Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Rolle des Ideals der Dame für die Identitätsbildung des Mannes im Minnesang, einer Form mittelalterlicher Liebeslyrik aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Im Minnesang sind die Konzepte männlicher Identität und weiblicher Vollkommenheit eng miteinander verknüpft. Der Minnesänger preist die Dame in seiner Dichtung als Inbegriff von Schönheit und Tugendhaftigkeit und baut auf diesem Ideal seine eigene Identität auf. Die Arbeit analysiert ausgewählte Lieder von Der von Kürenberg, Dietmar von Aist und Heinrich von Morungen, um zu zeigen, wie das Ideal der Dame genutzt wird, um männliche Identität zu formen. Zudem wird der Einfluss der unerfüllten Liebe und die Hindernisse zwischen den Liebenden thematisiert. Durch einen kulturwissenschaftlichen Ansatz und das Verfahren des close readings wird die komplexe Beziehung zwischen den Geschlechterrollen und die Konstruktion individueller Identität in der Minnedichtung untersucht.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Zum Begriff der Vollkommenheit
- Verdeutlichung des Begriffs der Hohen Minne im Zusammenhang mit der Vollkommenheit
- Zum Begriff der Vollkommenheit
- HAUPTTEIL
- Analyse des Falkenliedes von Der von Kürenberg
- Analyse Dietmar von Aist
- Frauenpreisung bei Dietmar von Aist
- Analyse Heinrich von Morungen
- Zusammenfassung wichtige Konzepte Heinrich von Morungen
- Männerverständnis
- Funktion der Frauenverherrlichung
- Macht der Dame
- SCHLUSS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Nutzung des Ideals der Dame für die Identitätsbildung des Mannes im Minnesang. Sie analysiert, wie die Vorstellung der Vollkommenheit der Dame in ausgewählten Liedern von Der von Kürenberg, Dietmar von Aist und Heinrich von Morungen zur Konstruktion der männlichen Identität beiträgt.
- Die Rolle der Vollkommenheit der Dame in der Minnedichtung
- Die Konstruktion männlicher Identität durch die Dame
- Analyse ausgewählter Lieder von bekannten Minnesängern
- Die Funktion der Frauenverherrlichung in der mittelalterlichen Gesellschaft
- Das Verhältnis zwischen Mann und Frau im Minnesang
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Identitätsbildung des Mannes im Minnesang ein und stellt die zentrale Rolle des Ideals der Dame sowie die Vorstellung der Vollkommenheit dar. Sie erläutert, wie die hohe Minne und das Streben nach der idealen Liebe die Minnelyrik prägen. Der Hauptteil beginnt mit der Analyse des Falkenliedes von Der von Kürenberg, gefolgt von einer detaillierten Analyse von Dietmar von Aists Lied "Waz ist vür daz trûren guot". Beide Analysen zeigen, wie die Minnesänger durch die Verherrlichung der Dame ihre eigene Identität konstruieren. Die Analyse des Frauenpreisliedes Heinrichs von Morungen, einschließlich einer Zusammenfassung seiner wichtigsten Konzepte, bietet eine weitere Perspektive auf die Fragestellung. Schließlich werden die Funktion der Frauenverherrlichung, das Männerverständnis im Mittelalter und die Macht der Dame im Kontext der Identitätsbildung des Mannes untersucht.
Schlüsselwörter
Minnesang, Identitätsbildung, Vollkommenheit, Dame, Hohe Minne, Frauenpreisung, Männerverständnis, Mittelalter, Kulturgeschichte, close reading.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Mittel zum Zweck? Die Nutzung des Ideals der Dame für die Identitätsbildung des Mannes im Minnesang, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1493271