In der mittelalterlichen Literatur stellen Wahnsinnsepisoden ein faszinierendes und vielschichtiges Motiv dar, das eng mit der Vorstellung von Wildheit und der Entfremdung von der zivilisierten Gesellschaft verbunden ist. Besonders in den mittelhochdeutschen Texten „Wolfdietrich D“ und „Der Busant“ spielen diese Episoden eine zentrale Rolle. Beide Erzählungen zeigen Protagonisten, die in einen Zustand des Wahnsinns verfallen und dadurch ihre höfische Identität verlieren. Im Laufe der Geschichten kehren sie jedoch, auf unterschiedliche Weise, wieder in die zivilisierte Gesellschaft zurück. Diese Arbeit soll deshalb die Frage beantworten, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede die Wahnsinnsepisoden in „Wolfdietrich D“ und „Der Busant“ aufweisen.
Um dies zielgerichtet tun zu können, liegt der Fokus auf der Verwandlung der Protagonisten, ihrem Leben im Wahnsinn und den verschiedenen Heilungsprozessen liegt. In dieser Struktur sind auch die Kapitel geordnet. Dabei wird jeweils zuerst „Wolfdietrich D“ analysiert und anschließend „Der Busant“ betrachtet. Diese Reihenfolge ist dabei zufällig getroffen und hätte ebenso getauscht werden können. Für ein umfassendes Verständnis der Texte wird außerdem zu Beginn eine Begriffsbestimmung für „Wahnsinn“ und „Wilde“ gegeben. Ein abschließendes Kapitel, in welchem die Erkenntnisse zusammengefasst werden, bildet den Abschluss der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Begriffe des Wahnsinns und der Wilde
- Beginn der Wahnsinnsepisode - Verwandlung
- Wolfdietrich D.
- Der Busant
- Das Leben im Wahnsinn
- Wolfdietrich D.
- Der Busant
- Die Heilung
- Wolfdietrich D.
- Der Busant
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Wahnsinnsepisoden in den mittelhochdeutschen Texten „Wolfdietrich D“ und „Der Busant“. Der Fokus liegt auf der Verwandlung der Protagonisten, ihrem Leben im Wahnsinn und den dargestellten Heilungsprozessen. Die Analyse erfolgt jeweils vergleichend, indem zuerst „Wolfdietrich D“ und anschließend „Der Busant“ betrachtet werden.
- Begriffsbestimmung von „Wahnsinn“ und „Wilde“ im mittelalterlichen Kontext
- Vergleich der Verwandlungsprozesse der Protagonisten
- Analyse des Lebens der Protagonisten im Zustand des Wahnsinns
- Untersuchung der unterschiedlichen Heilungsprozesse
- Gegenüberstellung der Darstellung von Wildheit und Zivilisation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Forschungsfrage. Kapitel 2 definiert die zentralen Begriffe „Wahnsinn“ und „Wilde“ im Kontext der mittelalterlichen Literatur. Die folgenden Kapitel 3 und 4 behandeln den Beginn der Wahnsinnsepisode und das Leben im Wahnsinn in beiden Texten, jeweils im Vergleich. Kapitel 5 beleuchtet die Heilungsprozesse der Protagonisten. Der Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen schließt die Arbeit ab.
Schlüsselwörter
Mittelhochdeutsche Literatur, Wolfdietrich D, Der Busant, Wahnsinn, Wilde, Verwandlung, Heilung, höfische Gesellschaft, Wildnis, Zivilisation, Vergleichende Literaturanalyse.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Niemetz (Autor:in), 2024, Leben in Wald und Wahnsinn. Die Wahnsinnsepisoden in "Wolfdietrich D" und "Der Busant" im Vergleich, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1513262