörfunk, Printmedien, Kino und Online-Medien
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort stellt die Intention des Aufsatzes dar, wichtige Themen der Mediennutzungsforschung in verständlicher Sprache zu erläutern. Es wird auf die Unterschiede zwischen den soziologischen und psychologischen Ansätzen in der Medienforschung hingewiesen sowie auf die unterschiedlichen Interessen und finanziellen Rahmenbedingungen von Forschungsinstituten und kommerziellen Medienunternehmen.
Das erste Kapitel beleuchtet die Mediennutzung und die Medienforschung. Es werden drei Phasen der Mediennutzung beschrieben: die Medienauswahl, die Medienrezeption und die Medienaneignung. Dabei werden die Motive und der Kontext der Medienauswahl sowie die psychologischen und soziologischen Prozesse während der Rezeption und Aneignung von Medieninhalten betrachtet.
Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über Forschungsstudien in Deutschland. Es werden verschiedene Forschungsinstitute und ihre Studien zur Mediennutzung vorgestellt, darunter die Sinus Milieus, die Arbeitsgemeinschaft Leseranalyse, die Allensbacher Werbeträger Analyse, die Langzeitstudie Massenkommunikation, die Arbeitsgemeinschaft Media Analyse und die Medien Nutzer Typologie (MNT).
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Entwicklung der Mediennutzung in verschiedenen Bereichen wie TV, Hörfunk, Printmedien, Kino und Online-Medien. Es beleuchtet die Verbreitung und Entwicklung der Mediennutzung in diesen Bereichen und die Herausforderungen, die sich für Programmmacher in einer schnelllebigen Medienwelt stellen.
Schlüsselwörter
Mediennutzung, Medienforschung, Forschungsansätze, soziologische und psychologische Perspektive, Medienlandschaft in Deutschland, Forschungsinstitute, Entwicklung der Mediennutzung, TV, Hörfunk, Print, Kino, Online.
- Quote paper
- Prof. Joerg E. Schweizer (Author), 2010, Mediennutzung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/151777