Das Rolandslied als Text der Kreuzzüge widmet sich primär einem Helden, der Krieg führt. Gezielt werden die christlichen Helden gegen die muslimischen Feinde kontrastiert. Jedoch wird Karl der Große besonders mit König David und Salomo verglichen, antiken jüdischen Herrschern. Inwiefern existieren Ähnlichkeiten zwischen den Darstellungen König Davids, Kaiser Karls und anderen christlichen Herrschern im „Rolandslied“ des Pfaffen Konrad? Die totale und grundsätzliche Unterscheidung in Christ und Nicht-Christ sowie die daraus folgenden Beschreibungen der Figuren treffen jedoch bei einer „Figur“ nicht zu. Der biblische König David, bekannt durch seinen Kampf gegen Goliath, wird oft als Herrschervergleich verwendet. Karl der Große wird mit Zügen Davids oder Zitaten Davids aus dem Psalter ihm gleichgestellt. Wie kann eine jüdische Figur aus der Bibel im Mittelalter zum Ideal eines christlichen Herrschers werden? Dies ist besonders interessant, da es, wie schon genannt, eine besagte Unterscheidung zwischen Christ und Nicht-Christ gab. Diese Beurteilung von Menschen nach ihrer Konfession ist gerade bei König David eine andere. Welche Gemeinsamkeiten gibt es bei den Darstellungen Davids und Kaiser Karl ? Gibt es andere Herrschervergleiche ? Und wie sind diese thematisch gestaltet ? Diese Punkte sollen die mittelalterliche Herrscherdarstellung nach dem Idol des König David näher beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Davidbild im Mittelalter
- 3. Die Darstellungen im Rolandslied
- 3.1 Darstellungen Davids
- 3.2 Darstellungen Karl des Großen
- 4. Vergleiche zwischen König David und christlichen Herrschern
- 5. Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung König Davids und Kaiser Karls im Rolandslied des Pfaffen Konrad und vergleicht diese mit anderen christlichen Herrschern. Die zentrale Fragestellung ist, inwiefern Ähnlichkeiten zwischen diesen Figuren bestehen und wie das Bild König Davids im Mittelalter zur Legitimation christlicher Herrschaft verwendet wurde.
- Das Davidbild im Mittelalter und seine Bedeutung für die Herrschaftslegitimation
- Die unterschiedlichen Darstellungen Davids im Rolandslied (König, Psalmist, Prophet)
- Vergleich der Darstellungen Davids und Kaiser Karls im Rolandslied
- Die Verwendung biblischer Zitate zur Verstärkung von Aussagen im Rolandslied
- Die Rolle des Rolandslieds als Kreuzzugsliteratur
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Das Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach den Ähnlichkeiten zwischen den Darstellungen König Davids, Kaiser Karls und anderer christlicher Herrscher im Rolandslied. Es wird der Kontext des Rolandslieds als Kreuzzugsliteratur und die Bedeutung der Unterscheidung zwischen Christen und Heiden im Mittelalter betont.
Kapitel 2 (Das Davidbild im Mittelalter): Dieses Kapitel analysiert die Vorstellung vom Königtum und König David im Frühmittelalter. Es beleuchtet die Vermischung heidnischer und christlicher Traditionen und die Rolle Davids als Idealbild für die Legitimation der Herrschaft der Karolinger, insbesondere durch die Tradition der Salbung.
Kapitel 3 (Die Darstellungen im Rolandslied): Dieses Kapitel analysiert die spezifischen Darstellungen Davids und Karls des Großen im Rolandslied. Es wird auf die Verwendung von Zitaten aus der Bibel, die unterschiedlichen Rollen Davids (König, Prophet, Psalmist) und die strategische Verwendung dieser Zitate zur Verstärkung der Argumentation im Epos eingegangen.
Kapitel 4 (Vergleiche zwischen König David und christlichen Herrschern): Dieses Kapitel wird die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung von König David und anderen christlichen Herrschern im Rolandslied untersuchen.
Schlüsselwörter
Rolandslied, Pfaffe Konrad, König David, Kaiser Karl, christliche Herrschaft, Herrschaftslegitimation, Mittelalter, Kreuzzugsliteratur, Davidbild, Bibelzitate, asymmetrische Gegenbegriffe, Heiden, Christen.
- Arbeit zitieren
- Francis-Romeo Behnemann (Autor:in), 2019, Königsbilder im "Rolandslied" des Pfaffen Konrad, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1512389