Wie stellte sich die Ausstellung zum 350. Jubiläum des Westfälischen Friedens mit der Entwicklung in Europa dar? Dabei wird im ersten Teil die Lage in Europa betrachtet, sowohl in ihrer politischen Lage als auch mit der Rezension des Westfälischen Friedens. Im zweiten Teil wird dann das Jubiläum an sich mit Blick auf die Zeitgenossen analysiert.
Frieden war und ist immer noch ein freudiges Ereignis, außer man hält sich für den Verlierer des Krieges. Deshalb ist die Verkündigung von Friedensschlüssen für die kriegsleidende Bevölkerung immer ein Grund zum Feiern und im Falle des Westfälischen Friedens hat sich gezeigt, wie langanhaltend solch ein Friedenschluss gefeiert werden kann. Diese Jubiläumsfeiern zeigt dabei immer auch den Zeitgeist der aktuellen Bevölkerung. In Osnabrück wurde der Frieden deshalb schon immer als evangelischer Feiertag zelebriert, in welchem man sich endlich von den strengen katholischen Glaubensbrüdern loslösen konnte. Und im Nationalsozialismus verteufelte man den Frieden als Unterwerfung und Unterdrückung Deutschlands. Mit diesem Ausdruck im Hinterkopf versteht sich auch die 350. Jahresfeier des Westfälischen Friedens als eine gänzlich andere wie jene 50 Jahren davor. Man feierte nicht nur einen Frieden, man feierte das Zusammenrücken Europas, welches mit dem Zusammenschluss in die Europäische Union ihren Höhepunkt zu finden schien, in der die neue Hoffnung auf die außen- und verteidigungspolitische Kompetenz der Gemeinschaft gesehen wurde. Dementsprechend aufwändig und international wurde das Jubiläum gestaltet.
In der modernen Politik genießt der Westfälische Frieden durch das erst kürzlich stattgefundene 375-jährige Jubiläum wieder eine große Aufmerksamkeit. Im Zuge des Ukraine Krieges und dem Konflikt im Nahen Osten eignete sich das Jubiläum entsprechend gut, um den eigenen Friedenswillen herauszustellen und nach Lösungen in den Konzepten der Vergangenheit zu suchen. Eine Idee, welche sich auch schon Herrscher der Vergangenheit zunutze machten. Man konnte entweder die eigenen Siege herausstellen oder die Verluste hintenanstellen, gleichzeitig konnten alte Wunden neu aufgerissen werden und ein eigenes Kriegsinteresse als ausgleichende Gerechtigkeit dargestellt werden. Die Friedensfeier ist also nur Krieg mit anderen Mitteln, mit Repräsentation statt Waffen.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Europa und der Frieden
3. Ein Jubiläum im Sinne der Integration
4. Fazit
5. Quellen und Literaturverzeichnis
5.1. Quellen
5.2. Literatur
1. Einleitung
Frieden war und ist immer noch ein freudiges Ereignis, außer man hält sich für den Verlierer des Krieges. Deshalb ist die Verkündigung von Friedensschlüssen für die kriegsleidende Bevölkerung immer ein Grund zum Feiern und im Falle des Westfälischen Friedens hat sich gezeigt, wie langanhaltend solch ein Friedenschluss gefeiert werden kann. Diese Jubiläumsfeiern zeigt dabei immer auch den Zeitgeist der aktuellen Bevölkerung. In Osnabrück wurde der Frieden deshalb schon immer als evangelischer Feiertag zelebriert, in welchem man sich endlich von den strengen katholischen Glaubensbrüdern loslösen konnte. Und im Nationalsozialismus verteufelte man den Frieden als Unterwerfung und Unterdrückung Deutschlands. [1] Mit diesem Ausdruck im Hinterkopf versteht sich auch die 350. Jahresfeier des Westfälischen Friedens als eine gänzlich andere wie jene 50 Jahren davor. Man feierte nicht nur einen Frieden, man feierte das Zusammenrücken Europas, welches mit dem Zusammenschluss in die Europäische Union ihren Höhepunkt zu finden schien, in der die neue Hoffnung auf die außen- und verteidigungspolitische Kompetenz der Gemeinschaft gesehen wurde. [2] Dementsprechend aufwändig und international wurde das Jubiläum gestaltet.
In der modernen Politik genießt der Westfälische Frieden durch das erst kürzlich stattgefundene 375-jährige Jubiläum wieder eine große Aufmerksamkeit. Im Zuge des Ukraine Krieges und dem Konflikt im Nahen Osten eignete sich das Jubiläum entsprechend gut, um den eigenen Friedenswillen herauszustellen und nach Lösungen in den Konzepten der Vergangenheit zu suchen. Eine Idee, welche sich auch schon Herrscher der Vergangenheit zunutze machten. Man konnte entweder die eigenen Siege herausstellen oder die Verluste hintenanstellen, gleichzeitig konnten alte Wunden neu aufgerissen werden und ein eigenes Kriegsinteresse als ausgleichende Gerechtigkeit dargestellt werden. Die Friedensfeier ist also nur Krieg mit anderen Mitteln, mit Repräsentation statt Waffen. [3]
Durch ihren Blick in die Zeit genießt die Forschung über die Friedensfeiern des Westfälischen Friedens eine erhöhte Aufmerksamkeit. Historiker wie Konrad Repgen und Heinz Duchhardt beschäftigen sich seit jeher mit den Fragen nach der Rezension des Friedens und ihren Auswirkungen auf das moderne Europa. Als entsprechende Experten konnten sie auch die hier behandelte 350. Jahresfeier als Zeitgenossen miterleben und können so neben anderen Teilnehmern Informationen aus erster Hand präsentieren, nicht nur als Historiker, sondern auch als Kinder ihrer Zeit, die die Entwicklung der europäischen Union selbst miterlebten. Und auf diesen Blick soll sich diese Arbeit stützen mit der Frage, wie sich die Ausstellung zum 350. Jubiläum mit der Entwicklung in Europa darstellte. Dabei wird im ersten Teil die Lage in Europa betrachtet, sowohl in ihrer politischen Lage als auch mit der Rezension des Westfälischen Friedens. Im zweiten Teil wird dann das Jubiläum an sich mit Blick auf die Zeitgenossen analysiert.
2. Europa und der Frieden
Die Ausstellung stand in ihrer Zeit unter keinem guten Stern. Repgen sah noch den europäischen Frieden auch in den 1990ern als ein gefährdetes Prinzip. [4] Zum Ende des 20. Jahrhunderts war man sich in der Wissenschaft sowie den Medien über das bestimmende Thema einig. Es wurde viel über Europa und das vergangen Jahrhundert nachgedacht, welches erstmalig eine politische Organisation in dieser Größenordnung hervorgebracht hat. Der Begriff Europa war so modisch geworden, dass damit immer der Sinn des Zeitgeistes getroffen werden konnte. [5] In der europäischen Integration vollzog sich somit ein näheres Zusammenrücken. Eine große Demonstration stelle dabei die Bildung des deutsch-französischen Korps 1992 dar. Sie bekundet die Absicht der beiden Staaten, eine gemeinsame europäische Verteidigung aufzubauen, welche entgegen nationalistischer Tendenzen stand. In der Gesellschaft schien es hingegen noch an Verständigungen zum Thema einer europäischen Gemeinschaft zu fehlen. Es machte sich vielmehr ein Gefühl breit, in der europäischen Politik keinerlei Mitbestimmungsrecht zu haben und somit wurden wieder nach nationalen Lösungen geschaut, welche eine Einfachheit versprachen. [6] Der Zenit des Europa-Diskurses war 1998 allerdings schon längst überschritten. Nach 1972, in dessen Zeitraum sich die Europäische Union aus der EWG entwickelte und in dessen Zusammenhang sich eine Vielzahl an europäisch orientierten Zeitschriften gründeten, gab es keine großen Entwicklungswellen in der Forschung mehr. [7] In den 1990ern kam es aber immerhin zu einem Wandel in der Organisation der Forschungswelt, nachdem auch die Zeitgenossen einen Nachlass in der wissenschaftlichen Produktion sahen, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Auch die historische Arbeit war von diesem Wandel mitbetroffen, im guten wie im schlechten. [8] Bei Konrad Repgen wird vor allem der Blick auf den Nationalstaat wichtig. Er sah diesen, bezugnehmend auf die Wirkungsweiße Konrad Adenauers, als weniger bedeutend als früher. Eine der Hauptgründe für das Gelingen der deutschen Wiedervereinigung. [9] Überhaupt zeigt Repgen eine Blickwinkel auf, der die westliche Welt der Zeit zu einer der bestmöglichen Lebensformen erhebt. Diese sei zwar unvollkommen, könnte aber eine der besten überhaupt sein, zumindest für ihn. [10]
Trotz der Bedeutung, die dem Westfälischen Frieden in dem Jubiläum und auch in der heutigen Politik zugesprochen wird, werden viele der guten und schlechten Eigenschaften und deren Wirkungen als Ergebnisse der stellenweise erst 100 Jahre später einsetzenden Rezeptionsgeschichte gehalten. Sie sorgten für einen bis heute anhaltenden Mythos, der allerdings nicht als Negative Unwahrheit, sondern als wissenschaftliche Rezeption und Norm des politischen Handelns und der Kultur verstanden werden soll. [11] Ein Augenmerk auf die bisherige Rezeption des Friedens nimmt Georg Schmidt, wenn er darauf verweist, das bis dato negative Image des Westfälischen Friedens anhand offener Integrationsmodelle neu zu prüfen. [12] Für ihn sei es anhand der Gegenwart naheliegend zentrale Bestimmungselemente deutscher und künftig europäischer Staatlichkeit zu verweisen. Diese wären Zentren von Wissenschaft und Kultur, vielfältige Formen der Kontrolle und Begrenzung von Herrschaft, einklagbare Gewissensfreiheit und der Föderalismus. [13] Besonders ist auch hier der Verweis auf eine europäische Staatlichkeit. Für den enormen Einfluss der Rezeption spricht das erscheinen von Fritz Dickmanns Monographie von 1959 oder der Start der „Acta Pacis Westphalicae“. Auch ein positiveres Bild des Friedens wurde vermittelt, indem es in den Gymnasien im Lehrplan aufgenommen und sogar eine gesonderte Briefmarke für die Jubiläumsfeierlichkeiten von 1998 herausgegeben wurden. [14] Dennoch eignet sich auch für Schmidt der Frieden als Erinnerungsort. Er möchte die negative Besetzung als Zeichen eines ferngesteuerten Deutschlands ersetzen durch eine Betrachtung als gelungene, föderative Integration und Wertvorstellung eines friedlichen Miteinanders der Konfessionen und europäischen Staaten. Besonders die Gleichrangigkeit und Souveränität sieht er als Basis, auf die auch heute aufgebaut werden kann. [15] Erst im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus eine gesamteuropäische Norm, die den Einsatz von Glaubenskriegen ablehnte. [16] Somit gilt auch heute noch die Vorgehensweise, bei Religionsfragen den Kompromiss anstelle einer radikalen Lösung zu suchen. [17] Somit verstand sich die europäische Gemeinschaft vordringlich als eine Friedensgemeinschaft. Der Frieden versteht sich dabei als eine Konstante des Nebeneinanders und entsprechend hilflos wird reagiert, sollte dieser gebrochen werden. [18] Aus den Friedensverträgen und deren Verhandlungen entwickelte sich ein Konzept des Gleichgewichtsgedanken, das als Leitgedanke für die europäische Politik der Vergangenheit und Gegenwart bezeichnet werden kann. Dennoch kann der Anfang dieses Gleichgewichtsgedankens bereits vor 1648 aufgegriffen werden. Im regionalen Gleichgewicht dachten so auch Machiavelli und Karl VIII. [19] Heinz Duchhardt sieht somit die Schaffung eines solchen Systems nicht im Westfälischen Frieden. Eine Verfestigung lässt sich durch den stätigen Wechsel von Staatsführern und deren Beziehungen, von Krieg und Frieden, von fehelenden Strukturen und festen Größen nicht beobachten, vielmehr blieb die Politik und das Leben der Zeitgenossen beliebig und unvorhersehbar. Somit kann kein Übergang zu einer „systemischen" Politik der europäischen Staaten gesehen werden, welche sich in dem ideologischen Gleichgewicht wiedergefunden hätten. [20] Für Heinhard Steiger gilt der Friedensvertrag gleichfalls nicht als Grundlage der europäische Völkergemeinschaft oder dessen Recht, zumindest nicht im Sinne einer Verfassung. Dennoch wird auch hier die Bedeutung als rechtliche Grundlage herausgehoben, deren struktureller Wandel nach seiner Ansicht in der EU der Gegenwart ihren Abschluss fand. [21]
Das Gleichgewicht zwischen den einzelnen Staaten Europas wird also in vielerlei Hinsicht auf den Westfälischen Frieden zurückgeführt. Hagen Schulze schreibt noch explizit, dass das moderne Prinzip des friedenssichernden Gleichgewichts von souveränen Staaten auf den Westfälischen Frieden zurückgeführt werden könne. [22] Konrad Repgen sah dies wiederum anders. Für ihn war das europäische Gleichgewicht nicht die Voraussetzung, sondern eine Möglichkeit, welche aus dem Westfälischen Frieden hervorging. So konnte sich dieses Prinzip erst als Norm der politischen Organisation Europas etablieren. [23] In der UN kann man einen Vergleich mit der Organisation der Staatengemeinschaft von 1648 ziehen. Auch hier wird die friedenssichernde Wirkung nur so weit hergestellt, wie es den einzelnen Mächten in ihrem Interesse passt. Der Spielraum ist somit sehr eng eingestellt. Ob es bei einer anderen Verfassung, welche schärfer entgegen dieser Interessen arbeiten könnte, überhaupt zu einer Gründung der UN gekommen wäre, bleibt allerdings fraglich. Immerhin ist die große Frage bei der Realisierung solcher Projekte nicht das gemeinsame Ziel, sondern wie man sich überhaupt zu dieser Organisation zusammenfinden kann. [24] Ganz andere Töne schlägt da Heinz Duchhardt an. Für ihn kann der Frieden klar nicht als Vorläufer der modernen EU gewertet werden. Auch die übliche Ansicht, nach der der Frieden als ein Wendepunkt in der Selbstwahrnehmung der Frühen Neuzeit betrachtet werden kann, ist für ihn nicht zulässig. [25] Deshalb sei auch die Ausstellung nicht in jeder Hinsicht seine Wunschvorstellung eines Gedenktages gewesen, bei dem der Westfälische Frieden an ein größeres Publikum vermittelt werden solle. [26] Für Repgen ist der Westfälische Frieden nur in geringer weiße für die Gegenwart relevant. Dabei haben die Verhandlungsergebnisse von 1648 nur eine geringe bis gar keine Auswirkung auf das gegenwärtige Europa. Somit könne es auch nur sehr gering als deren Vorgeschichte gewertet werden. [27] Immerhin hat für ihn der Westfälische Frieden mit der Etablierung seiner Staatenordnung nicht mehr für den europäischen Frieden leisten können als die gesamte Erde mit der UN in seiner Gegenwart. [28]
Die Frage, ob der Westfälische Frieden somit wirklich ein europäisches Ereignis ist, gilt es zu beantworten. Denn wirklich aktiv beteiligt waren nur einige wenige Staaten. Jene, für die der Frieden wirklich ein Erinnerungsort ist, ist noch kleiner, lediglich die Niederlande, Frankreich und Schweden haben dahingehend gewirkt. Eine zentrale Schlüsselrolle spielte der Kongress somit nur für wenige und das macht es umstritten, den Westfälischen Frieden als europäischen Gedächtnisort zu küren. [29] Lediglich die Theorie und Praxis des von innen und außen souveränen Staates wäre das Einzige, was man den europäischen Staaten zusprechen könnte. Ob das allerdings auf Münster und Osnabrück zugesprochen werden kann, bleibt fraglich. [30] Dennoch bleibt festzuhalten, dass der Westfälische Frieden ein Modell schuf, in welchem potentielle Veränderungen unter der Kontrolle der europäischen Mächte stand. Das wäre somit ein großer Sprung hin zu einem Staatenverhältnis, das keine Alleingänge mehr zuließe. Eine andere Seite ist die Abkehr vom Christentum als Klammer der kontinentalen Einheit. Wenn Schilling auf Wichtigkeit in der Moderne verweist, sieht er vor allem die vertrauensbildenden Maßnahmen und Konferenzen zum Gewaltverzicht als eine Leistung des Friedenskongresses in Münster und Osnabrück. Die Kernpunkte stellen dabei für ihn die Arbeit an Kompromissen, die rechtliche Gleichheit der Teilnehmer und weiteres dar. Auch hier wird wieder auf eine europäische Gesellschaft Wert gelegt, welchem religiöse Konflikte fremd sind. [31] Er verweißt damit auf die historisch politische Kultur, welche durch eine Ablehnung an Glaubenskriegen eine gewisse Hilfslosigkeit gegenüber fundamentalistischen Gesellschaftsformen entwickelte, in welchen solche Grundsätze durchaus Mittel der Wahl sein können. [32] Stattdessen wird Europa als neues Schlagwort proklamiert. Als Beispiel können hier kaiserliche und niederländische Schriftstücke herhalten, in welchen mit Europa argumentiert wird. Vor allem die Freiheit und Bedrohung desselben steht dabei im Vordergrund. [33] Für John Elliott stellt der Frieden in Westfalen ein Wachstum der politischen Freiheit und Toleranz dar. Er sieht eine Entwicklung in ganz Europa, durch den der Kontinent mehr auf die säkularen Interessen des Staates denn auf die Religion achtet. Deshalb wird der Begriff des Christentums auch zunehmend durch Europa ersetzt, gerade in Bezug auf Friedenswahrung. [34] Als eine Trennung von Staat und Kirche nach heutiger Definition kann allerdings nicht gesprochen werden. Vielmehr galt das Grundmuster einer Abkopplung der Politik von einer konfessionellen Weltanschauung und seinem entsprechenden Anspruchssystem auf Wahrheit. [35]
3. Ein Jubiläum im Sinne der Integration
Insgesamt wurden sich für die Ausstellung 1260 Kunstobjekte geborgt, die von 317 Institutionen und anderen gestiftet worden sind. Sie alle werden in dem Katalogband beschrieben. Von den Institutionen kamen 170 aus Deutschland, der Rest aus Ländern, die mal mehr mal weniger am Westfälischen Frieden beteiligt waren. So finden sich Schweden, Frankreich, die Niederlande, Italien, Österreich, Belgien und Tschechien zu den am meisten repräsentierten Herkunftsländern der Ausstellungsstücke. Doch auch Brasilien und die USA sind Teil der leihenden Institute. [36] Für Bußmann und Schilling war die Zusammenarbeit der Länder ein bedeutender Aspekt, der seit 1989 eine Chance für eine gesamteuropäische Kooperation bot. Besonders sticht der Begriff der europäischen Hochkultur heraus, von der die Werke zeugen sollten. [37] Die zentrale Ausstellung hatte drei simultane Schauplätze: das Westfälische Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster, das Kulturhistorische Museum in Osnabrück und die Kunsthalle Dominikanerkirche, ebenfalls in Osnabrück. [38] Die Hauptausstellung wurde parallel auch von weiteren Konzerten, Konferenzen und anderen Veranstaltungen begleitet. Sie diente auch als Vorbild für andere, ähnliche Friedensjubiläen. [39] Für die Zeitgenossen waren die Ausstellung und die Beschäftigung mit dem Westfälischen Frieden ein großes Ereignis. Klaus Bußmann und Heinz Schilling sahen beispielweiße mit der Verleihung des Ehrentitels Europaratsausstellung den Westfälischen Frieden als Quelle des modernen Europas bestätigt. Für die Teilnahme der zahlreichen Staatsoberhäupter sahen sie somit eine fortwirkende Geltung des Friedenskongresses auch in den heutigen Staaten. [40] Die Planung für das Jubiläum reicht bis 1990 zurück, als der Kulturausschuss des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zusammen mit dem Westfälischen Archivamt an einer Gestaltung für das Jubiläum arbeitete, bis es 1992 zu einem Facharbeiterkreis kam. [41] Bis 1994 wurde schließlich die „Veranstaltungsgesellschaft 350 Jahre Westfälischer Friede mbH" gegründet und Bundespräsident Roman Herzog übernahm die Schirmherrschaft über das zentrale Veranstaltungsprogramm. [42] Es wurden dabei drei Ziele festgelegt: die wissenschaftliche Erforschung des Westfälischen Friedens, seiner Vorgeschichte und seiner Auswirkungen zu fördern; die Bedeutung des Westfälischen Friedens auf der Grundlage der Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit auf nationaler und europäischer Ebene zu vermitteln sowie vom Jubiläum des Westfälischen Friedens einen politischen Impuls für die Friedenswahrung und -sicherung in Europa ausgehen zu lassen. [43] Die Ziele waren dabei einerseits die Öffentlichkeit mit einem Krieg und deren Folgen zu konfrontieren und andererseits ein Verantwortungsgefühl in der Politik für einen friedliche Zusammenarbeit zu wecken. [44] Gerade mit Blick auf die europäische Lage zu beachten, in der durch die östliche Erweiterung und Konflikte im Balkan einiges an Spannung aufkam. Auch Wolfgang Schäfer, der damalige Landesvorsitzende des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe, sah den Westfälischen Frieden als eine wichtige Grundlage für die Europäische Entwicklung. Für ihn war das Ziel, an das Verantwortungsgefühl der Politik für ein friedliches Europa zu appellieren, deren Aufgabe er als auch nach dem Jubiläum fortwähren sah. [45] In einem entscheidenden Punkt reiht sich Repgen aber auch in die Glorifizierung des Westfälischen Friedens seiner Zeit ein. Bei der Spannungsreichen Zeit sieht er zwar eigentlich nichts Überraschendes, erkennt aber die Wirkung auf seine Zeitgenossen. Somit könnte ein Blick zu der Friedenssicherung und seinem Jubiläum etwas sein, das Trost und Hoffnung spenden könne. [46] Das Konzept der Ausstellung war rundherum europäisch gedacht und fand sich in der Wahl der Objekte, Themen und Autoren wieder. Gerade in den drei Textbänden findet sich das wieder. Man wollte den Frieden als ein kontinentales Ereignis darstellen, der einen langen internationalen Konflikt beendete. [47] Es sollten der europäische Einigungsprozess und die Rolle, die die Regionen in ihm spielen, als europäisches Ereignis in Westfalen gefeiert werden. [48] Somit sollte die gesamte europäische Öffentlichkeit in das Konzept der Ausstellung widergespiegelt und dadurch auch angesprochen werden. [49] So sind in den Publikationen zum Westfälischen Frieden die nationalen Perspektiven in den Hintergrund gerückt. Stattdessen wurden Kongresse in unterschiedlichen Sprachen gehalten und für deren Verständlichkeit gesorgt. Auch die Ausstellung wurde nicht als deutscher Krieg, sondern als europäisches Ereignis thematisiert und somit sollten die einzelnen Sichtweisen der Teilnehmer verwoben werden. [50] Deshalb wurden im Zuge der Vorbereitungen nationale Arbeitsgruppen gegründet, die vor Ort in Abstimmung mit der Ausstellungsleitung die nationalen Aspekte vor allem unter kunstgeschichtlichen Fragestellungen untersuchten. [51] Als Teil des internationalen Gedankens wurden die Publikationen neben dem Deutschen auch ins Englische übersetzt. Die bereitgestellte CD ist zusätzlich noch in Französisch, Schwedisch und Niederländisch verfügbar. [52] Nach Gunnar Teske ist es vor allem der Westfälische Frieden, durch den in den verschiedenen europäischen Sprachen Westfalen einen Namen hat. Für ihn war es wichtig, dass der wissenschaftliche Aspekt im Rahmen des Gesamtprogramms einen wichtigen Stellenwert einnehmen sollte um somit die Chancen des Jubiläums richtig zu nutzen. [53] In der Ausstellung wollte man deshalb beide Seiten der Geschichte lebendig werden lassen, einerseits die zeitgenössischen geistigen Grundlagen und Staatenordnung des Krieges, anderseits die Erinnerungskultur des Friedens. [54]
Das Jahr 1998 sollte in jeglicher Hinsicht ein Höhepunkt der Feierlichkeiten des Westfälischen Friedens werden und war größer geplant als bisher. Zu dessen Auftakt durfte auch der Herausgeber der „Acta Pacis Westphalicae“ über den Westfälischen Frieden sprechen. [55] Das Jubiläum des Westfälischen Friedens 1998 konnte mit eine Fülle an Inhalt aufwarten, von Kongressen, Ausstellungen und Vorträgen bis hin zu Monographien, Tagungsdokumentationen, Sammelbänden, Editionen, Katalogen, Filmen und Radiosendungen. Es wurde ein solch europäisches Medienereignis, dass einige bereits vorherrschende Ansätze zu dem Thema Zäsur für das Reich und Europa in der Wissenschaft neu ausdiskutiert worden sind, und in der Forschung allgemein ein deutlicher Schritt nach vorne gemacht werden konnte. Alles in allem ein durchschlagendes Ereignis europäischen Ausmaßes. [56] Das Gedenkjahr bot auch in der Forschung eine Möglichkeit zum neuen Aufschwung. Die Acta Pacis Westphalicae wurden mit einem neuen Band zu den Friedensverträgen mit Frankreich und Schweden ergänzt, in der die Verhandlungsakten und Protokolle samt Edition der Friedensverträge behandelt werden. Auch ein Band zum Fürstenrat in Osnabrück fand hiermit seinen Ursprung. [57] Für Gedenkprägungen wurde auch gesorgt und eine Münze zu Ehren des 350 jährigen Jubiläums in größerem Umfang gepresst. [58] Die verschiedenen Länder erlebten das Gedenken rund um den Westfälischen Frieden in unterschiedlicher Weiße. In den Niederlanden kann man die Verträge als Geburtsstunde der eigenen Unabhängigkeit sehen. Seit den Jubelfeiern von 1648 gilt es als zentrales Element der eigenen Identität und so wurde auch 1998 mit einer großen Anzahl von Ausstellungen und Gedenkveranstaltungen zelebriert. [59] Auch in Schweden hat der Westfälische Frieden eine positive Konnotation und wird mitunter auch mit Gustav Adolf verknüpft, der als Lichtgestalt der Nation gilt. [60] Für Frankreich waren die Friedensfeiern weniger ausgeprägt. Sie galten vor allem der Problematik rund um das Thema der Elsass, was zu einem negativen Bild des Friedens führte. Erst in der Gedenkausstellung 1998 und einem parallelen Kongress wird von dieser Thematik abstand genommen und kann als Zeichen einer kulturalistischen Wende festgemacht werden. [61] Als bleibendes Denkmal gilt auch die Publikation aus Madrid, zu der zahlreiche Experten aus anderen Ländern zu einer gemeinsamen Konferenz eingeladen wurden, auf welcher sie verschiedenen nationalen Sichtweisen betrachten konnten. Spanien setzte damit eine sehr aufwendige Erinnerungskultur in Gang die dem bisher eher negativ behafteten Bild entgegensprach, im Westfälischen Frieden hatte Spanien selbst schließlich nichts erreicht. [62] Nicht umsonst wurde deshalb vielen internationalen Spezialisten gedankt, die ihrerseits Aspekte in die Vorabreit der Ausstellung einbrachten. [63] Die beteiligten Staatsoberhaupte sahen das 350-jährige Jubiläum jedenfalls scheinbar als ein wichtiges Symbol für die Überwindung der damaligen Gewalt und als Aufforderung für die aktive Friedenssicherung auf europäischer Ebene. So wurde auch entsprechend ein hoher Zuspruch sowie einiges an Geldmitteln zur Verfügung gestellt, um entsprechend zu feiern. [64] Selbst Staaten, welche eigentlich wenig mit dem Frieden zu tun hatten, waren mit dabei. Als Beispiel mag Polen herhalten, wo zumindest ein kleiner Kongress stattfand. [65] Bei der Eröffnung der Ausstellung auf dem Domplatz in Münster, der Friedensaal entpuppte sich als zu klein für alle Gäste, waren deshalb auch zwanzig Staatsoberhäupter der im Jahr 1648 beteiligten Länder anwesend. [66] Zusammen wurden die Friedensverträge als eine Art Geburtsurkunde für den geregelten Staatenpluralismus der Gegenwart interpretiert. Mit dabei wirkte auch der Europarat, welcher die Jubiläumsausstellung unter seine Obhut stellte und diese damit besonders auszeichnete. [67] Für den zeitgenössischen Generalsekretär des Europarats Daniel Tarschys bildet der Friedensschluss einen Wegbereiter für das internationale Verständnis. Auch hier wird Bezug auf das moderne Europa genommen. Als eine der zentralen Aufgaben des Europarates sah er die Wahrung von Frieden und Gerechtigkeit auf Basis der pluralistischen Demokratie. Besonders ist hier noch die Begriffsbezeichnung des Europäischen Mitbürgers, dessen Existenz für die Zeitgenossen noch weiter zu beobachten ist. [68]
Im Zuge der Vorbereitungen rund um die Ausstellung wurden einige Thesen aufgestellt. Diese zeigen neben den Hintergrundgedanken auch die Vorstellungen der damaligen Mitwirkenden zum Thema der Friedensfeier. Zum einen wurde der Frieden als eine politiktheoretische Selbstverständlichkeit angesehen. Die Friedensverhandlungen wurden dabei zu einem exemplarischen Fall zwischenstaatlicher Konfliktbewältigung dargestellt und als Modellerscheinung für zukünftige überregionale Konferenzen über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. [69] Für die Besonderheit des Themas spräche dabei auch das außergewöhnliche Ausmaß der öffentlichen Aufmerksamkeit, die der Vertrag gewann, was sich an der hohen Informations- und Publikationsdichte festmacht. Daher sei die Genese der bürgerlichen Öffentlichkeit ein Grundpfeiler der heutigen Politik. [70] Die Ausstellung soll daher vermitteln, dass auch heute politische Theorien aus dem Dreissigjährigen Krieg schöpfen und Hoffnung durch die Tatsache einer großen diplomatischen Anstrengung der einzelnen Verhandlungen vermitteln. Nicht zuletzt geraten deshalb Juristen und Diplomaten immer mehr in den Fokus. [71] Auch der Alltag des Kongresses sowie der Inhalt des Vertrages sollen Vorschläge zur Konfliktbewältigung liefern. [72] Aus alle dem wird das Fazit geschlossen, dass der Frieden die Chance böte, den Beitrag der deutschen Länder zur Integration Europas herauszustellen. Der Frieden gäbe dabei eine Logik vor, die einen Frieden für den ganzen Kontinent schafft. [73] Insgesamt wurde in Zusammenhang mit dem Westfälischen Frieden erstmalig ein solch großes Ereignis gefeiert. Nicht nur in Deutschland fanden sich im Zuge dieses Jubiläums Historiker zusammen, in ganz Europa wurde dem Ereignis mit Ausstellungen und wissenschaftlichen Kolloquien sowie Vorträgen gedacht, wie beispielsweise in Paris und Madrid, bei der lokale Experten zu dem gleichen Oberthema zusammenkamen. [74] Auch Fernsehfilme und Bücher wurden im Zuge des Jubiläums veröffentlicht. [75] Burkhard vermittelt dabei das Bild der geköpften Staatenpyramide, in der jede Nation der Gleichrangigkeit unter Gott unterstand. [76] Repgen sah in der Vorbereitung zu der Jubiläumsausstellung einen großen Aufwand. Eine besondere Rolle sollte dabei den Medien zukommen, welche den Anlass und das Jubiläum selbst fachgerecht vermitteln sollten. Die historische Wahrheit spielte dabei für Repgen eine entscheidende Rolle. [77] Auch Duchhardt sah in der Rolle weniger die Geschichtswissenschaft als vielmehr die Medien, welche mit der Vermarktung des Ereignisses eine primäre Aufgabe hatten. Diese konnten und wollten sich weniger mit der Idee des Jubiläums beschäftigen, sondern mit der Wirkung, die es entfalten könne. [78] Krieg als solcher wurde dabei als negativ gesehen und verstanden. [79] Dennoch sind in dem Ausstellungskatalog mehr Ausstellungsstücke zum Thema Krieg als Frieden zu finden. Ungefähr ein Drittel der Stücke kann mit Frieden in Verbindung gebracht werden, der Rest beschäftigt sich mit dem Krieg und dessen direktem Umfeld, so auch der Lebenssituation der Zeitgenossen. [80] Ausschlaggebende Faktoren waren vor allem der friedliche Ausgang des kalten Krieges und die Hoffnung auf eine europäischer Einigung nach dem Vertrag von Maastricht 1992. Deshalb wurde auch mit dem Titel der Ausstellung die europäische Dimension betont. [81] Das Interesse an diesem großen Thema von Krieg und Frieden spielte schon früher eine große Rolle. Man könnte die modernen Probleme mit großer Ähnlichkeit auf die Probleme des Dreißigjährigen Krieges zurückführen, so zumindest der Gedanke. Ein Beispiel mag da Winston Churchill bilden, der in der Debatte um die Wasserstoffbombe und damit einhergehende Verteidigungsprobleme eine Rückführung auf diese Zeit. Den tiefen Antagonismus von Osten und Westen sieht er als gleich groß wie den zwischen den Reformationen, deren Reaktionen erst zum Krieg geführt hätten. [82] Für die Bedeutung der Moderne sprach sich auch Eberhard Mannack aus. Mit einem Rückgriff Günter Künert von 1980 sah er die Gegenwart als eine Fortführung des 30-jährigen Krieges mit modernen Mitteln. [83] Ein Grundgedanke bildete sich aus den Verhandlungen heraus. Es ging nicht mehr allein um einen auf irgendeine Weise begründeten Vorrang, sondern um faktische macht und Gewichtsverteilung zwischen gleichrangigen Nationen. Darauf beruht auch das spätere Europa, in der jede Nation sich als unmittelbar verstand. [84] Darauf beruht das Prinzip, dass das neuzeitliche Europa weder eine Einheit noch eine Großorganisation duldete, sondern vielmehr die Vielfalt eine jahrhundertlange Tradition darstellte, welche mit den Verträgen nun auch vertraglich und rechtlich festgehalten wurde. Diese politische Organisation und Kultur galt es zu wahren. [85] Ebenso sah der damalige Bundespräsident Roman Herzog den Westfälischen Frieden als Teil der europäischen Identität. [86] Als Teil dieser Identität und der modernen Rechtsauffassung kann die Frage nach dem Kruzifix-Urteil von 1995 herhalten. Teilweiße wurde dort Kritik an das Verfassungsgericht geübt, welche sich durch das Ergebnis in der Rechtstradition verletzt sahen, die seit nunmehr 350 Jahren gelte. [87] Als eine Art Verfassung galten die Friedensverträge allerdings nicht angesehen, sie blieben lediglich die Grundlage der Beziehungen der einzelnen Kriegsteilnehmer. Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts änderte sich das zumindest in der Hinsicht, als dass der Westfälische Frieden im Zusammenhang mit anderen Verträgen immer wieder als Vorlage für andere Vertragswerke herhielt. [88]
4. Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das 350-jährige Jubiläum und dessen Ausstellung von den Gegebenheiten in der EU überschattet worden war. Mit dem Zusammenschluss in die Organisation fand zwar ein großer Schritt im Zusammenrücken statt, 1998 war aber die Hochzeit des europäischen Blickwinkels schon vorbei, was sich auch in der Wissenschaft niederschlug. Nichtdestotrotz genoss der Westfälische Frieden und das entsprechende Jubiläum in der europäischen Politik einen hohen Stellenwert, was sich auch in der Rezensionsgeschichte zeigt. Das Jubiläum wurde somit von den Staatsoberhäuptern auf dem ganzen Kontinent und darüber hinaus beachtet und sich beteiligt. Dahingehend sah man den Friedensvertrag als ein Vorbild für die moderne Politik, was sich in den Ansprachen und Kunstobjekten niederschlug. Es zeigt sich dabei eine Abwandlung von der bisherigen Betrachtungsweiße gerade aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts, in welchen das Jubiläum und der Frieden eine geringere bis negative Beachtung fanden.
Bei der Planung des Jubiläums kann man so den Zeitgeist der Bevölkerung wiedererkennen. Somit wurde die Feier als Symbolik des näheren Zusammenrückens geplant und entsprechend zelebriert. Dabei waren Staaten und deren Oberhäupter aus der ganzen Welt beteiligt, selbst wenn diese mit dem Westfälischen Frieden wenig zu tun hatten oder diesen bisher keine große Rolle zuspielten. Selbst bei Historikern der Zeit war die Ausstellung als Zeichen eines Wandels zu verstehen, dem sogar die skeptischsten unterstanden. Entsprechend häufig wurde die destruktive Thematik von krieg unterstrichen und betont, wie sehr die moderne Gesellschaft in Europa als eine gemeinsame europäische Kultur verstanden werden kann. Es bildete sich eine kollektive Ansicht, dass der Frieden als ein Ereignis von großem Ausmaß in der europäischen Geschichte verstanden werden sollte und in Europa der Moderne ein Zeitgeist des Friedens und der Kriegsverachtung erkennbar sei.
5. Quellen und Literaturverzeichnis
5.1. Quellen
Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz, Vorwort, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. Ausstellungskatalog, Münster/Osnabrück 1998.
Herzog, Roman, Grußwort des Bundespräsidenten, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. Ausstellungskatalog, Münster/Osnabrück 1998.
Schäfer, Wolfgang, Grußwort des Direktors des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. Ausstellungskatalog, Münster/Osnabrück 1998.
Tarschys, Daniel, Grußwort des Generalsekretärs des Europarates, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. Ausstellungskatalog, Münster/Osnabrück 1998.
5.2. Literatur
Arndt, Johannes, Ein europäisches Jubiläum: 350 Jahre Westfälischer Friede, in: Jahrbuch für Europäische Geschichte 1 (2000), S. 133-158.
Bruin, Renger E. de/ Jordan, Alexander, Commemorations compared: Münster-Osnabrück (1998) and Utrecht-Rastatt-Baden (2013-14), in: Schmidt-Voges, Inken/ Westphal, Siegrid/ Arnke, Volker/ Bartke, Tobias (Hrsg.), Pax perpetua. Neuere Forschungen zum Frieden in der Frühen Neuzeit, München 2010, S. 81-100.
Bruin, Renger E. de/ Jordan, Alexander, Friedensfeiern und Gedächtniskultur, in: Dingel, Irene/ Rohrschneider, Michael/ Schmidt-Voges, Inken/ Westphal, Siegrid/ Whaley, Joachim (Hrsg.), Handbuch Frieden im Europa der Frühen Neuzeit. Handbook of Peace in Early Modern Europe, Berlin 2021, S. 629-647.
Duchhardt, Heinz, Der Westfälische Friede als lieu de mémoire in Deutschland und Europa, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 1. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 41-47.
Duchhardt, Heinz, "Westphalian System". Zur Problematik einer Denkfigur, in: Historische Zeitschrift 269 (1999), S. 305-315.
Duchhardt, Heinz, Europa-Diskurs und Europa-Forschung. Ein Rückblick auf ein Jahrhundert, in: Jahrbuch für Europäische Geschichte 1 (2000), S.1-14.
Duchhardt, Heinz, Der Westfälische Friede - ein europäischer lieu de mémoire? , in: Westfälische Zeitschrift 154 (2004), S. 399-406.
Duchhardt, Heinz, Der Westfälische Friede, in: Boer, Pim den/ Duchhardt, Heinz/ Kreis, Georg/ Schmale, Wolfgang (Hrsg.), Europäische Erinnerungsorte 2. Das Haus Europa, München 2012, S. 491-499.
Elliott, John, Krieg und Frieden in Europa. 1618-1648, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 1. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 23-40.
Gerhardt, Volker, Zur historischen Bedeutung des Westfälischen Friedens – Zwölf Thesen, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 1. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 485-489.
Lanzinner, Maximilian, Die „Acta pacis Westphalicae“ (APW) seit dem Gedenkjahr 1998, in: Schmidt-Voges, Inken/ Westphal, Siegrid/ Arnke, Volker/ Bartke, Tobias (Hrsg.), Pax perpetua. Neuere Forschungen zum Frieden in der Frühen Neuzeit, München 2010, S. 49-72.
Loth, Wilfried, Der Prozess der europäischen Integration. Antriebskräfte, Entscheidungen und Perspektiven, in: Jahrbuch für Europäische Geschichte 1 (2000), S.17-30.
Mannack, Eberhard, Die Rezeption des Dreissigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens in der deutschen Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 2. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 385-391.
Repgen, Konrad, Der Westfälische Friede: Ereignis und Erinnerung, in: Historische Zeitschrift 267/1 (1998), S. 615-647.
Repgen, Konrad, Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede, Studien und Quellen. 3. Auflage, Boston 2015.
Schilling, Heinz, Der Westfälische Friede und das neuzeitliche Profil Europas, in: Duchhardt, Heinz (Hrsg.), Der Westfälische Friede. Diplomatie - politische Zäsur - kulturelles Umfeld – Rezeptionsgeschichte, München 1998 (Historische Zeitschrift 26), S. 1-32.
Schilling, Heinz, Krieg und Frieden in der werdenden Neuzeit – Europa zwischen Staatenbellizität, Glaubenskrieg und Friedensbereitschaft, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 1. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 13-22.
Schmidt, Georg, Der Westfälische Friede als Grundgesetz des komplementären Reichs-Staats, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 1. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 447-454.
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Teske, Gunnar, 350 Jahre Westfälischer Friede. Zur Organisation eines Jubiläumsjahres, in: Westfälische Forschungen 45 (1998), S. 333-341.
[1] Repgen, Konrad, Dreißigjähriger Krieg und Westfälischer Friede, Studien und Quellen. 3. Auflage, Boston 2015, S. 1077.
[2] Loth, Wilfried, Der Prozess der europäischen Integration. Antriebskräfte, Entscheidungen und Perspektiven, in: Jahrbuch für Europäische Geschichte 1 (2000), S.17-30, S. 17.
[3] Bruin, Renger E. de/ Jordan, Alexander, Friedensfeiern und Gedächtniskultur, in: Dingel, Irene/ Rohrschneider, Michael/ Schmidt-Voges, Inken/ Westphal, Siegrid/ Whaley, Joachim (Hrsg.), Handbuch Frieden im Europa der Frühen Neuzeit. Handbook of Peace in Early Modern Europe, Berlin 2021, S. 629-647, S. 630.
[4] Repgen, Studien und Quellen, S. 1129.
[5] Duchhardt, Heinz, Europa-Diskurs und Europa-Forschung. Ein Rückblick auf ein Jahrhundert, in: Jahrbuch für Europäische Geschichte 1 (2000), S.1-14, S. 1.
[6] Loth, Prozess der europäischen Integration, S. 29.
[7] Duchhardt, Europa-Diskurs, S. 12.
[8] Ders., S. 13.
[9] Repgen, Studien und Quellen, S. 1079.
[10] Ders., S. 1119f.
[11] Schilling, Heinz, Der Westfälische Friede und das neuzeitliche Profil Europas, in: Duchhardt, Heinz (Hrsg.), Der Westfälische Friede. Diplomatie - politische Zäsur - kulturelles Umfeld – Rezeptionsgeschichte, München 1998 (Historische Zeitschrift 26), S. 1-32, S. 22f.
[12] Schmidt, Georg, Der Westfälische Friede als Grundgesetz des komplementären Reichs-Staats, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 1. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 447-454, S. 447.
[13] Ders., S. 454.
[14] Duchhardt, Heinz, Der Westfälische Friede, in: Boer, Pim den/ Duchhardt, Heinz/ Kreis, Georg/ Schmale, Wolfgang (Hrsg.), Europäische Erinnerungsorte 2. Das Haus Europa, München 2012, S. 491-499, S. 494.
[15] Schmidt, Friede als Grundgesetz, S. 454.
[16] Schilling, Profil Europas, S. 30.
[17] Ders., S. 31.
[18] Duchhardt, Westfälische Friede, S. 498.
[19] Duchhardt, Heinz, "Westphalian System". Zur Problematik einer Denkfigur, in: Historische Zeitschrift 269 (1999), S. 305-315, S. 312.
[20] Ders., S. 313.
[21] Steiger, Heinhard, Der Westfälische Frieden - Grundgesetz für Europa?, in: Duchhardt, Heinz (Hrsg.), Der Westfälische Friede. Diplomatie - politische Zäsur - kulturelles Umfeld – Rezeptionsgeschichte, München 1998 (Historische Zeitschrift 26, S. 33-80, S. 80.
[22] Repgen, Studien und Quellen, S. 1083.
[23] Ders., S. 1085.
[24] Ders., S. 1122.
[25] Duchhardt, Heinz, Der Westfälische Friede als lieu de mémoire in Deutschland und Europa, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 1. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 41-47, S. 47.
[26] Duchhardt, Heinz, Der Westfälische Friede - ein europäischer lieu de mémoire? , in: Westfälische Zeitschrift 154 (2004), S. 399-406, S. 400.
[27] Repgen, Studien und Quellen, S. 1118.
[28] Ders., S. 1123.
[29] Duchhardt, europäischer lieu de mémoire, S. 403.
[30] Ders., S. 404.
[31] Schilling, Heinz, Krieg und Frieden in der werdenden Neuzeit – Europa zwischen Staatenbellizität, Glaubenskrieg und Friedensbereitschaft, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 1. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 13-22, S. 20f.
[32] Schilling, Profil Europas, S. 30.
[33] Duchhardt, europäische lieu de mémoire, S. 406.
[34] Elliott, John, Krieg und Frieden in Europa. 1618-1648, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 1. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 23-40, S. 40.
[35] Schilling, Profil Europas, S. 27f.
[36] Bruin, Renger E. de/ Jordan, Alexander, Commemorations compared: Münster-Osnabrück (1998) and Utrecht-Rastatt-Baden (2013-14), in: Schmidt-Voges, Inken/ Westphal, Siegrid/ Arnke, Volker/ Bartke, Tobias (Hrsg.), Pax perpetua. Neuere Forschungen zum Frieden in der Frühen Neuzeit, München 2010, S. 81-100, S. 83.
[37] Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz, Vorwort, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. Ausstellungskatalog, Münster/Osnabrück 1998.
[38] Bruin/ Jordan, Friedesnfeiern, S. 643.
[39] Bruin/ Jordan, Friedensfeiern, S. 643.
[40] Bußmann/ Schilling, Vorwort.
[41] Teske, Gunnar, 350 Jahre Westfälischer Friede. Zur Organisation eines Jubiläumsjahres, in: Westfälische Forschungen 45 (1998), S. 333-341, S. 335.
[42] Ders., S. 336.
[43] Ders., S. 335f.
[44] Schäfer, Wolfgang, Grußwort des Direktors des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. Ausstellungskatalog, Münster/Osnabrück 1998.
[45] Ders.
[46] Repgen, Studien und Quellen, S. 1129.
[47] Bruin, Commemorations compared, S. 83.
[48] Teske, 350 Jahre, S. 335.
[49] Herzog, Roman, Grußwort des Bundespräsidenten, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. Ausstellungskatalog, Münster/Osnabrück 1998.
[50] Arndt, Johannes, Ein europäisches Jubiläum: 350 Jahre Westfälischer Friede, in: Jahrbuch für Europäische Geschichte 1 (2000), S. 133-158, S. 157f.
[51] Teske, 350 Jahre, S. 339.
[52] Bruin, Commemorations compared, S. 84.
[53] Teske, 350 Jahre, S. 341.
[54] Schilling, Krieg und Frieden, S. 22.
[55] Repgen, Konrad, Der Westfälische Friede: Ereignis und Erinnerung, in: Historische Zeitschrift 267/1 (1998), S. 615-647, S. 645.
[56] Duchhardt, Westphalian System, S. 305f.
[57] Lanzinner, Maximilian, Die „Acta pacis Westphalicae“ (APW) seit dem Gedenkjahr 1998, in: Schmidt-Voges, Inken/ Westphal, Siegrid/ Arnke, Volker/ Bartke, Tobias (Hrsg.), Pax perpetua. Neuere Forschungen zum Frieden in der Frühen Neuzeit, München 2010, S. 49-72, S. 54f.
[58] Bruin/Jordan, Friedensfeiern, S. 641.
[59] Duchhardt, Westfälische Friede, S. 494.
[60] Ders., S. 496.
[61] Ders., S. 496.
[62] Ders., S. 496.
[63] Bußmann/ Schilling, Vorwort.
[64] Arndt, europäisches Jubiläum, S. 133.
[65] Duchhardt, Westfälische Friede, S. 497.
[66] Bruin/ Jordan, Friedensfeiern, S. 643.
[67] Duchhardt, Westfälische Friede, S. 491.
[68] Tarschys, Daniel, Grußwort des Generalsekretärs des Europarates, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. Ausstellungskatalog, Münster/Osnabrück 1998.
[69] Gerhardt, Volker, Zur historischen Bedeutung des Westfälischen Friedens – Zwölf Thesen, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 1. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 485-489, S. 485.
[70] Ders., S. 486.
[71] Ders., S. 487.
[72] Ders., S. 488.
[73] Ders., S. 489.
[74] Duchhardt, Westfälische Frieden, S. 493.
[75] Duchhardt, europäischer lieu de mémoire, S. 399.
[76] Schilling, Profil Europas, S. 25.
[77] Repgen, Studien und Quellen, S. 1081.
[78] Repgen, Ereignis und Erinnerung, S. 645.
[79] Arndt, europäisches Jubiläum, S. 157f.
[80] Bruin/ Jordan, Friedensfeiern, S. 644.
[81] Bruin/ Jordan, Friedensfeiern, S. 643.
[82] Repgen, Studien und Quellen, S. 1119.
[83] Mannack, Eberhard, Die Rezeption des Dreissigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens in der deutschen Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts, in: Bußmann, Klaus/ Schilling, Heinz (Hrsg.), 1648 – Krieg und Frieden in Europa. 2. Textband, Münster/Osnabrück 1998, S. 385-391, S. 391.
[84] Schilling, Profil Europas, S. 25.
[85] Ders., S. 25f.
[86] Herzog, Grußwort.
[87] Schilling, Profil Europas, S. 31.
[88] Steiger, Grundgesetz für Europa, S. 65.
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- Tom-Pascal Weigelt (Autor:in), 2024, Das 350. Friedensjubiläum 1998 im Zeichen des europäischen Integrationsprozesses, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1500805