Gerichtsshows sind seit vielen Jahren fester Bestandteil im deutschen Unterhaltungsfernsehen und fesseln mit ihren unterschiedlichen Formaten täglich tausende Zuschauer_innen an den Fernseher. Sie bieten dem Laienpublikum einen rudimentären Einblick in die Welt des Rechtssystems, mit dem viele Zuschauer_innen keine Berührungspunkte haben. Die Grenzen von Unterhaltung und einem tatsächlichen Gerichtsverfahren verschwimmen hierbei oft. Welches Maß von Authentizität kann also im Rahmen einer TV-Gerichtsshow erreicht werden – oder mit meiner Forschungsfrage formuliert: Mit welchen Mitteln wird versucht, Authentizität herzustellen bzw. zu inszenieren? Dieser Fragestellung möchte ich nach Klärung theoretischer Begrifflichkeiten nachgehen und auf die Herausforderungen und Kontroversen im Zusammenhang mit der Authentizität von Gerichtsshows eingehen. Gegenstand meiner Untersuchung wird eine Folge der Sendung Das Strafgericht (RTL) mit dem Titel „Zwischen den Fronten“ (Episode 14) sein. Im Anwendungsteil meiner Arbeit wird es nicht nur von Bedeutung sein, ob und mit welchen Mitteln die Beteiligten authentisch in Szene gesetzt werden, sondern auch die Frage, wie authentisch die prozessualen Rahmenbedingungen dieser Gerichtsverhandlung dargestellt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinition
- Reality-TV/Court-TV
- Hauptverhandlung in Strafsachen
- Authentizität
- Anwendungsteil
- Inhalt der Folge „Zwischen den Fronten“
- Einordnung des Genres
- Authentizität der prozessualen Rahmenbedingungen
- Authentizität der Beteiligten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, mit welchen Mitteln in Gerichtsshows Authentizität hergestellt bzw. inszeniert wird. Die Analyse konzentriert sich auf eine Folge der RTL-Reihe „Das Strafgericht“ und beleuchtet die Herausforderungen und Kontroversen im Zusammenhang mit der Authentizität dieses Genres. Dabei wird sowohl die Authentizität der prozessualen Rahmenbedingungen als auch die Authentizität der Beteiligten betrachtet.
- Definition und Einordnung von Reality-TV und Court-TV
- Vergleich zwischen fiktiven Gerichtsverhandlungen in Shows und realen Hauptverhandlungen
- Analyse der Inszenierungsmittel zur Herstellung von Authentizität
- Untersuchung der Darstellung der Prozessbeteiligten
- Bewertung der Authentizität der prozessualen Abläufe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Gerichtsshows im deutschen Fernsehen ein und formuliert die Forschungsfrage. Kapitel 2 definiert die Begriffe Reality-TV, Court-TV und Authentizität und skizziert den Ablauf einer Hauptverhandlung in Strafsachen. Der Anwendungsteil (Kapitel 3) analysiert die ausgewählte Folge von „Das Strafgericht“, ordnet sie genre-theoretisch ein und untersucht die Authentizität der dargestellten prozessualen Rahmenbedingungen und der beteiligten Personen.
Schlüsselwörter
Gerichtsshows, Reality-TV, Court-TV, Authentizität, Inszenierung, „Das Strafgericht“, Prozess, Hauptverhandlung, Strafprozessrecht, Medienwissenschaft.
- Arbeit zitieren
- Charlotte Friedrich (Autor:in), 2024, Die Inszenierung von Authentizität in Gerichtsshows, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1515288