Mit dem hier zur Untersuchung stehenden zeitgenössischen Horrorfilm GET OUT von Jordan Peele will exemplarisch veranschaulicht werden, welche Entwicklung das Horror-Genre erfahren, wie Race sich medialisiert hat. Die Analyse widmet sich den genrekonstitutiven Bedingungen sowie der Rassifizierungsproblematik, insbesondere dem kategorialen Konnex zwischen Genre und Race, will also die Frage beantworten: Wie ist dem Rassediskurs gelungen, in das Medium Horrorfilm vorzudringen?
Es wird sich zeigen, inwiefern sich Genres im Allgemeinen und das Horror-Genre im Besonderen weiter politisieren werden. Das gegenwärtig heranreifende politische Interesse einer wachsenden Diversifizierung bietet genug Stoff, um den genrespezifischen Transformationsprozess weiter zu befördern. Rassismus geht uns alle an. Mit der Black-Lives-Matter-Bewegung hat der aktuelle politische Diskurs um die Race-Kategorie frischen Wind bekommen. Die Globalisierung bzw. Technologisierung hat einen Weg zu einer Medialisierung geebnet, der sich die Gesellschaft der Gegenwart nicht mehr entziehen kann. Vor diesem Hintergrund bietet unsere dominant-visuell-ästhetische Kultur mit dem (Horror-) Film ein wirkmächtiges Medium an, in das inzwischen auch das Politikum aktueller Rassismus-Debatten Einzug gehalten hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Genre und Race
- Rasse als diskursives Konstrukt
- Stereotype als Repräsentationsmittel
- Genre als Prozess
- Posthorror
- Get out Posthorror als Rassismuskritik
- Der Schwarze Blick
- Das Schwarze Trauma
- Der Schwarze Held
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die mediale Integration von Rassismus im Horror-Genre, indem sie den zeitgenössischen Film Get out als Beispiel für die Entwicklung des Horror-Genres zum Posthorror analysiert. Der Fokus liegt auf der Veranschaulichung, wie Race und Genre sich im Film verschränken und wie rassistische Repräsentationen dekonstruiert bzw. sichtbar gemacht werden.
- Das diskursive Konstrukt „Rasse“ und seine Relevanz für die Analyse des Horrorfilms
- Die Transformation des Horror-Genres zum Posthorror und seine Bedeutung für die Kritik an Rassismus
- Die Darstellung von Rassismus im Film Get out, insbesondere durch die Inszenierung des Schwarzen Blicks und des Schwarzen Traumas
- Der Wandel vom „Final Girl“ zum „Black Guy“ als Ausdruck eines genderspezifischen Wandels im Horror-Genre
- Die Bedeutung des Films Get out als Beitrag zur aktuellen Rassismus-Debatte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema des Rassismus im Horrorfilm ein und erläutert den aktuellen politischen Diskurs um die Race-Kategorie. Sie stellt die These auf, dass der Horrorfilm ein wirkmächtiges Medium für die Diskussion über Rassismus ist und dass Get out ein exemplarisches Beispiel für die Entwicklung des Genres zum Posthorror darstellt.
Das zweite Kapitel widmet sich der Analyse des Konstrukts „Rasse“ und seiner Relevanz für die Analyse des Horrorfilms. Es wird argumentiert, dass Rassismus ein Machtdiskurs ist, der seine rassifizierende Macht im Namen der Wahrheit entfaltet. Weiterhin wird der Begriff der Epidermisierung erläutert, die die „Einschreibung rassischer Differenz in die Haut“ beschreibt.
Das dritte Kapitel analysiert den Film Get out im Kontext des Posthorrors. Es werden ausgewählte Szenen betrachtet, die die Verschränkung von Race und Genre im Film veranschaulichen und die gestalterischen Mittel untersuchen, die zur Dekonstruktion rassistischer Repräsentationen eingesetzt werden. Die Inszenierung des Schwarzen Traumas wird im Hinblick auf die zeitstabile Hartnäckigkeit der rassistischen Wirksamkeit in einen historischen Kontext eingebettet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Rassismus, Horror-Genre, Posthorror, Race, Repräsentation, Get out, Jordan Peele, Schwarzes Trauma, Epidermisierung und der Wandel vom „Final Girl“ zum „Black Guy“.
- Quote paper
- Thorsten Schmidt (Author), 2023, Genre und Race im Posthorror-Film "Get out", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1497450