Im Rahmen dieser Hausarbeit soll am Beispiel der linken Tageszeitung der „Jungen Welt“ die Perspektive bezüglich des Ukraine-Kriegs hausgearbeitet werden. Dabei soll der Fokus insbesondere auf der Lexik liegen. Inhaltlich soll der Schwerpunkt auf den Artikeln liegen, die sich mit der kontroversen Debatte der Waffenlieferungen in die Ukraine auseinandersetzen. Grundlage sind also 15 Artikel, in deren Titel der Begriff „(Waffen-) Lieferung“ auftaucht oder ein Subbegriff. Durch den Forschungsstand soll ein Einblick vermittelt werden, wie problematisch schon das Nutzen von Begriffen wie „Krieg“ an sich ist und welche Schwierigkeiten sich einer objektiven Berichterstattung entgegenstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung der Tageszeitung der „Jungen Welt“
- Forschungsstand
- Wortarten
- Adjektive
- Verben
- Komposita
- Wortfeld „Waffen“ und Emotionslenkung
- Semantische Kämpfe
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Kriegsberichterstattung der Tageszeitung „Junge Welt“ zum Ukraine-Krieg, insbesondere im Hinblick auf die Verwendung von Lexik. Ziel ist es, die Perspektive der Zeitung hinsichtlich der kontroversen Debatte um Waffenlieferungen zu untersuchen und die sprachlichen Mittel zu analysieren, die zur Konstruktion der öffentlichen Perspektive beitragen.
- Die Rolle der Lexik in der Konstruktion der öffentlichen Perspektive im Kontext der Kriegsberichterstattung
- Untersuchung der Wortwahl in Bezug auf Waffenlieferungen und die Perspektiven der Kriegsparteien
- Analyse der Verwendung von Verben und Adjektiven, um die Perspektive der „Jungen Welt“ zu erforschen
- Der Einfluss von Komposita und Wortfeldern auf die Emotionslenkung und die Konstruktion von Täter- und Opferrollen
- Die Bedeutung von semantischen Kämpfen und die Rolle von Synonymen bei der Gestaltung der öffentlichen Wahrnehmung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Medien im Kontext der Kriegsberichterstattung und der öffentlichen Wahrnehmung heraus. Dabei wird die Bedeutung der Sprache als Medium des Erkennens und der Einflussnahme betont. Die Hausarbeit befasst sich mit der Perspektive der Tageszeitung „Junge Welt“ zum Ukraine-Krieg, speziell im Hinblick auf die Debatte um Waffenlieferungen. Der Fokus liegt auf der Lexik und der Analyse von Artikeln, die den Begriff „(Waffen-) Lieferung“ im Titel tragen.
Das Kapitel „Einordnung der Tageszeitung der „Jungen Welt““ stellt die Zeitung und ihre Geschichte sowie ihre politische Orientierung vor. Die „Junge Welt“ wird als marxistisch orientierte Tageszeitung beschrieben, die von der Bundesregierung als extremistisch und verfassungswidrig eingestuft wird.
Im Kapitel „Forschungsstand“ wird der Stand der Forschung zu sprachlicher Perspektivität in der Kriegsberichterstattung beleuchtet. Die Studie von Wolff, die die Qualität der Kriegsberichterstattung und die Verbesserung der Konflikt-Sensibilität thematisiert, wird vorgestellt. Wolffs Studie zeigt auf, dass viele Bezeichnungen für Krieg und Kriegsparteien problematisch sind und entweder Sachverhalte verschleiern oder direkt werten. Auch Verben, wie „vorgehen“ oder „ausschalten“, werden als problematisch dargestellt, da sie einen Euphemismus und eine suggerierte Notwendigkeit transportieren.
Das Kapitel „Wortarten“ untersucht die Verwendung von Verben und Adjektiven in den Artikeln der „Jungen Welt“ und versucht, Unterschiede in der Wortwahl abhängig vom Akteur herauszuarbeiten. Tabellen sollen verdeutlichen, ob es eine Übergewichtung einer Seite in Bezug auf gewaltverbundene Adjektive oder andere sprachliche Merkmale gibt.
Das Kapitel „Komposita“ fokussiert auf die optionale Spezifizierung von Wörtern und deren Einfluss auf die Perspektivität. Beispielsweise wird die Bedeutung der Wahl von Begriffen für Staats- und Regierungschefs für die Konstruktion der Perspektive analysiert.
Das Kapitel „Wortfeld „Waffen“ und Emotionslenkung“ untersucht, wie Wortfelder durch die Auswahl von Subbegriffen Emotionen lenken können. Es analysiert das Wortfeld „Waffen“ bzw. „Kriegsgerät“ in den Artikeln der „Jungen Welt“ und untersucht, wie die Wahl von Begriffen Emotionen beeinflussen kann.
Das Kapitel „Semantische Kämpfe“ untersucht, wie Synonyme zum Begriff „Krieg“ in den Artikeln der „Jungen Welt“ verwendet werden. Die Analyse soll herausstellen, wie diese Ausdrücke den Kampf um die Deutungshoheit und die Konstruktion von Wirklichkeit widerspiegeln. Um einen Kontrast zu schaffen, werden die Begriffe mit denen des Nachrichtensenders N-TV verglichen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Hausarbeit sind: Kriegsberichterstattung, öffentliche Perspektive, Sprachliche Perspektivität, Lexik, Wortwahl, Waffenlieferungen, Ukraine-Krieg, „Junge Welt“, Täter- und Opferrollen, Semantischer Kampf, Euphemismus, Konflikt-Sensibilität.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2024, Kriegsberichterstattung. Die Einflussnahme des Journalismus auf die Konstruktion der öffentlichen Perspektive anhand des Kriegs in der Ukraine, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1501674