Das Ziel dieser Arbeit ist es in erster Linie die Frage nach der Erfassung sozialer Ungleichheit im Bildungssystem anhand der Theorie von Bourdieu am Beispiel der Schulleistungsstudien PISA, TIMSS und IGLU zu beantworten. Dabei erläutert sie zunächst die Theorie des französischen Soziologen. Im Anschluss legt sie das methodische Vorgehen dar und gibt einen Überblick über die untersuchten Studien. Die Ergebnisse werden abschließend diskutiert und in der Reflexion zusammengefasst.
Bereits vor 30 Jahren diagnostizierte der deutsche Soziologe Heiner Meulemann: „Ungleichheit im Bildungssystem ist ein Stück sozialer Realität, Chancengleichheit ein normatives Postulat“ (Maaz 2010). Trotz der Tatsache, dass sozialer Ungleichheit im deutschen Bildungssystem aufgrund von Geschlechtsunterschieden, kaum noch eine Relevanz zugesprochen werden muss, ist jene soziale Ungleichheit, welche aufgrund von einer Schichtzugehörigkeit besteht, auch im 21. Jahrhundert noch nicht ausgeglichen (Vgl. Georg 2006). Und dies, obwohl bereits Mitte des 20. Jahrhunderts die Problematik der Bildungsungleichheit aufgrund der sozialen Herkunft zu einem relevanten Thema wurde, mit welchem sich die Bildungspolitik seitdem immer wieder beschäftigen musste. Ebenso wie die Relevanz dieser Problematik stetig diskutiert wurde, geriet sie bei dem Versuch der Optimierung auch immer wieder in den Hintergrund. Durch das Ergebnis der PISA-Studie im Jahr 2000 wurde die Relevanz der Bildungsungleichheit im Zusammenhang mit der sozialen Herkunft jedoch wie noch nie zuvor reanimiert. Bei der Analyse der Ursachen für diese Ergebnisse wird stetig auf bestimmte Theorien verwiesen. Zu diesen gehört auch die Theorie von dem französischen Soziologen Pierre Bourdieu. Dieser gehört zu den einflussreichsten Soziologen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und hinterließ Theorien, welche die Analyse des Zusammenwirkens der modernen Gesellschaft maßgeblich beeinflussen. Dabei sind seine Theorien nicht ausschließlich in den Bildungswissenschaften von großer Bedeutung, sondern ebenfalls in den Wirtschafts- sowie in den Kultur- und Sozialwissenschaften. Seine Ansätze, welche zur Erklärung sozialer Strukturen dienen, werden in verschiedenen Disziplinen angeführt, interpretiert und weiterentwickelt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Kapitaltheorie nach Pierre Bourdieu
- 2.1. Das kulturelle Kapital
- 2.1.1. Das inkorporierte kulturelle Kapital
- 2.1.2. Das objektivierte kulturelle Kapital
- 2.1.3. Das institutionalisierte kulturelle Kapital
- 2.2. Das soziale Kapital
- 2.3. Das ökonomische Kapital
- 2.1. Das kulturelle Kapital
- 3. Fragestellung
- 4. Kurze Erläuterung der untersuchten Schulleistungsstudien
- 5. Methodisches Vorgehen
- 6. Ergebnisse
- 7. Diskussion
- 8. Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, wie soziale Ungleichheit im Bildungssystem anhand der Theorie von Pierre Bourdieu und anhand der Schulleistungsstudien PISA, TIMSS und IGLU erfasst werden kann. Die Hauptziele sind die Erläuterung der Bourdieuschen Kapitaltheorie, die Darstellung des methodischen Vorgehens, und die Analyse der Ergebnisse der Studien im Kontext von Bourdieus Theorie.
- Bourdieus Kapitaltheorie (ökonomisches, kulturelles, soziales Kapital)
- Soziale Ungleichheit im deutschen Bildungssystem
- Analyse der Schulleistungsstudien PISA, TIMSS und IGLU
- Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg
- Reproduktion sozialer Ungleichheit durch das Bildungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung stellt die Problematik der sozialen Ungleichheit im deutschen Bildungssystem dar und führt in die Thematik der Arbeit ein. Sie benennt die Relevanz der Bourdieuschen Theorie für die Analyse dieser Problematik.
Kapitel 2 (Die Kapitaltheorie nach Pierre Bourdieu): Dieses Kapitel erläutert die verschiedenen Kapitalformen nach Bourdieu (kulturelles, soziales, ökonomisches Kapital) und deren Bedeutung für die Reproduktion sozialer Ungleichheit im Bildungssystem. Es wird auf die Zusammenhänge zwischen sozialer Position, Lebensstil, Bildung und Kulturpartizipation eingegangen.
Kapitel 3 (Fragestellung): Die zentrale Forschungsfrage der Arbeit wird präzise formuliert.
Kapitel 4 (Kurze Erläuterung der untersuchten Schulleistungsstudien): Die Studien PISA, TIMSS und IGLU werden kurz vorgestellt und ihre Relevanz für die Untersuchung der sozialen Ungleichheit im Bildungssystem erläutert.
Kapitel 5 (Methodisches Vorgehen): Das methodische Vorgehen der Arbeit wird beschrieben.
Kapitel 6 (Ergebnisse): Es wird ein Überblick über die Ergebnisse gegeben, ohne detaillierte Ergebnisse oder Schlussfolgerungen vorwegzunehmen.
Kapitel 7 (Diskussion): Die Ergebnisse werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Soziale Ungleichheit, Bildungssystem, Pierre Bourdieu, Kapitaltheorie, kulturelles Kapital, soziales Kapital, ökonomisches Kapital, PISA, TIMSS, IGLU, Schulleistungsstudien, Bildungsungleichheit, soziale Herkunft, Habitus.
- Arbeit zitieren
- Iman Meister (Autor:in), 2023, Wie kann soziale Ungleichheit im Bildungssystem anhand der Theorie von Pierre Bourdieu am Beispiel der Schulleistungsstudien PISA, TIMSS und IGLU erfasst werden?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1517049