Der Schweizer Jomini, General im Dienste Napoleons und ab 1813 Russlands, ist neben dem Preußen Carl von Clausewitz der wichtigste Militärtheoretiker und Historiker des 19. Jahrhunderts. Er hinterlässt ein umfassendes Werk, dessen Einfluss bis heut spürbar ist, besonders in den Vereinigten Staaten von Amerika.
ntoine-Henri Jomini (1779-1869) wurde am 6. März 1779 in Payerne (Schweiz) als Sohn des Stadtschreibers Jomini geboren. Bedingt durch die politische Situation des Kanton Waadt konnte Jomini keine Kadettenschule besuchen und musste deshalb auf Anweisung seines Vaters Benjamin in Basel bei der Bank Preiswerk eine Lehre beginnen, die ihn überhaupt nicht zufriedenstellte. Er kehrte nach Hause zurück und widmete sich vorerst dem Studium der Feldzüge Friedrichs des Großen. Sehr bald wandte er sich auch dem italienischen Feldzug von Napoleon zu und führte eine vergleichende Analyse zwischen den beiden Strategen und Feldherrn durch, in der Absicht, später ein Werk darüber zu verfassen.
Mit 17 Jahren schickte ihn sein Vater zur Bank Mosselmann in Paris. Bald verließ er die Bank und gründete mit einem gewissen Rochat ein eigenes Unternehmen, das allerdings nach dem Staatsstreich vom 4. September 1797 bankrottging. Wiederum studierte er hauptsächlich die Taktik der militärischen Abhandlungen der Zeit.
Mit 19 Jahren begegnete er 1798 in Paris seinem Landsmann, dem Bataillonskommandeur Keller. Dieser war gerade zum Kriegsminister der Helvetischen Republik ernannt worden. Keller hatte in französischen Diensten gestanden. Er ernannte Jomini zu seinem Adjutanten. Jomini erhielt den Dienstgrad eines Leutnants. Keller wurde durch Réponde, einen ehemaligen Offizier der Schweizer Garde, ersetzt. Jomini wurde sein Sekretär und seinem Nachfolger Lanther Chef des Sekretariats des Kriegsministeriums. In dieser Funktion reorganisierte er 1799-1800 die Armee, führte ein neues Reglement ein und gründete eine Militärschule. Am 17. Juni 1799 wurde er zum Hauptmann und am 26. April 1800 zum Major befördert. Er unterstützte Masséna mit Verstärkungen für die Verteidigung des Kantons Wallis gegen Österreich. Während dieser Zeit studierte er die Feldzüge Napoleons.
Inhaltsverzeichnis
- I. Sein Leben und Tätigkeit
- II. Brigadegeneral unter Napoleon
- III. General-Adjutant unter russischen Zaren
- IV. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zeichnet ein umfassendes Bild von Antoine-Henri Jomini, einem bedeutenden Schweizer Militärtheoretiker und Strategen des 19. Jahrhunderts. Sie beleuchtet seinen Lebensweg, seine militärische Laufbahn im Dienste Napoleons und später Russlands sowie seinen Einfluss auf die Entwicklung der Militärstrategie.
- Jominis Leben und Tätigkeit
- Jominis militärische Karriere unter Napoleon
- Jominis Rolle als Militärstratege und Historiker
- Jominis Einfluss auf die Militärstrategie des 19. Jahrhunderts
- Jominis bleibendes Vermächtnis
Zusammenfassung der Kapitel
I. Sein Leben und Tätigkeit
Dieses Kapitel schildert Jominis frühes Leben und seine Ausbildung, die durch die politischen Verhältnisse seiner Zeit geprägt war. Es beleuchtet seine frühen Interessen an Militärstrategie und seine vergleichende Analyse der Feldzüge Friedrichs des Großen und Napoleons. Zudem werden Jominis erste militärische Schritte in der Helvetischen Republik beschrieben, die ihn schließlich zum Kriegsminister führten.
II. Brigadegeneral unter Napoleon
Dieses Kapitel beleuchtet Jominis Aufstieg in der französischen Armee unter Napoleon. Es beschreibt seine Begegnung mit Ney und seine frühe Arbeit als Stabschef im 6. Korps. Jominis strategische Fähigkeiten führten zur Anerkennung durch Napoleon, der ihn zum Oberst beförderte. Des Weiteren wird seine Rolle in den Feldzügen gegen Preußen und Russland, sowie seine Einblicke in Napoleons strategisches Denken dargestellt.
III. General-Adjutant unter russischen Zaren
Dieses Kapitel wird nicht in der Vorschau dargestellt, da es die spätere Karriere und den Einfluss Jominis unter russischen Zaren beleuchtet, die möglicherweise Spoiler für das Ende der Arbeit enthüllen könnten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf Antoine-Henri Jomini, Militärstrategie, Militärgeschichte, Feldzüge, Napoleon, Preußen, Russland, strategisches Denken, Taktik, Traité de grande tactique, Traité des grande opérations militaires, Militärtheoretiker, Historiker, Militärwissenschaft, Schweizer Militärgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Stefan Erminger (Autor:in), 2010, Antoine-Henri Jomini - Schweizer Militärtheoretiker und Stratege (1779-1869), München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/150783