Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema "Die Politik der Päpste gegenüber den Juden". Hierbei zu berücksichtigen, ist die Leitfrage, inwieweit die Sicut-Judaeis-Bullen des 12. und 13. Jahrhunderts – bis hin zum Ausbruch der Großen Pest – an Bedeutung gewannen. Somit soll die These, dass die Sicut-Judaeis-Bullen die essenzielle Basis für Clemens VI. spätere Judenschutzversuche während der Pest darstellten, untersucht werden.
Amtierende Päpste sahen es als ihre Pflicht an, bedrohte Judengemeinschaften unter ihren Schutz zu nehmen. Dabei verliehen sie ihrer Schutzherrschaft in der sogenannten Sicut-Judaeis-Bulle Ausdruck: Einer päpstlichen Bulle, in welcher Christen vor allem Ermordungen und Zwangstaufen an Juden verboten wurden. Die erste – von Papst Calixtus II. im Jahr 1120 verfasste – Bulle wurde in einer langen Tradition von dessen Nachfolgern über Jahrhunderte hinweg zum Schutz der Juden erneuert.
Vorab werden die verwendeten Quellen erwähnt und erläutert werden; daran anschließend wird der Einstieg in das Thema mit den Anfängen der Papstbullen im 11. Jahrhundert gestaltet werden; die Siegelbullen werden mit ihrem Vorgänger – dem Ringsiegel – verglichen werden. Darauffolgend wird erläutert, wie es um die Juden im Kirchenrecht stand; es wird in zwei Unterpunkten einerseits auf die kirchliche Abgrenzungspolitik und andererseits auf die päpstliche Schutzpolitik mithilfe der Sicut-Judaeis-Bulle eingegangen werden. Der Quellenvergleich der Bullen Alexander III. und Innozenz III. soll zeigen, welche bedeutsame Rolle die Sicut-Judaeis-Bullen für die päpstliche Schutzpolitik gegenüber den Juden spielten. Nachfolgend wird auf Clemens VI. Judenpolitik während der Pestjahre näher eingegangen werden. Schließlich wird in dem Fazit zusammenfassend ein Ergebnis zu der oben genannten These formuliert werden.
- Arbeit zitieren
- Bithleem Maria Sagiroglou (Autor:in), 2018, Die Politik der Päpste gegenüber den Juden im Mittelalter, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1494772