Der Rhein-Elefant mit dem wissenschaftlichen Artnamen Deinotherium giganteum – zu deutsch „Riesiges Schreckenstier“ – gilt als das bekannteste Rüsseltier am Ur-Rhein vor etwa zehn Millionen Jahren. Dieses imposante Tier erreichte eine Schulterhöhe von rund 3,60 Metern. Zwei nach unten gerichtete hakenförmige Stoßzähne im Unterkiefer bescherten ihm zusätzlich den Namen Hauer-Elefant.
Jener Urzeit-Riese steht im Mittelpunkt des Taschenbuches „Der Rhein-Elefant“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst. Bei den Texten handelt es sich um Auszüge aus dem umfangreichen Werk „Der Ur-Rhein“ desselben Verfassers, der sich durch zahlreiche populärwissenschaftliche Werke einen Namen gemacht hat.
Der Ur-Rhein in Rheinhessen floss ab dem Raum Worms – weiter westlich als in der Gegenwart – auf die Binger Pforte zu. Der damalige Fluss berührte nicht – wie heute – die Gegend von Oppenheim, Nierstein, Nackenheim, Mainz, Wiesbaden und Ingelheim. Das geschah erst später.
Die Ablagerungen des Ur-Rheins in Rheinhessen werden als Dinotheriensande bezeichnet, weil sie häufig Zähne und Knochen des Rüsseltieres Deinotherium giganteum enthalten. In der Literatur findet man teilweise auch den Namen Dinotherium giganteum.
Über die exotische Tierwelt am Ur-Rhein informiert das ebenfalls nach Deinotherium benannte Dinotherium-Museum in Eppelsheim. In der Gegend von Eppelsheim lebten vor rund zehn Millionen Jahren Rüsseltiere, Säbelzahnkatzen, Bärenhunde, Tapire, Nashörner, krallenfüßige Huftiere, Ur-Pferde und sogar Menschenaffen.
Eppelsheim genießt weltweit in der Wissenschaft einen guten Ruf. Zusammen mit dem Pariser Montmartre gehört der kleine Ort südlich von Alzey zu jenen großartigen Fossillagerstätten, mit denen die Erforschung ausgestorbener Säugetiere in Europabegonnen hat.
Das Taschenbuch „Der Rhein-Elefant“ ist drei verdienstvollen Männern gewidmet: Dr. Jens Lorenz Franzen (geb. 1937), Paläontologe in Titisee-Neustadt, langjähriger Mitarbeiter des Forschungsinstitutes Senckenberg in Frankfurt am Main, Wiederentdecker der Dinotheriensand-Fundstelle und Begründer der ersten wissenschaftlichen Grabungen bei Eppelsheim, Heiner Roos (geb. 1934), dem Altbürgermeister von Eppelsheim, dessenIdee und Initiative das Dinotherium-Museum in Eppelsheim zu verdanken ist, sowie dem Darmstädter Paläontologen Johann Jakob Kaup (1803–1873), mit dem die Erforschung derSäugerfauna aus den Dinotheriensanden bei Eppelsheim einst angefangen hat.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Der Rhein-Elefant Deinotherium giganteum
- Dank
- Mainz und Wiesbaden lagen nicht am Ur-Rhein
- Die Entdeckung des „Schreckenstieres“
- Ein Paradies für Rüsseltiere
- Johann Jakob Kaup Der große Naturforscher aus Darmstadt
- Hermann von Meyer Ein Pionier der Paläontologie
- Ernst Schleiermacher Der erste Direktor des Naturalien-Cabinets
- August von Klipstein Der Entdecker des „Schreckenstieres“
- Daten und Fakten
- Attraktionen in Eppelsheim
- Das Dinotherium-Museum in Eppelsheim
- Das Miozän: Die Welt vor etwa 23 bis 5 Millionen Jahren
- Der Autor
- Literatur
- Bildquellen
- Bücher von Ernst Probst
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Taschenbuch „Der Rhein-Elefant“ des Wiesbadener Wissenschaftsautors Ernst Probst beleuchtet die faszinierende Welt des Ur-Rheins und seiner Bewohner vor etwa zehn Millionen Jahren, insbesondere das Rüsseltier Deinotherium giganteum. Der Text ist eine Zusammenfassung des umfassenderen Werks „Der Ur-Rhein“ desselben Autors, das sich mit der Erdgeschichte des Rhein-Systems beschäftigt.
- Das Leben und die Umwelt des Deinotherium giganteum
- Der Verlauf des Ur-Rheins in Rheinhessen und seine geologischen Besonderheiten
- Die Entdeckungsgeschichte des „Schreckenstieres“ und die Rolle bedeutender Paläontologen
- Die Tierwelt des Ur-Rheins, insbesondere die vielfältigen Rüsseltierarten
- Die Bedeutung der Fossillagerstätten von Eppelsheim und ihre Rolle in der wissenschaftlichen Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Das Buch stellt das Deinotherium giganteum, das bekannteste Rüsseltier am Ur-Rhein, vor und gibt einen ersten Einblick in das Thema.
- Mainz und Wiesbaden lagen nicht am Ur-Rhein: Der Text beschreibt den Verlauf des Ur-Rheins in Rheinhessen, der sich deutlich vom heutigen Rhein unterschied.
- Die Entdeckung des „Schreckenstieres“: Dieses Kapitel beleuchtet die aufregende Geschichte der Entdeckung des Deinotherium-Schädels bei Eppelsheim, die Forschungsarbeit von Johann Jakob Kaup und August von Klipstein.
- Ein Paradies für Rüsseltiere: Der Text präsentiert die verschiedenen Arten von Rüsseltieren, die am Ur-Rhein lebten, und stellt ihre Merkmale und Lebensweise dar.
- Johann Jakob Kaup Der große Naturforscher aus Darmstadt: Hier wird das Leben und Werk des bedeutenden Paläontologen Johann Jakob Kaup vorgestellt, der maßgeblich an der Erforschung der Säugetierfauna aus den Dinotheriensanden beteiligt war.
- Hermann von Meyer Ein Pionier der Paläontologie: Das Kapitel behandelt das Leben und Wirken von Hermann von Meyer, einem der bedeutendsten Wirbeltierpaläontologen des 19. Jahrhunderts, der wichtige Funde bei Eppelsheim beschrieb.
- Ernst Schleiermacher Der erste Direktor des Naturalien-Cabinets: Der Text widmet sich Ernst Schleiermacher, dem ersten Direktor des „Großherzoglichen Naturalien-Cabinets“ in Darmstadt, der Kaups Arbeit förderte.
- August von Klipstein Der Entdecker des „Schreckenstieres“: Das Kapitel beschreibt die Rolle von August von Klipstein bei der Entdeckung des Deinotherium-Schädels und seine Bedeutung für die Paläontologie.
- Daten und Fakten: Dieser Abschnitt bietet eine chronologische Zusammenfassung wichtiger Entdeckungen und Ereignisse in der Geschichte der Fossillagerstätten von Eppelsheim.
- Attraktionen in Eppelsheim: Hier werden die Sehenswürdigkeiten der Gemeinde Eppelsheim und ihre Geschichte vorgestellt.
- Das Dinotherium-Museum in Eppelsheim: Das Kapitel beschreibt die Entstehung, Inhalte und Besonderheiten des Museums, das sich der Geschichte der Fossillagerstätten von Eppelsheim widmet.
- Das Miozän: Die Welt vor etwa 23 bis 5 Millionen Jahren: Der Text erläutert die geologische Epoche des Miozäns und beleuchtet wichtige Veränderungen der Erdgeschichte und des Lebens auf der Erde.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter des Buches sind: Deinotherium giganteum, Ur-Rhein, Dinotheriensande, Eppelsheim, Rheinhessen, Paläontologie, Rüsseltiere, Fossillagerstätte, Säugetierfauna, Obermiozän, Geologie.
- Arbeit zitieren
- Ernst Probst (Autor:in), 2010, Der Rhein-Elefant, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/151473