Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema, wie sich der Wirecard-Bilanzskandal durch neue EU-Verordnungen auf die Regulatorik von Wirtschaftsprüfern in Deutschland ausgewirkt hat.
Dabei wird nicht der Wirecard-Bilanzskandal als solches analysiert oder die Gründe für diesen betrachtet.
Diese Arbeit bietet einen einführenden Einblick in die Historie und Auswirkungen der gesetzlichen Änderungen, wie unter anderem das FISG oder das AReg.
Die Welt-Wirtschaftsgeschichte ist geprägt von verschiedenen Bilanzskandalen, die sowohl einen erheblichen finanziellen Schaden anrichteten, aber auch das Vertrauen in die verantwortlichen Wirtschaftsprüfer schwächten.
Nach Enron (2001), Worldcom (2002), Steinhoff (2017) und weiteren, kam es im Juni 2020 zu dem wohl schwerwiegendsten Bilanzskandal der deutschen Wirtschaftsgeschichte.
Am 25.06.2020 legte, das damals aufsteigende und am Dax30 notierte, FinTech-Unternehmen „Wirecard AG“ einen Insolvenzantrag bei dem Amtsgericht München ein und sorgte für einen rasanten Fall der Aktie. Die Öffentlichkeit, ehemalige Anleger und die Bundesregierung sehen eine massive Mitschuld bei dem testierenden Wirtschaftsprüfer, Ernst & Young.
Der Skandal und die damit vermeintlich einhergehenden Straftaten sind bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieser Arbeit nicht vollständig geklärt oder aufbereitet. Das Verfahren ist seit dem 08.12.2022 anhängig.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Reaktion der Bundesregierung in Form des Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz (FISG) im Hinblick auf die regulatorische Anforderung an Wirtschaftsprüfer einführend zu analysieren und wichtige Punkte hervorzuheben. Um eine Grundlage zu bieten, wird zunächst der Fall Wirecard einführend erläutert und dann auf die allgemeine Rolle des Wirtschaftsprüfers in unserer modernen Wirtschaft eingegangen.
Anschließend werden die, mit dem Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz (FISG) einhergehenden, regulatorischen Änderungen eingeordnet und mit der Gesetzeslage vor dem FISG verglichen. Hierbei wird auf die Änderungen hinsichtlich der externen Rotation, Trennung der Prüfung und Beratung sowie der zivilrechtlichen Haftung des Wirtschaftsprüfers eingegangen.
Nach diesem Teil folgt ein kurzes Fazit, um die gewonnen Erkenntnisse in kurzer Form darzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eine Einführung in den Wirecard-Bilanzskandal
- Die Rolle der Wirtschaftsprüfer in unserer Wirtschaft
- Überblick über regulatorische Änderungen durch das FISG
- Externe Rotation
- Vor- und Nachteile externer Rotation
- Entwicklung regulatorischer Anforderungen
- Trennung von Prüfungs- und Beratungstätigkeiten
- Vor- und Nachteile gleichzeitiger Beratung
- Entwicklung regulatorischer Anforderungen
- Einfluss des FISG auf die Zivilrechtliche Haftung des Wirtschaftsprüfers
- Externe Rotation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Reaktion der Bundesregierung auf den Wirecard-Bilanzskandal in Form des Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetzes (FISG). Der Fokus liegt auf der regulatorischen Anpassung der Anforderungen an Wirtschaftsprüfer. Die Arbeit erläutert zunächst den Wirecard-Fall und die allgemeine Rolle von Wirtschaftsprüfern. Anschließend werden die durch das FISG hervorgerufenen regulatorischen Änderungen im Vergleich zur vorherigen Gesetzeslage untersucht.
- Der Wirecard-Bilanzskandal und seine Folgen
- Die Rolle und Verantwortung von Wirtschaftsprüfern
- Regulatorische Änderungen durch das FISG
- Externe Rotation von Wirtschaftsprüfern
- Trennung von Prüfungs- und Beratungstätigkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den Wirecard-Skandal als schwerwiegendstes Beispiel eines Bilanzskandals in der deutschen Wirtschaftsgeschichte dar und benennt das Ziel der Arbeit: die Analyse der regulatorischen Anpassungen durch das FISG.
Eine Einführung in den Wirecard-Bilanzskandal: Dieses Kapitel beschreibt den rasanten Aufstieg und den ebenso schnellen Fall der Wirecard AG, unterstreicht die Rolle von Ernst & Young als Wirtschaftsprüfer und die daraus resultierenden Zweifel an der Bilanzierung.
Die Rolle der Wirtschaftsprüfer in unserer Wirtschaft: Dieses Kapitel beleuchtet die Pflicht zur Offenlegung von Jahresabschlüssen und die entscheidende Rolle der Wirtschaftsprüfer bei der Bestätigung der Jahresabschlüsse und dem damit verbundenen Gläubigerschutz.
Überblick über regulatorische Änderungen durch das FISG: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die durch das FISG eingeführten Änderungen bezüglich externer Rotation, Trennung von Prüfungs- und Beratungstätigkeiten sowie der zivilrechtlichen Haftung von Wirtschaftsprüfern. Es wird auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Änderungen eingegangen.
Schlüsselwörter
Wirecard, Bilanzskandal, Wirtschaftsprüfer, Finanzmarktintegritätsstärkungsgesetz (FISG), regulatorische Anforderungen, externe Rotation, Prüfungs- und Beratungstätigkeiten, zivilrechtliche Haftung, Jahresabschluss, Bestätigungsvermerk, Gläubigerschutz, Handelsgesetzbuch (HGB).
- Arbeit zitieren
- E. Pressner (Autor:in), 2024, Die Entwicklung der regulatorischen Anforderungen an die Abschlussprüfung im Zuge des Wirecard-Bilanzskandals, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1509078