Vermutlich um 1881 erstmals von Arthur Schnitzler als Stück in Erwägung gezogen, blieb "Liebelei" nach der Uraufführung im Oktober 1895 ein ständiger Erfolg bis in die heutige Zeit. Es zählt zu Schnitzlers populärsten Stücken. Der von Erika Fischer-Lichte eingeführte Begriff des Codes als Reflexion der Wirklichkeit einer Kultur lässt sich in diesem Stück auf die Welt/den kulturellen Kontext der Stadt Wien Ende des neunzehnten Jahrhunderts übertragen: die Oberflächlichkeit der beiden Männer höherer Schicht, Fritz und Theodor und, im Kontrast hierzu, die niedrig gestellten Frauen aus der Vorstadt, Christine und Mizi. Im Folgenden sollen diese Figuren unter dem Aspekt der Machtverhältnisse hinsichtlich gesellschaftlicher sowie persönlicher Beziehung nach der Vorgehensweise einer Inszenierungsanalyse untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bühnenbild
- Kostüme und Spielweise
- Bezug zur Vorlage
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert eine Inszenierung von Arthur Schnitzlers „Liebelei“ unter der Regie von Heinrich Schnitzler aus dem Jahr 1968 im Wiener Josefstadt-Theater. Die Analyse konzentriert sich auf die Machtverhältnisse zwischen den Figuren, unter Berücksichtigung des Bühnenbilds, der Kostüme und der Spielweise der Schauspieler. Im Fokus steht die Untersuchung, wie die Inszenierung gesellschaftliche und persönliche Machtstrukturen im Kontext des Wiener Bürgertums Ende des 19. Jahrhunderts darstellt.
- Machtverhältnisse zwischen den Figuren (soziale und persönliche Beziehungen)
- Analyse des Bühnenbilds als Ausdruck gesellschaftlicher Strukturen
- Interpretation der Kostüme und der Spielweise im Hinblick auf Macht und Status
- Vergleich der Inszenierung mit der literarischen Vorlage
- Die Rolle der Inszenierung im Kontext der Rezeptionsgeschichte von Schnitzlers „Liebelei“
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Rezeptionsgeschichte von Schnitzlers „Liebelei“, einschließlich der Uraufführung und der Bedeutung des Stücks. Die Arbeit kündigt eine Inszenierungsanalyse der Aufführung von Heinrich Schnitzler an, die sich auf Machtverhältnisse konzentriert und den Ansatz von Erika Fischer-Lichte zur Codierung von Realität im Theater verwendet.
Kapitel 2 (Bühnenbild): Dieses Kapitel analysiert das Bühnenbild der Aufführung, wobei die beschränkten Möglichkeiten der Schwarz-Weiß-Aufzeichnung berücksichtigt werden. Es werden die Unterschiede zwischen Fritz' und Christines Zimmern im Hinblick auf deren Bedeutung für die Darstellung der sozialen Schichtung und der jeweiligen Lebensstile der Figuren beschrieben. Die Analyse betrachtet die Ausstattung, Dekoration und Beleuchtung der Bühnenräume sowie deren Funktion im Stück.
Kapitel 3 (Kostüme und Spielweise): Hier wird die Kostümierung der Figuren und deren Spielweise im Detail analysiert, um ein besseres Verständnis ihrer Beziehungen und der dargestellten Machtstrukturen zu erhalten. Die Beziehung zwischen Kostüm, Dekoration und den zwischenmenschlichen Beziehungen der Figuren wird untersucht.
- Arbeit zitieren
- Janina Vogelgesang (Autor:in), 2024, Machtverhältnisse in einer Aufführung von Arthur Schnitzlers "Liebelei" unter der Regie von Heinrich Schnitzler, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1514618