Ziel dieser Arbeit ist, die Analyse des individuellen Lernens vor dem Hintergrund der Lerntypentheorie nach Vester zu untersuchen. Zudem sollen die Lerntypen samt Fachtermini klar definiert und die Validität ihrer Existenz geprüft werden, um eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik herzustellen. Es gilt, die wissenschaftliche Datenlage näher zu betrachten und die auf der Lerntypologie basierenden Konzepte vor dem pädagogischen Hintergrund zu revidieren.
Dazu werden in Kapitel 2 zunächst die Grundlagen des Lernens recherchiert und erläutert, sowie die Aspekte des effizienten Lernens und damit einhergehende äußerlichen Faktoren. Basierend auf den erschlossenen Inhalten, wird danach in Kapitel 3 auf das Konzept der Lerntypologie beispielhaft eingegangen, bevor die Theorie und die darauf basierenden Lernkonzepte kritisch hinterfragt werden.
Lernen ist ein Prozess geprägt von Individualität und Dynamik. Wir müssen uns einer ständig ändernden Umwelt anpassen und Kompetenzen aneignen, in der Gesellschaft zu wirken. Absichtlich oder beiläufig erwerben wir geistige, körperliche und soziale Fähigkeiten, indem wir unsere Umweltwahrnehmungen so verarbeiten, dass sie unser Denken und Verhalten ändern. Basierend auf eigener Erfahrung und vorhandenem Wissen werden neue Informationen in bestehende Wissensstrukturen eingegliedert. Diese Fähigkeit erlaubt uns, aus Erfahrungen zu lernen.
„Jeder lernt anders“, lautet die Auffassung des Didaktikers Frederic Vester („Denken, Lernen, Vergessen“, 1975). Gemeint ist die Theorie, Menschen würden über unterschiedliche Sinne besser oder schlechter lernen. Die Konzeption von vier Lerntypen geht der Annahme zugrunde, dass jeder Mensch über das von ihm präferierte Sinnesorgan eigene Lernvorteile ziehen kann. Doch die Hypothese ist umstritten. So zweifeln Wissenschaftler:innen die Existenz der Lerntypen an und führen erfolgreiches Lernen auf andere Faktoren zurück.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit
2. Grundlagen
2.1 Lernen als Prozess
2.2 Einflüsse auf erfolgreiches Lernen
3. Lerntypologie nach Vester
3.1 Konzept
3.2 Lerntypen
3.3 Kritik
3.3.1 Lernen als Prozess
3.3.2 Lernstil vs. Lerntyp
3.4 Weiterentwi cklungen und Alternativen
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Lernphasenmodell
1. Einleitung
Lernen ist ein Prozess geprägt von Individualität und Dynamik. Wir müssen uns einer ständig ändernden Umwelt anpassen und Kompetenzen aneignen, in der Gesellschaft zu wirken.1Absichtlich oder beiläufig erwerben wir geistige, körperliche und soziale Fähigkeiten, indem wir unsere Umweltwahrnehmungen so verarbeiten, dass sie unser Denken und Verhalten ändern. Basierend auf eigener Erfahrung und vorhandenem Wissen werden neue Informationen in bestehende Wissensstrukturen eingegliedert. Diese Fähigkeit erlaubt uns, aus Erfahrungen zu lernen.2
So ist es nicht nur die Notwendigkeit, uns in der Welt zurechtzufinden, unsere Lernfähigkeit ermöglicht es auch, uns selbst zu verwirklichen, unseren Wünschen nachzugehen und unser Potential zu entfalten.3Wachstumsbedürfnisse wie Anerkennung und Wertschätzung im Beruf oder in der Gemeinde gehen auf das natürliche Lernbedürfnis des Menschen zurück. Nicht zuletzt ist es die kreative Entfaltung unserer Persönlichkeit, die das Training individueller Fertigkeiten fordert.4Die Möglichkeit, dem eigenen „Sinn des Lebens“ nachgehen zu können, setzt also die Fähigkeit des Lernens voraus.
1.1 Problemstellung
„Jeder lernt anders“, lautet die Auffassung des Didaktikers Frederic Vester. Gemeint ist die Theorie, Menschen würden über unterschiedliche Sinne besser oder schlechter lernen. Die Konzeption von vier Lerntypen geht der Annahme zugrunde, dass jeder Mensch über das von ihm präferierte Sinnesorgan eigene Lernvorteile ziehen kann.5Doch die Hypothese ist umstritten. So zweifeln Wissenschaftlerinnen die Existenz der Lerntypen an und führen erfolgreiches Lernen auf andere Faktoren zurück. Beispielsweise argumentiert Brandl, dass die Faktenlage und Forschung zu dünn sei6, während die Biologin Looß den entscheidenden Faktor in Verständnis und Anwendbarkeit des vermittelten Wissens sieht.7Auch stellt sich die Frage, in welchem Maße sich Tendenzen für verschiedene Lernmethoden nicht eher aus unterschiedlichen Kompetenzen herleiten.8Es könnten also vielmehr die bereits gelernten Fähigkeiten, der Lernstand sowie das Hintergrundwissen ausschlaggebend für den gewählten Lernkanal sein.9
1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit
Ziel dieser Arbeit ist, die Analyse des individuellen Lernens vor dem Hintergrund der Lerntypentheorie nach Vester zu untersuchen. Zudem sollen die Lerntypen samt Fachtermini klar definiert und die Validität ihrer Existenz geprüft werden, um eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik herzustellen. Es gilt, die wissenschaftliche Datenlage näher zu betrachten und die auf der Lerntypologie basierenden Konzepte vor dem pädagogischen Hintergrund zu revidieren.
Dazu werden in Kapitel 2 zunächst die Grundlagen des Lernens recherchiert und erläutert, sowie die Aspekte des effizienten Lernens und damit einhergehende äußerlichen Faktoren. Basierend auf den erschlossenen Inhalten, wird danach in Kapitel 3 auf das Konzept der Lerntypologie beispielhaft eingegangen, bevor die Theorie und die darauf basierenden Lernkonzepte kritisch hinterfragt werden.
2. Grundlagen
„Man lernt nie aus: Aus diesem Satz sollte man lernen. “(G. Uhlenbruck)10
Der Begriff „Lernen”bezeichnet nach Kant den Erwerb von Wissen sowie den Auf- und Ausbau von Fähigkeiten und Fertigkeiten.11Zimbardo definiert Lernen als einen Prozess, „der zu relativ stabilen Veränderungen im Verhalten und Verhaltenspotenzial führt.”12Durch die Verarbeitung von Informationen und Erfahrung erfolgt ein Lernerlebnis, das die zukünftigen Entscheidungen und Denkweisen prägt. Denn der Mensch muss sein Leben lang lernen. Fängt er als Kind an, die Welt zu verstehen, eignet er sich bis ins hohe Alter Kompetenzen an und kann neue Lerninhalte verarbeiten.
Lernen erfolgt erfahrungsbezogen, dialogisch, sinnvoll und ganzheitlich: Es knüpft an vorhandene Erfahrungen an und erweitert diese, durchläuft die Auseinandersetzung mit dem Lernenden selbst und seiner Umwelt. Es bildet einen horizonterweiternden Geschenssinn und führt zu einer transformierenden Veränderung auf unterschiedlichen Ebenen. Diese Ebenen, auch Dimensionen des Lernens, beziehen sich auf Wissen, Fähigkeiten, Lebenserfahrungen und Lernprozesse.13
2.1 Lernen als Prozess
Um sich Wissen anzueignen, müssen verschiedene Prozesse durchlaufen werden. Anders als bei dem Produkt, also die Veränderung im Vergleich zu einem früheren Zustand (ggf. mit Lernerfolg), fokussiert sich der Prozess auf den dynamischen Vorgang des Lernens.14
Diese Lernprozesse werden in vielen Theorien unterschiedlich dargestellt, bei denen eine einheitliche Definition noch ausstehend ist. Beispielsweise spricht die Neurowissenschaft von inzwischen kritisch gesehener Hemisphärensymetrie, bei der die Dominanz der linken oder rechten Gehirnhälfte über rationales oder abstraktes Denken entscheidet.15Der Soziologe Brodowski unterscheidet zwischen formalem und informellem Lernen und gliedert damit in verschiedene Lernumgebungen. Formales Lernen findet in Bildungsinstitutionen statt, gegensätzlich zum informellen Lernen, welches ungeregelter und beiläufig erfolgt, beispielsweise in Alltagssituationen und Problemerfahrungen.16Ferner teilte Gordon Training International das Lernen in vier Stadien, die sich im Folgenden erklären lassen.17
Demnach ist in der Phase der unterbewussten Inkompetenz unklar, dass man etwas nicht kann. Erst, wenn man sich dessen bewusst ist, kann eine Fähigkeit erlernt und trainiert werden. In diesem zweiten Schritt des Prozesses findet die größte Lernaktivität statt, die methodisch individuell angegangen werden kann. Auf der Ebene der bewussten Kompetenz erfordert die Fähigkeit noch volle Aufmerksamkeit, während sie im letzten Stadium wie von selbst abläuft.18
Abb. in Leseprobe nicht enthalten19
Abbildung 1: Lernphasenmodell[19]
Die obige Grafik beschriebt die vier Lernphasen, die sich zu einer kreislaufartigen Kette des Wissenserwerbs zusammensetzen. Demnach können Prozesse in beide Richtungen verlaufen, Fähigkeiten können gelernt und wieder verlernt werden und Inkompetenz kann bewusst sein und im Anschluss verdrängt werden. Möglich ist ebenfalls ein Überspringen von Stadien und eine Reihenfolgenänderung. Auch können Phasen wiederholt werden oder der Lernprozess vor der letzten Stufe, der unterbewussten Kompetenz, zum Erliegen kommen.
2.2 Einflüsse auf erfolgreiches Lernen
Bevor wir auf die Lerntypen eingehen, gilt es, die Faktoren für ein positives Lernerlebnis darzulegen, die einen Lernprozess erst ermöglichen. Denn nur wenn innere und äußere Faktoren im Einklang sind, kann der Lernende sich vollständig auf die ihm präsentierten Inhalte und Aufgaben konzentrieren. Das Begreifen über verschiedene Sinneskanäle benötigt also eine Umgebung, die die Anwendung individueller Methoden zulässt.
Innere Einflüsse entstehen durch Persönlichkeitsmerkmale wie Intelligenz, Interesse und Motivation20, während sich äußere Faktoren auf das direkte oder indirekte Umfeld des Lernenden beziehen. Erstes meint den Ort, also die nahen Bedingungen: In der Schule, im Alltag, durch das Internet oder beim interessenbasierten Lernen spielt der Raum eine entscheidende Rolle. Das indirekte Umfeld basiert auf universalen Faktoren wie den gesellschaftlichen Voraussetzungen und dem Zugang zu Bildung, welche je nach Land und Kultur stark variieren.21
3. Lerntypologie nach Vester
Nachdem wir die Grundlagen des Lernens festgestellt haben, wissen wir, dass die Wis- sensaquisition ein individueller Prozess mit unterschiedlichen Voraussetzungen ist. Um diese Komplexität zu reduzieren und einheitliche Grundlagen zu schaffen, denkt der Mensch kategorisch. Auch in der Annahme, differenzierte Lernangebote würden den Lernenden einen praktischen Vorteil verschaffen, wird in Gruppen separiert. Demnach kommt insbesondere Pädagog:innen diese Einteilung in Lerntypen recht. Denn wer den Lerntyp der Schülerinnen kennt, kann unterschiedliche Lernangebote bereitstellen, um ihnen ein individuelles, auf sie abgestimmtes Lernerlebnis zu bieten.22
Diese Lerntypentheorie wurde erstmal von Frederic Vester (1925-2003), Biochemiker und Umweltforscher, aufgestellt. Er gilt als Vorreiter desvernetzten Denkensund der ökologisch-nachhaltigen Wirtschaft- und Lebensweise.23Große Bekanntheit erlangte er durch wissenschaftliche Fernsehreihen und als Bestsellerautor von Sachbüchern.24
3.1 Konzept
Als Begleitband der gleichnamigen, dreiteiligen Fernsehreihe (1973-1975) stellt Vester in seinem Buch „Denken, Lernen, Vergessen: Was geht in unserem Kopf vor, wie lernt das Gehirn, und wann läßt25es uns im Stich?“ (1975) die Lerntypentheorie vor. Demnach besitzen Menschen verschieden stark ausgeprägte Sinne, die in vier Lernkanälen angesprochen werden können. Aus den vier Sinnen Sehen, Hören, Fühlen und Sprechen wählt der Lernende die für ihn passende Methode zum Wissenserwerb. Dabei sind die meisten Menschen schwerpunktmäßig veranlagt, nur selten tritt ein Lerntyp in seiner reinen Form auf.26
Die Theorie der Lerntypen hält in der Soziologie und Pädagogik an Aktualität.2728Angesichts der wiederholten Überarbeitung und Neuauflage, die bis heute 40 Mal erschienen ist,29lassen sich die Lerntypen aus der Wissenschaft nicht mehr wegdenken. Erweitert wurden die Grundtypen unterdessen von Hüholdt, der neun Lerntypen beschreibt. Neben den vier von Vester angeführten Typen, können Lernende laut Hüholdt auch audio-visuell, olfaktorisch, kontaktorientiert, sinnanstrebend und medienorientiert geprägt sein.30Gardner spricht währenddessen von acht Intelligenzen. Sprachlich, musikalisch, interpersonell, intrapersonell, naturalistisch, räumlich, logisch-mathematisch oder körperlich-kinästhetisch seien bestimmte Begabungen vorhanden.31Im Internet finden sich unzählige Lerntyp-Tests, Leitfäden sowie Methoden zum typenorientierten Lernen.3233 Natürlich wird das beste Lernerlebnis angestrebt und jeder Lehrende möchte den individuellen Vorlieben gerecht werden. Ohne einen dieser Tests zu absolvieren, werden die Lerntypen und ihre Eigenschaften im Folgenden erörtert.
3.2 Lerntypen
Die Lerntypen beziehen sich auf die Sinne, mit denen Informationen aufgenommen und verarbeitet werden können. Menschen haben laut Vester einenpräferierten Sinneskanalund verfügen über einen Vorteil in der Wissensakquisition, wenn dieser durch eine Lernmethode oder Hilfsmittel angesprochen wird. Die Wahrnehmung kann auditiv, visuell, haptisch oder verbal-abstrakt erfolgen und wird in „Denken, Lernen, Vergessen“ mit einem Exempel veranschaulicht. Eine Gruppe von Lernenden soll das physikalische Gesetzp = F/Abegreifen, das den Druck einer auf eine Fläche einwirkenden Kraft in Relation zum Flächeninhalt beschreibt.34Diese Information kann auf vier Arten vermittelt werden und soll schließlich von den Lernenden verstanden werden.
Derauditive Lerntypfokussiert sich auf das Hören und Sprechen, also die verbale Kommunikation. Er hört Erklärungen zu, zieht Hörbücher dem Geschriebenen vor und kann Wichtiges aus Konversationen ziehen. Ihm wird die physikalische Formel, ggf. auch anhand von Beispielen, erklärt.
Dervisuelle Lerntypbevorzugt das Gesehene. Er wird auch optischer Sehtyp genannt. Lernt er durch Beobachtung oder Anschauungsmaterial, profitiert er auch von Bildern, Skizzen und Grafiken. Für den physikalischen Lernstoff lässt er sich ein Experiment vorführen, in dem ein Nagel einmal mit der Spitze und einmal mit dem flachen Kopf eingeschlagen wird. Er sieht, wie der Nagel einmal schneller und ein anderes Mal nur mit viel Mühe den Weg in das Material findet. Dem Gesetz nach dringt der Nagel besser mit der Spitze ein, da durch den kleinen Flächeninhalt der Druck höher ist als bei der Gegenseite.
Auch als kinästhetischer Fühltyp bekannt, lernt derhaptische Lerntypdurch Anfassen. Er muss Hand anlegen, um den Gegenstand zu verstehen. Informationen verarbeitet er nach dem Prinzip „Learning by doing“. So nimmt er den Nagel in die Hand und drückt sowohl das spitze als auch das flache Ende in seinen Daumen. Weil er unterschiedlich starken Druck bis hin zu Schmerz spürt, kann er ableiten, dass kleine Auflageflächen einen höheren Druck bei gleicher Kraft erzeugen.
Ähnlich wie der auditive Hörtyp liegt beimverbal-abstrakten Lerntypder Schwerpunkt auf der Kommunikation. Allerdings läuft diese nicht einseitig ab wie bei einer Erklärung und eines Vortrags. Anders als der Auditive sucht der verbal-abstrakte Lerntyp, oder auch intellektueller Typ genannter Lernende, das Gespräch und versucht in einem sozialen Umfeld den Lernstoff zu erarbeiten. Sein Typus unterscheidet sich von den anderen, da hier kein definierter Wahrnehmungskanal gefordert ist, sondern der Intellekt als Abstraktum.35
3.3 Kritik
Die wohl prägnanteste Entkräftigung der Vester’schen Lerntypologie ist der Mangel an Forschung. Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage, dass eine lernende Person einen persönlichen Lerntyp hat und sich dieser durch zuverlässige Methoden bestimmen lässt.36So führte die Erziehungswissenschaftlerin Becker mit ihren Schülerinnen solche Lerntypentests durch und kam zu dem antizipierten Ergebnis: Mal war eine Schülerin ein bestimmter Lerntyp, beim nächsten Test wieder ein völlig anderer. „Man kann solche Tests nicht mit standardisierten psychologischen Messverfahren wie Intelligenztests vergleichen, die verlässliche Ergebnisse liefern.“37Auch der Theologe Kliemt kam im Zuge seiner Forschung zu einem ähnlichen Ergebnis. Er absolvierte sieben Tests, u. a. von Vester, Koppe- lin und Gaßner, die ihm verschiedene Lerntypen zuschrieben. Daraus schlussfolgerte er ebenfalls die zugrundeliegende Problematik in den inkonsequenten Definitionen und der Oberflächlichkeit durch die Isolation der einzelnen Sinnesorgane.38
Lernende bringen unterschiedliche Lernvoraussetzungen mit. Sie unterscheiden sich in ihrem Leistungspotenzial und ihrer Lerngeschwindigkeit, sowie Persönlichkeitsmerkmalen wie Intelligenz, Interesse und Motivation. Typologien zeichnen sich jedoch durch Entweder-Oder-Prinzipien aus, weshalb Psychologin Stern die Einteilung in geschlossene Kategorien bei unpräzisen und unspezifischen Merkmalen für paradox erachtet.
„Diesen Kriterien hält allerdings kaum ein psychologisches Merkmal stand. Wenig sinnvoll (...) ist beispielsweise die Einteilung von Schülern in Lerntypen, z. B. in verbale und visuelle Typen. Sofern man damit nicht blinde oder taubstumme39Menschen meint, ist die Unterteilung nur verwirrend und kein bisschen hilfreich. (.) Vielleicht hat die Person, die auf Stichworte zurückgreift, nur nicht gelernt, Skizzen anzufertigen, obwohl sie erkennt, dass dies die bessere Methode wäre. Aus beobachtetem Verhalten Eigenschaften oder Typologien abzuleiten, ist eine pseudowissenschaftliche Psychologisierung.“40
Auch die generelle Vagheit der Lerntypen behindert verlässliche Forschung. Versters Theorie wirkt durch die Simplizität konturlos und schattenhaft, der es an empirischer Evidenz fehlt.41Looß argumentiert am Beispiel der physikalischen Formel: „Den gedanklichen Inhalt der Formel kann man weder sehen noch anfassen.“ Außerdem gäbe es „nicht die Alternative, eine Sache abstrakt zu erfassen oder zu ertasten.“ Denn abstrakte Zusammenhänge wie Grammatik oder biologische Vorgänge können nicht allein durch Haptik erschlossen werden. Somit handelt es sich bei den Lerntypen nicht um Lernmethoden, sondern völlig unterschiedliche Kategorien.42
3.3.1 Lernen als Prozess
Die Erziehungswissenschaftlerin Becker kam unterdes zu dem Entschluss, dass unter den Verteidigenden der Lerntypentheorie die irrtümliche Vorstellung herrscht, Informationen würden direkt nach der Aufnahme, durch den präferierten Wahrnehmungskanal, im Langzeitgedächtnis gespeichert werden. Wie Looß, Pasher u. a. führt auch sie das Argument des Beweismangels an.
„Tatsächlich gibt es aber bislang in der neurowissenschaftlichen Literatur keine empirischen Belege dafür, dass es einen visuellen, einen auditiven oder einen haptischen Lerntyp gibt. Denn Lernen wird grundsätzlich auf der neurobiologischen Ebene immer durch die gleichen Strukturen im Gehirn ermöglicht.“43
Dass Lernen ein Prozess ist, wissen wir bereits. Dieser komplexe Vorgang lässt sich nicht auf ein Sinnesorgan beschränken: Nämlich findet er nicht nur in der Aufnahme des Wissens statt, die Verarbeitung erfolgt laut Brandl unabhängig von der Form der Nahebringung. Fokussiert auf das reine Auswendiglernen können, so Looß, akustische und optische Wahrnehmungstypen, wie bei anderen Mnemotechniken44, einen Effekt erzielen, den Inhalt zu begreifen helfen sie allerdings nicht.45Oberflächenverarbeitungsstrategien, bei denen es um die Erinnerung und Reproduktion von Wörtern und Zahlen geht, können durchaus über unterschiedliche Sinneskanäle aufgenommen werden. Doch für eine Tiefenverarbeitung, also die intellektuelle Leistung zum Verstehen des Lernstoffs, müssen im Gegensatz zum Memorieren abstrakte Zusammenhänge erschlossen werden. Und bei solchen komplexen Inhalten besteht nicht die Alternative, sie nur zu ertasten oder nur anzusehen.46
3.3.2 Lernstil vs. Lerntyp
Zudem besteht eine klare Abgrenzung zu denkognitiven Stilen. Obwohl sie fälschlicherweise häufig synonym eingesetzt werden, finden sich entscheidende Unterschiede zwischen beiden Begriffen. Während Lerntypen bewusst simpel dargestellt sind (s. 3.3 Kritik), handelt es sich bei Lernstilen um „relativ komplexe Konstrukte des Kenntnisgewinns“, so Looß.47Der Psychologe Stangl definiert die Stile als „zumeist situations- und aufgabenunabhängige Präferenzen“, welche im Vergleich zu den Lerntypen individuelle Persönlichkeitsmerkmale involviert und nicht ausschließlich auf objektiv beobachtbare Sinneskanäle achtet.48Diese individuellen Strategien zur Problemlösung und Wissensaquisition sind gut untersucht und teilweise belegt.4950
3.4 Weiterentwicklungen und Alternativen
Die teilweise als Allheilmittel angepriesene Lerntypentheorie findet in der modernen Pädagogik zahlreiche Weiterleitungsmöglichkeiten zu Unterrichtsmethoden, die speziell auf die Lerntypen abzielen. Wollen Viele das Lernen und Lehren revolutionieren, entstehen auf Basis der Lerntypen populäre Konzepte zum Lernen mit Sinneserfahrungen.51Klar voneinander abgetrennt sind diese Vorstellungen nicht und schließen damit an die Ungenauigkeit der Theorie nach Vester an.
Im Folgenden wird auf die drei bekanntesten Sinneslernen-Weiterentwicklungen, das Lernen mit allen Sinnen und das ganzheitliche Lernen wie auch das handlungsorientierte Lernen, eingegangen, um die feste Verankerung in der Methodik zu verdeutlichen. Wie anmerkt, bleiben die Konzepte einer einheitlichen Definition schuldig.
BeimLernen mit allen Sinnensowie demganzheitlichen Lernenwerden mit Lernaufgaben und -aktivitäten möglichst viele Sinne gereizt, um den individuellen Lerntypen gerecht zu werden. Doch auch hier wird wie bei der Lerntypologie die Alternative zum kognitiven Lernen gesehen, anstatt eine Verbindung zum notwendigen Verarbeitungsprozess des Inhalts zu ziehen, damit wirklich begriffen und das Lernen nicht nach der Wahrnehmung aufgehalten wird.52Um als besonders innovativ zu gelten, werden auch alogische Verknüpfungen zu Lernmethoden umgestaltet. Wendler beispielsweise erhoffte sich, dass Kinder, die über Buchstaben auf dem Boden laufen, die neu zu lernenden Symbole besser aufnehmen und beim Lesenlernen anwenden würden.53
Zudem beabsichtigt dashandlungsorientierte Lernenden Erwerb von festgesetzten Handlungskompetenzen und Qualifikationen. Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen werden per „Kopf- und Handarbeit“ im ganzheitlichen und aktiven Unterricht entwickelt.54Es liegt also hier ebenfalls der Fokus auf der Befriedigung aller Sinne.
Allerdings ist dieses Konzept (zusammengefasst unter ganzheitlichem Lernen, da Abweichungen in der Auslegung minimal und vernachlässigbar sind55) kein grundsätzlich Ungenügendes. Becker argumentiert, es komme vor allem darauf an, den Lernstoff verständlich zu vermitteln. Anstatt der Quantität halber verschiedene Sinne ansprechen zu wollen, sollten Aufgaben und Aktivitäten gezielt ausgewählt werden, um den größtmöglichen Effekt zu verzeichnen und sicherzustellen, dass die Lernenden die richtigen Inhalte erschließen.56
Da Lernende sich in ihren geistigen Eingangsvoraussetzungen und Leistungspotenzialen unterscheiden, kann es durchaus von Vorteil sein, differenzierte Aktivitäten anzubieten.57Eine Fixation auf unbelegte Lerntypen im Sinne der Modernität führt nicht zum Erfolg, wenn Interesse, Aufmerksamkeit und Lernbereitschaft deswegen eine reduzierte Relevanz im Lernprozess zugeschrieben werden.58
4. Fazit
Die Lerntypentheorie nach Vester genießt ungebrochene Popularität. Vor dem Hintergrund eines erfolgreichen Lernprozesses, der Inhalte verarbeitet und speichert, verspricht der Didaktiker einen innovativen Ansatz zur Reimagination der Wissensaufnahme. Den dynamischen Prozess des Lernens reduziert er auf die Wahrnehmung des Lernenden und ordnet die unterschiedlichen Umgänge mit Lernstoff in eine Typologie ein. Der visuelle Sehtyp, der auditive Hörtyp, der haptische Fühltyp und der intellektuelle Gesprächstyp nutzen je den präferierten Lernkanal, um Inhalt zu begreifen.59
Die bedenkliche Aktualität der Theorie, die Frederic Vester in der Fernsehreihe „Denken, Lernen, Vergessen“ (1973-1975) sowie dem gleichnamigen Begleitbuch (1975) vorstellte, zeigt sich in der mehrfachen Überarbeitung und Erweiterung. Nahezu verselbstständigt haben sich Weiterentwicklungen und pädagogische Ansätze wie das ganzheitliche Lernen.
Ziel der Arbeit war die Erläuterung und Prüfung der Lerntypentheorie. Die vier Lerntypen wurden in Bezug auf die Wahrnehmungskanäle benannt und am Originalbeispiel Vesters dargestellt. Durch das Ausbleiben der wissenschaftlichen Grundlage bestreiten zahlreiche Wissenschaftlerinnen die Existenz der Lerntypen, nicht zuletzt der unausgereiften Theorie geschuldet, welche keinen Raum für verlässliche Forschung bietet. Neben der blinden Progression sehen Forschende wie Looß und Brandl eine Gefahr in der Relevanz der unbewiesenen Lerntypen in der Lehre. Alternativ setzen Stern und Becker auf differenzierte Lernangebote zur Hervorbringung von interessierter Lernmotivation. Ebenso sei die Überprüfung der richtigen Schlussfolgerungen essenziell für den Lernerfolg.
Der Mangel an wissenschaftlichen Belegen stellte auch bei der Ausfertigung der Arbeit ein Problem dar. Infolgedessen konnten die erhofften empirischen Daten nicht in die Arbeit miteinbezogen werden. Eine prozentuale Verteilung der Lerntypen, Berichte zum typenorientierten Lernen oder standardisierte Tests wären sehr interessant gewesen.
Die vorliegende Hausarbeit betrachtet daher überwiegend den theoretischen Teil des individuellen Lernens. Es kann also sinnvoll sein, diese Untersuchungen in der Praxis näher zu beleuchten und das bisherige Ausbleiben an Forschung nachzuholen.
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6Vgl. Brandl, W. (2021).
7Vgl. Looß, M. (2001)
8Vgl. Stern, E. (2006).
9Vgl. Riener, C. und Willingham, D. (2010).
10Uhlenbruck, G. (1999), S. 159
11Vgl. Brandl, W. (2021); Kant, I. (2023).
12Zimbardo, P. G. (1995).
13Vgl. Göhlich, M. und Zirfas, J. (2007).
14Vgl. Leipold, B. (2012).
15Vgl. Becker, N. (2011).
16Vgl. Brodowski, M. (2012).
17Vgl. Oerter, R. und Montada, L. (Hrsg.) (2002).
18Vgl. O’Connor, J. und Seymour, J. (2015).
19Vgl. Grannemann, U. (ohne Datum).
20Vgl. Stern, E. (2006).
21Vgl. Illeris, K. (2018).
22Vgl. Stern, E. (2006).
23Vgl. frederic vester GmbH und München, D.- (ohne Datum).
24Vgl. Vester, F. (1998).
25Veraltete Schreibweise, seit Rechtschreibreform 1996 inkorrekt (https://www.wortbedeutung.info/läßt).
26Vgl. Gowayed, M. (2019), S. 13-14.
27Vgl. Falk-Frühbrodt, C. (2016).
28Vgl. Kröschel, S. (2020).
29Vgl. Vester, F. (1998).
30Vgl. Hüholdt, J. (1995).
31Vgl. Gardner, H. (2008).
32Vgl. Studienkreis GmbH (ohne Datum)
33Vgl. Bildungswerk für therapeutische Berufe (ohne Datum)
34Vgl. LEIFIphysik (ohne Datum).
35Vgl. Gowayed, M. (2019) nach Vester, F. (1998), S. 51-127.
36Vgl. Kirschner, P. A. (2017).
37Vgl. Becker, N. (2015).
38Vgl. Kliemt, D. (2011).
39Veraltete Bezeichnung für ,gehörlos‘ (https://www.duden.de/rechtschreibung/taubstumm).
40Stern, E. (2006).
41Vgl. Pasher, H u.a. (2008).
42Vgl. Looß, M. (2001).
43Vgl. Becker, N (2015).
44Vgl. Anderson, J. R. (2007).
45Vgl. Brandl, W. (2021) nach Looß, M. (2007).
46Vgl. Looß, M. (2019)
47Vgl. Looß, M. (2001).
48Vgl. Stangl, W. (2023).
49Vgl. Becker, N (2015).
50Vgl. Looß, M. (2001).
51Vgl. Brandl, W. (2021)
52Vgl. Haarmann, D. (Hrsg.) (1998).
53Vgl. Wendler, I. (1998).
54Vgl. Goethe Institut (Hrsg.) (ohne Datum).
55Vgl. Looß, M. (2001).
56Vgl. Becker, N (2015).
57Vgl. Stern, E. (2006).
58Vgl. Looß, M. (2001).
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Hauptthema der Lerntypologie nach Vester?
Das Hauptthema der Lerntypologie nach Vester ist die Idee, dass Menschen unterschiedlich gut über verschiedene Sinne lernen. Die Theorie postuliert vier Lerntypen – auditiv, visuell, haptisch und verbal-abstrakt – und geht davon aus, dass jeder Mensch über das von ihm bevorzugte Sinnesorgan eigene Lernvorteile ziehen kann.
Was sind die vier Lerntypen nach Vester?
Die vier Lerntypen nach Vester sind:
- Auditive Lerntyp: Lernt am besten durch Hören und Sprechen.
- Visuelle Lerntyp: Lernt am besten durch Sehen von Bildern, Grafiken und Demonstrationen.
- Haptische Lerntyp: Lernt am besten durch Anfassen und praktische Erfahrungen.
- Verbal-abstrakte Lerntyp: Lernt am besten durch Diskussionen und intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Lernstoff.
Welche Kritik gibt es an der Lerntypologie nach Vester?
Die Lerntypologie nach Vester wird kritisiert, weil es an wissenschaftlichen Beweisen für ihre Gültigkeit mangelt. Viele Studien haben gezeigt, dass es keine klare Korrelation zwischen dem bevorzugten Lernstil und dem Lernerfolg gibt. Kritiker argumentieren, dass erfolgreiches Lernen eher von anderen Faktoren wie Motivation, Vorwissen und der Qualität des Unterrichts abhängt.
Welche Alternativen zur Lerntypologie gibt es?
Alternativen zur Lerntypologie konzentrieren sich auf die individuellen Lernstrategien und kognitiven Stile des Lernenden. Diese Ansätze berücksichtigen, dass Lernen ein komplexer Prozess ist, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Anstatt Lernende in starre Kategorien einzuteilen, wird versucht, ihre individuellen Stärken und Schwächen zu identifizieren und ihnen passende Lernmethoden anzubieten.
Welche Faktoren beeinflussen erfolgreiches Lernen?
Erfolgreiches Lernen wird von inneren und äußeren Faktoren beeinflusst. Innere Faktoren sind Persönlichkeitsmerkmale wie Intelligenz, Interesse und Motivation. Äußere Faktoren beziehen sich auf das Umfeld des Lernenden, wie z.B. den Lernort, die Qualität des Unterrichts und den Zugang zu Bildung.
Was sind die Phasen des Lernens?
Das Lernen wird in vier Phasen unterteilt: Unterbewusste Inkompetenz, bewusste Inkompetenz, bewusste Kompetenz und unterbewusste Kompetenz.
Was ist der Unterschied zwischen Lernstil und Lerntyp?
Während Lerntypen bewusst simpel dargestellt sind, handelt es sich bei Lernstilen um „relativ komplexe Konstrukte des Kenntnisgewinns". Lernstilen involvieren individuelle Persönlichkeitsmerkmale und nicht ausschließlich auf objektiv beobachtbare Sinneskanäle.
Welche Weiterentwicklungen der Lerntypentheorie gibt es?
Es gibt zahlreiche Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Lerntypentheorie, die vor allem im Bereich des Lernens mit Sinneserfahrungen Anwendung finden. Beispiele hierfür sind das Lernen mit allen Sinnen, ganzheitliches Lernen und handlungsorientiertes Lernen.
- Arbeit zitieren
- Lina Ellert (Autor:in), 2023, "Jeder lernt anders". Kritische Auseinandersetzung mit der Lerntypentheorie nach Vester, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1504707