Naturkundemuseen, Kunst- und Heimatmuseen, ethnologische und universitäre Sammlungen – sie alle lagern hierzulande Millionen tote Tiere, getrocknete Pflanzen, und Ethnografica aus dem außereuropäischen Raum, welche in weiten Teilen um 1900 hier her verbracht wurden und um welche derzeit eine wiederkehrende Debatte aufgeflammt ist. Unter dem Schlagwort der Restitutionsdebatte werden vor allem Fragen laut, unter welchen, meist fragwürdigen, Umständen die Artefakte nach Europa kamen, wie die Verbringung im historischen Kontext des Kolonialismus zu bewerten ist und vor allem, wie man heute mit ihnen umgehen kann und muss. Denn zum Einen handelt es sich bei den Relikten oftmals um Dinge, welche das Publikum als Zeugnisse vergangener Unrechtskontexte mit der eigenen Geschichte auf unangenehme Weise konfrontieren, so sind sie in vielen Fällen die Überbleibsel längst ausgestorbener Kulturen, und zum Anderen ist ihre Zurschaustellung in europäischen Museen oftmals an Fragen nach dem legitimen Besitz verknüpft, welche ihre Verbringung mit sich brachte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Relevanz der Interkulturellen Bildung
- Sensible Dinge
- Internationale Perspektiven
- Wofür Verantwortung tragen?
- Juristische Einordnung national und international
- Interkulturelle Lösungsansätze und ihre Fallstricke
- Die Abwehr der Verantwortung
- Umgang mit Restitution am Beispiel des „Prachtbootes“
- Begründung der Auswahl
- Zweifelhafte Provenienz
- Postkoloniales Erbe
- Lösungsansätze
- Schlussbetrachtung
- Literatur- und Quellenverzeichnis
- Literatur
- Quellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die interkulturellen Aspekte der Restitutionsdebatte im Kontext kolonialer Kulturgüter. Sie beleuchtet die Relevanz interkultureller Bildung für die Aufarbeitung der Kolonialgeschichte und analysiert die verschiedenen Perspektiven und Herausforderungen im Umgang mit der Rückgabe von Artefakten. Der Fokus liegt auf der Komplexität der Debatte, den rechtlichen Grundlagen und der ethischen Verantwortung Europas.
- Die Bedeutung interkultureller Bildung im Umgang mit kolonialem Erbe
- Juristische und ethische Fragen der Restitution
- Vielfalt der Positionen und Akteure in der Restitutionsdebatte
- Analyse des Fallbeispiels „Prachtboot“
- Herausforderungen und Lösungsansätze für einen verantwortungsvollen Umgang mit kolonialen Kulturgütern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Restitutionsdebatte und deren Relevanz für die interkulturelle Bildung vor. Kapitel 2 betont die Bedeutung von Interkultureller Bildung für die Aufarbeitung kolonialen Erbes. Das Kapitel zu „Sensible Dinge“ thematisiert die Herausforderungen im Umgang mit Artefakten aus kolonialem Kontext. Das Kapitel „Internationale Perspektiven“ untersucht die Positionen verschiedener Akteure und die rechtlichen Grundlagen der Restitution. Das Kapitel zum „Prachtboot“ analysiert ein aktuelles Fallbeispiel und die damit verbundenen Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Bildung, Restitution, Kolonialismus, Kulturgüter, Provenienzforschung, „Prachtboot“, Recht, Ethik, Verantwortung, afrikanisches Kulturerbe, Museumslandschaft, Postkoloniales Erbe.
- Quote paper
- Oliver Kölbel (Author), 2023, Interkulturelle Perspektive auf den Umgang mit Kunst- und Kulturgütern aus kolonialem Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1512165