In der folgenden Hausarbeit wird im Rahmen einer qualitativen Forschung die Gleichstellung innerhalb der Polizeibehörde von Nordrhein-Westfalen untersucht, welche in Form von zwei offenen Leitfadeninterviews durchgeführt wurde. Daraus soll die Forschungsfrage, ob eine Neuregelung der Frauenförderung notwendig ist, beantwortet werden.
Männer und Frauen arbeiten heutzutage in der deutschen Polizei zusammen und verfügen im Rahmen der Gleichberechtigung über dieselben Rechte und Pflichten, welcher der Polizeiberuf mit sich bringt. Dies ist in dem Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern für das Land Nordrhein-Westfalen festgeschrieben, welches 1999 verabschiedet wurde.
Zum 1. Juli 2016 beschloss die Rot-Grüne Landesregierung Nordrhein-Westfalen eine Neuregelung der Frauenförderung bzw. ein neues Landesgleichstellungsgesetz. Dabei sollen Frauen nach dem § 19 LBG-E (6) (Anhang A: Gesetzestext § 19 LBG-E), welche „im Wesentlichen gleiche Eignung“ (DerWesten 2016) vorweisen, den männlichen Beamten bei Beförderungen bevorzugt werden. Die Neuregelung wurde vorerst nach dem Urteil des Düsseldorfer Verwaltungsgericht für verfassungswidrig erklärt (ebd.).
Die Landesregierung hält offiziell aber „[…] ihre neuen Vorschriften zur Frauenförderung für unangreifbar und will sie zur Not bis zum Europäischen Gerichtshof verteidigen“ (RP-Online 2016). Ziel der neuen Frauenförderung ist es, die Quote von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen (Papier/Heidebach 2014), da diese in höheren Position unterpräsentiert sind (Land Nordrhein-Westfalen).
Dies wirft die Frage auf, ob eine Gleichberechtigung bzw. Gleichstellung innerhalb des Forschungsfeldes der Polizei Nordrhein-Westfalen vorliegt und ob eine Neuregelung der Frauenförderung überhaupt notwendig und im Sinne der Frauen innerhalb der Polizei ist.
Bisher fehlt es allerdings in Deutschland „[...] an einer geschlechtsspezifischen theoretischen und empirischen repräsentativen polizeiwissenschaftlichen Forschung bzw. die derzeit vorliegende kann als defizitär betrachtet werden“ (Gillessen 2014, zit. in Schmidt/Feltes 2015).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verfahrensweise der qualitativen Forschung
- Einführung in die Forschungsmethode
- Forschungsdokumentation
- Forschungsfrage
- Gleichstellung im polizeilichen Alltag
- Die Neuregelung der Frauenförderung
- Fazit
- Reflexion des Forschungsprozesses
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Gleichstellung innerhalb der Polizeibehörde Nordrhein-Westfalen im Kontext der Neuregelung der Frauenförderung. Ziel ist es, anhand qualitativer Forschung (Leitfadeninterviews) zu evaluieren, ob diese Neuregelung notwendig ist.
- Gleichstellung von Frauen und Männern in der Polizei
- Neuregelung der Frauenförderung in Nordrhein-Westfalen
- Qualitative Forschungsmethoden (Leitfadeninterviews)
- Analyse der subjektiven Wahrnehmung von Polizeibeamten
- Bewertung der Notwendigkeit der Neuregelung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext der Gleichstellung in der deutschen Polizei und die Neuregelung der Frauenförderung in Nordrhein-Westfalen dar, welche kontrovers diskutiert wird. Kapitel 2 beschreibt die qualitative Forschungsmethode, die mittels offener Leitfadeninterviews durchgeführt wurde. Es wird die Auswahl der Methode und die Dokumentation der Interviews erläutert. Kapitel 3 widmet sich der Analyse der Interviews, wobei hier nur die Interpretation der ersten Teile der Interviews vorgenommen wird. Das Fazit (Kapitel 4) und die Reflexion des Forschungsprozesses (Kapitel 5) werden in dieser Vorschau nicht berücksichtigt.
Schlüsselwörter
Gleichstellung, Frauenförderung, Polizei Nordrhein-Westfalen, Qualitative Forschung, Leitfadeninterviews, Gleichberechtigung, Beförderung, Landesgleichstellungsgesetz.
- Arbeit zitieren
- Simon Brost (Autor:in), 2017, Gleichstellung innerhalb der Polizei. Die Neuregelung der Frauenförderung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1506964