Kaum ein Tag vergeht an dem der Begriff Mittelstand nicht in der Presse zu lesen ist.
Wer oder was ist aber der Mittelstand? Trotz der Alltäglichkeit des Begriffs ist es
schwer ihn zu definieren. Für den Begriff Mittelstand gibt es keine gesetzliche oder
allgemein gültige Definition. Da bei Diskussionen um die deutsche Wirtschaft jedoch
kaum ein Schlagwort so häufig verwendet wird, ist es außerordentlich wichtig, nach
der jeweils zugrunde liegenden Definition zu fragen. Hierzulande am bekanntesten
und gebräuchlichsten sind die Definitionen des Instituts für Mittelstandsforschung in
Bonn (IfM) sowie die der Europäischen Union (Kommission).
Das IfM unterscheidet die Unternehmensgrößen klein (weniger als 9 Beschäftigte
und weniger als eine Million Euro Jahresumsatz), mittel (10-499 Beschäftigte und 1
bis 50 Millionen Euro Jahres-umsatz) und groß (über 500 Beschäftigte und über 50
Millionen Euro Jahresumsatz). Zum Mittelstand gehören demnach alle Unternehmen
die weniger als 500 Beschäftigte haben und deren Jahresumsatz unter 50 Millionen
Euro liegt. Branchenbezogen gelten Unternehmen im Bereich Einzelhandel, Verkehr
und Nachrichtenübermittlung sowie den Freie Berufe mit mehr als 12,5 Millionen
Euro Umsatz bereits als Großbetriebe.
Nach der Definition der Europäischen Union gehören zu den kleinen und mittleren
Unternehmen alle Gesellschaften mit weniger als 250 Beschäftigten und einem
Jahresumsatz von höchstens 40 Millionen Euro oder einer Bilanzsumme von maximal 27 Millionen EUR. Zur weiteren Definition zieht die Europäische
Kommission das Unabhängigkeitskriterium heran. Demnach dürfen kleine oder
mittlere Unternehmen nicht zu 25% oder mehr des Kapitals oder der Stimmanteile im
Besitz eines oder mehrerer Unternehmen stehen, die die Definition für kleine und mittlere Unternehmen nicht erfüllen. Dieser Schwellenwert kann allerdings
überschritten werden, wenn das Unternehmen im Besitz von öffentlichen
Beteiligungsgesellschaften, Risikokapitalgesellschaften oder institutionellen Anlegern
steht und diese weder einzeln noch gemeinsam eine Kontrolle über das
Unternehmen ausüben. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 1.1 Definition des Begriffs „Mittelstand“
- 1.2 Die Relevanz kleiner und mittlerer Unternehmen für den Wirtschaftsstandort Deutschland
- 2 Diagnose Mittelstand - Finanzierung im Umbruch
- 2.1 Derzeitige Finanzierungsstruktur im Mittelstand
- 2.2 Veränderung der Rahmenbedingungen auf den Finanzmärkten
- 3 Ausgewählte Finanzierungsalternativen zum klassischen Kredit (Aussenfinanzierung)
- 3.1 Überblick
- 3.2 Eigenkapital- / Beteiligungsfinanzierung
- 3.2.1 Private Equity / Venture Capital
- 3.2.2 IPO/Cold-IPO
- 3.3 Mezzanine-Finanzierungen
- 3.3.1 Nachrangdarlehen
- 3.3.2 Stille Beteiligung
- 3.3.3 Genussscheine
- 3.3.4 Wandel- und Optionsanleihen
- 3.4 Fremdfinanzierung
- 3.4.1 Unternehmensanleihen (Corporate Bonds)
- 3.4.2 Schuldscheindarlehen
- 3.4.3 Leasing
- 3.4.4 Factoring
- 3.4.5 Asset-Backed-Securities (ABS)
- 3.5 Öffentliche Fördermittel
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht alternative Finanzierungsformen für den deutschen Mittelstand. Sie analysiert die derzeitige Finanzierungsstruktur und die Herausforderungen, die sich aus der Veränderung der Rahmenbedingungen auf den Finanzmärkten ergeben. Darüber hinaus stellt die Arbeit verschiedene Finanzierungsalternativen zum klassischen Bankkredit vor und untersucht ihre Vor- und Nachteile.
- Die Bedeutung des Mittelstands für den deutschen Wirtschaftsstandort
- Die Herausforderungen der Finanzierung des Mittelstands im Kontext der Finanzmarktentwicklung
- Alternative Finanzierungsformen wie Eigenkapitalfinanzierung, Mezzanine-Finanzierungen und Fremdfinanzierung
- Öffentliche Förderprogramme für den Mittelstand
- Die Auswirkungen der Finanzierungsalternativen auf die Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung in die Thematik der Mittelstandsfinanzierung und Definition des Begriffs "Mittelstand".
- Kapitel 2: Analyse der aktuellen Finanzierungsstruktur des Mittelstands und die Herausforderungen durch die sich ändernden Rahmenbedingungen auf den Finanzmärkten.
- Kapitel 3: Vorstellung verschiedener Finanzierungsalternativen zum klassischen Kredit, darunter Eigenkapitalfinanzierung, Mezzanine-Finanzierungen und Fremdfinanzierungsformen.
Schlüsselwörter
Mittelstand, Finanzierungsformen, Alternative Finanzierungsformen, Bankkredit, Eigenkapitalfinanzierung, Mezzanine-Finanzierung, Fremdfinanzierung, Unternehmensanleihen, Schuldscheindarlehen, Leasing, Factoring, Asset-Backed-Securities, Öffentliche Fördermittel, Wirtschaftsstandort Deutschland.
- Quote paper
- Andreas Dengler (Author), 2003, Alternative Finanzierungsformen für den deutschen Mittelstand, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/14922