Jedes Jahr erkranken 340.000 Deutsche neu an Krebs.[1] Mehr als 200.000
Menschen in der Bundesrepublik sterben jährlich daran. Damit ist Krebs nach den
Herzkreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.[2]
Die amerikanischen Forscher Doll und Peto veröffentlichten 1981 eine
Faktorenanalyse vermeidbarer Krebsarten in den USA. Die zentrale Aussage dieser
Studie ist, dass für die Auslösung von Krebserkrankungen vor allem Umweltfaktoren
verantwortlich sind (mehr als 90%) und die Ernährung neben dem Tabakkonsum
eine zentrale Rolle zukommt, während andere Faktoren, die allgemein als besonders
wichtig eingestuft werden, wie Umweltverschmutzung oder synthetische Schadstoffe,
eine wesentlich geringere Bedeutung besitzen. Die Bedeutung der Ernährung wird
auch klar, wenn man bedenkt, dass ein Mensch bis zu seinem 50. Lebensjahr etwa
50000 kg an Nahrung (Frischgewicht) zu sich genommen hat. Besonders wichtige
Erkenntnisse wurden aus Migrationstudien erhalten sowie aus vergleichenden
Untersuchungen ethnischer oder religiöser Minderheiten, die sich hinsichtlich ihrer
Ernährungsgewohnheiten von der Bevölkerung deutlich unterscheiden. Studien an
Japanern, die in die USA auswanderten, zeigten, dass es nach zwei Generationen
zu einer Änderung der Krebshäufigkeitsverteilung kommt; die in Japan hohe Inzidenz
von Magenkrebs ging zurück, während es zu einem deutlichen Anstieg der
Dickdarmkrebserkrankungen kam, der für Amerikaner charakteristisch ist.[6]
Da Nahrungsmenge und -zusammensetzung sowie mit der Nahrung aufgenommene
weitere Stoffe den Stoffwechsel des Körpers beeinflussen, liegt es nahe zu
vermuten, dass die Ernährung auch die Entwicklung bösartiger Tumoren
beeinflusst.[3]
In zahlreichen Studien werden heutzutage die Möglichkeiten der Krebsprävention
durch sekundäre Pflanzenstoffe erforscht. Hierbei stellt die Gruppe der Carotinoide
ein wichtiges Forschungsgebiet dar. Die krebsprophylaktische Wirkung des
Carotinoids Lycopin soll in diesem Referat aufgezeigt werden. Hierzu muss jedoch
zunächst auf die Ursachen von Krebserkrankungen und ihren Entstehungsprozess
eingegangen werden.
[1] www.mdr.de/hauptsache-gesund/120686.html
[2] www.pharmazeutische-zeitung.de/pza/2000-23/pharm13.htm
[3] H.K. Biesalski: Ernährungsmedizin; 2. Auflage; Thieme Verlag; S. 504ff.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Krebs
- Krebsentstehung
- Zellteilung
- Mehrstufenmodell der Krebsentstehung
- Freie Radikale
- Einflussfaktoren der Krebsentstehung
- Antioxidationsmittel
- Krebsentstehung
- Antioxidationsmittel
- Wirkungsweise von Antioxidationsmitteln
- Carotinoide
- Funktionen von Carotinoiden
- Gehalt von Carotinoiden und Bioverfügbarkeit
- Lycopin
- Nomenklatur
- Vorkommen
- Tomaten
- Bioverfügbarkeit
- Reaktivität
- Lycopin und Krebs
- Modell- und Tierversuche
- Epidemiologische Daten
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat befasst sich mit der Krebsprävention durch Ernährung, insbesondere mit der Rolle des Carotinoids Lycopin. Die Arbeit beleuchtet die Ursachen von Krebserkrankungen und die Entstehung des Tumors. Dabei werden die verschiedenen Stufen der Krebsentstehung sowie Einflussfaktoren, wie freie Radikale, beschrieben. Die Arbeit zeigt die Bedeutung von Antioxidationsmitteln als Schutzmechanismus gegen Zellschäden und die besondere Rolle von Carotinoiden als Antioxidantien auf. Im Fokus steht das Lycopin, seine Eigenschaften und die mögliche präventive Wirkung auf Krebs.
- Krebsprophylaxe durch Ernährung
- Rolle von Carotinoiden, insbesondere Lycopin
- Ursachen und Entstehung von Krebs
- Einflussfaktoren der Krebsentstehung
- Wirkungsweise von Antioxidationsmitteln
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Bedeutung von Krebs als Gesundheitsrisiko und verweist auf den Einfluss der Ernährung auf die Entstehung von Krebserkrankungen. Kapitel 2 erläutert die Entstehung von Krebs, die Zellteilung und die verschiedenen Stufen des Krebsprozesses. Das Kapitel beleuchtet die Rolle freier Radikale und die Bedeutung von Antioxidationsmitteln als Schutz vor Zellschäden. Kapitel 3 befasst sich eingehender mit der Wirkungsweise von Antioxidationsmitteln und zeigt ihre Bedeutung für die Krebsprävention. Kapitel 4 fokussiert auf die Carotinoide und ihre Funktionen im Körper. Das Kapitel beschreibt das Lycopin, sein Vorkommen, die Bioverfügbarkeit und die Reaktivität. Kapitel 5 geht auf die Rolle des Lycopins in Bezug auf Krebs ein und präsentiert Ergebnisse von Modell- und Tierversuchen sowie epidemiologischen Daten. Das Referat endet mit einem Fazit, welches die Bedeutung der Krebsprävention durch Ernährung und die Rolle von Lycopin als wichtiges Antioxidans hervorhebt.
Schlüsselwörter
Krebsprophylaxe, Ernährung, Carotinoide, Lycopin, Antioxidationsmittel, freie Radikale, Zellteilung, Krebsentstehung, Tumor, Prävention, Epidemiologie, Modellversuche, Tierversuche, Bioverfügbarkeit, Reaktivität.
- Quote paper
- Daniel Marquardt (Author), 2003, Krebsprophylaxe durch Ernährung am Beispiel des Carotinoids Lycopin, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/14984