Die Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Zeitraum des Frühmittelalters vor dem 12. Jahrhundert und überprüft die These der Zeitenwende im Umgang mit Kindern anhand der ihr zugeschriebenen Merkmale. Dafür wurden ausgewählte Quellen, welche die Thematik der Kindheit im Mittelalter im Kontext der Bildung thematisieren, betrachtet. Durch die Reflexion der historischen Entwicklungen und der Untersuchungsergebnisse soll sich am Ende der Arbeit herausstellen, ob die dem Wendepunkt zugeschriebenen Merkmale bereits den Quellen aus dem mittelalterlichen Zeitraum vor dem 12. Jahrhundert entnommen werden und möglicherweise schon frühere Anzeichen für eine solche Entwicklung offenbaren können.
"Infantia, augmentum, senectus". Bei der Frage nach dem Verhältnis der mittelalterlichen Gesellschaft zum Lebensabschnitt der Kindheit nehmen Historiker teils gegensätzliche Positionen ein. Kindheit im Mittelalter: Hohe Sterblichkeit, keine Schulbildung. Eine solche Thematik mag pauschalisierend wirken, betrifft sie doch unterschiedliche Regionen. Neben anderen Forschenden stellte die Historikerin Martina Winkler jedoch fest, dass pauschale Aussagen über das westeuropäische Mittelalter aufgrund ähnlicher Entwicklungen durchaus begründet seien. Chronologisch treffe dies jedoch nicht zu. Die Historiker konstituieren für den Zeitraum ab dem 12. Jahrhundert eine Zeitenwende hin zu einer Akzeptanz der Andersartigkeit von Kindheit. In den Quellen finden sie nun öfter Beschreibungen von emotionalen Verhältnissen zwischen Eltern und ihren Kindern. Doch wie verhält sich dies mit der Schulbildung? Auch in Bildungskontexten muss sich dieser Wendepunkt gezeigt haben.
- Arbeit zitieren
- Oliver Kamm (Autor:in), 2023, Das Kindheitsbild des Mittelalters im Kontext der Erziehung und Schulbildung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1494728