Ebenso stellvertretend für verschiedene Typen von Narren werden verschiedene Narren der Wirklichkeit und Fiktion vorgestellt, wie Gabriel Magenbuech, ,,Letzkopf“, Kouny von Stocken oder der namenlose „man der schimpfes kraft“, welcher den Parzival auf
provokante Art rhetorisch herausfordert. Diese Figuren sollen nicht nur als Fallbeispiele dienen, sondern auch die Mannigfaltigkeit der Narrentypen repräsentieren, wie die stark voneinander abweichenden Umgangsformen mit ihnen und vielleicht auch die ein oder andere (überraschende) Gemeinsamkeit.
Durch diese Gliederung verfolge ich das Ziel, die Widersprüchlichkeit der Zuschreibungen und Mittel, mit denen die Narren dargestellt werden, zu zeigen. Auf dieser Basis möchte ich meine Forschungsfrage beantworten; „Wie drückt sich die Ambivalenz der Narrenfiguren in der mittelalterlichen Gesellschaft aus?“ Als Unterpunkt möchte ich auf die sich aus diesem Kontext ergebende Frage eingehen: „Was verkörpert der Narr und handelt es sich bei ihm um ein akzeptiertes Übel, um einen Ausgestoßenen oder gar um einen Weisen?“ Die Auseinandersetzung mit der Figur des Narren ermöglicht den Einblick in das Wertebild des Mittelalters, so wie in die Geschichte des Umgangs mit Randgruppen, zu denen Geisteskranke oder anderweitig beeinträchtigten Menschen gehören.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2022, Die Ambivalenz der Narrenfiguren in der mittelalterlichen Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1501745