Die vorliegende Arbeit hat das Ziel, durch eine detaillierte Untersuchung der Rolle von Indexwörtern in David Kaplans 'Theory of Demonstratives' eine Brücke zwischen den konträren Perspektiven der Idealsprach- und der Normalsprachtheorie zu schlagen. Kaplan teilt Indexwörter in zwei Kategorien ein: Demonstrativa und reine Indexwörter. Diese Unterscheidung wird genutzt, um die Unterschiede zwischen beiden Gruppen klar herauszuarbeiten. Die Analyse soll verdeutlichen, inwiefern Indexwörter als Schlüssel zur Überwindung der Dichotomie zwischen diesen beiden theoretischen Ansätzen dienen könnten.
Diese Arbeit ist in fünf Kapitel unterteilt. Nach der Einleitung folgt im zweiten Kapitel eine Darstellung des philosophischen Hintergrunds, die die epistemologischen und ontologischen Grundfragen beleuchtet, die den Sprachtheorien zugrunde liegen. Das dritte Kapitel widmet sich ausführlich der Theorie Kaplans, während das vierte Kapitel die spezifische Funktion und Bedeutung von Indexworten in Kaplans System analysiert. Schließlich wird im Fazit zusammengefasst, wie die Diskussionen in den einzelnen Kapiteln zur Erreichung des Ziels der Arbeit beitragen, nämlich die konzeptuelle Trennung zwischen Ideal- und Normalsprachtheorie zu überbrücken.
In der Philosophie der Sprache und Erkenntnistheorie begegnet uns eine fundamentale Dichotomie zwischen Idealsprach- und Normalsprachtheorie, die ihre Wurzeln tief in der Auseinandersetzung zwischen Realismus und Konstruktivismus hat. Diese beiden Theorien stellen nicht nur unterschiedliche Ansätze zur Natur der Sprache dar, sondern spiegeln auch unterschiedliche epistemologische und ontologische Auffassungen wider. Während die Idealsprachtheorie eine realistische Weltanschauung verfolgt, die auf festen und klaren logischen Strukturen beruht, argumentiert die Normalsprachtheorie für einen konstruktivistischen Ansatz, der die Bedeutung der Sprache im alltäglichen Gebrauch und in ihrem sozialen Kontext hervorhebt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Philosophischer Hintergrund
- a. Realismus vs. Konstruktivismus
- b. Normal- vs. Idealsprachtheorie
- c. Rezeptions- vs. Äußerungskontext
- 3. David Kaplan
- a. Nominalterm
- b. Referenz
- c. Kontext, Inhalt und Charakter
- 4. Indexworte
- a. Demonstrativa vs. Reine Indexworte
- b. Das Beispiel „Hier“
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Kluft zwischen Idealsprach- und Normalsprachtheorie durch die Analyse von Indexworten in David Kaplans Theorie der Demonstrativa zu überbrücken. Kaplan’s Unterscheidung zwischen Demonstrativa und reinen Indexworten dient als zentrale analytische Methode.
- Die Dichotomie zwischen Idealsprach- und Normalsprachtheorie
- Der Einfluss von Realismus und Konstruktivismus auf Sprachtheorien
- Kaplans Theorie der Demonstrativa und die Rolle von Indexworten
- Die Unterscheidung zwischen Demonstrativa und reinen Indexworten
- Der Beitrag von Indexworten zur Überwindung der Dichotomie zwischen Ideal- und Normalsprachtheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in die zentrale Fragestellung der Arbeit: die Überbrückung der Dichotomie zwischen Idealsprach- und Normalsprachtheorie mittels der Analyse von Indexworten in Kaplans Theorie.
Kapitel 2 (Philosophischer Hintergrund): Diskussion des Unterschieds zwischen Realismus und Konstruktivismus und deren Auswirkungen auf die Sprachphilosophie. Die Kapitelteile befassen sich mit den epistemologischen und ontologischen Grundlagen der Ideal- und Normalsprachtheorie, unter anderem unter Bezugnahme auf Kants Kritik der reinen Vernunft und unterschiedliche Interpretationen dessen. Die Unterscheidung zwischen Rezeptions- und Äußerungskontext wird eingeführt.
Kapitel 3 (David Kaplan): Detaillierte Darstellung von Kaplans Theorie, einschließlich der Konzepte von Nominaltermen, Referenz und dem Verhältnis von Kontext, Inhalt und Charakter.
Kapitel 4 (Indexworte): Analyse der spezifischen Funktion und Bedeutung von Indexworten in Kaplans System, mit besonderer Berücksichtigung der Unterscheidung zwischen Demonstrativa und reinen Indexworten und am Beispiel des Wortes „Hier“.
Schlüsselwörter
Idealsprachtheorie, Normalsprachtheorie, Realismus, Konstruktivismus, David Kaplan, Indexikalität, Demonstrativa, Reine Indexworte, Referenz, Kontext, Äußerungskontext, Rezeptionskontext, Epistemologie, Ontologie.
- Quote paper
- Göksel Çelik (Author), 2024, David Kaplan und die Indexikalität. Eine Verbindung von Ideal- und Normalsprachtheorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1504455