Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die Erziehungsmethoden Haarers über den Nationalsozialismus hinausgewirkt haben und ob sie auch in der gegenwärtigen Pädagogik noch präsent sind. Aus den Umständen, dass nicht nur die erziehungswissenschaftliche Aufarbeitung von Macht- und Gewaltausübung in erzieherischen Kontexten unzufriedenstellend ist, sondern auch die im Nationalsozialismus praktizierte Pädagogik einen gravierenden Forschungsbedarf aufweist, gleichzeitig aber die Erziehungsmethoden der schwarzen Pädagogik immer subtiler geworden sind, ergibt sich die Relevanz und die Aktualität der vorliegenden Arbeit.
Um die Forschungsfrage der Arbeit fundiert beantworten zu können, werden zunächst die relevanten Grundlagen und der historische Kontext des Gegenstands erläutert, wobei kurz auf die Biografie Johanna Haarers, die ‚schwarze Pädagogik‘ im Allgemeinen und die Erziehung im Nationalsozialismus eingegangen wird. Im Weiteren wird dann der Erziehungsratgeber ‚Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind‘ im Hinblick auf die Erziehungsmethoden und -ratschläge analysiert. Die vorliegende Arbeit beschränkt sich aufgrund ihres limitierten Umfangs auf die Analyse dieser Publikation Johanna Haarers. Nachfolgend sollen dann die (langfristigen) Wirkungen der Erziehungsvorgaben Haarers thematisiert werden. Dabei werden zunächst die direkten Folgen dieser Erziehung für Kinder erörtert. Daraufhin wird dann das Phänomen der 'transgenerationalen Weitergabe' im thematischen Kontext behandelt. Auf Basis dessen werden dann Kontinuitäten und Brüche der Erziehungsansichten Haarers aufgezeigt, woraufhin letztlich eine kritische Reflexion des Erarbeiteten stattfinden soll. So soll abschließend die Frage beantwortet werden, inwiefern die Erziehungsvorgaben Haarers über die NS-Zeit hinausgewirkt haben und ob sie auch in der heutigen Pädagogik noch präsent sind.
- Arbeit zitieren
- Maximilian Witzke (Autor:in), 2024, Wie viel Nationalsozialismus steckt in der gegenwärtigen Pädagogik? Johanna Haarer und ihre Wirkung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1506906