Im Jahr 1911 wurde in Göteborg 1000 Schülern die Frage gestellt, welche lebende oder historische Person sie sich zum Vorbild nehmen würden. Annähernd die Hälfte der Kinder wählte eine historische Person aus der Geschichte Schwedens. Dabei nannten 22 Prozent der Jungen und elf Prozent der Mädchen Gustav Adolf zuerst. Der Kult um den schwedischen König und Kriegshelden schien also auch fast 300 Jahre nach seinem Tod noch recht lebendig zu sein.
Die populäre Darstellung Gustav Adolfs als glorreichen und gottesfürchtigen Helden des Protestantismus findet sich bereits in der etwa 1633 erschienenen Flugschrift "Klag- und Trawer-Lied: Uber den allzufrühen doch höchstseligsten Hintritt des … Kriegs Helden Gustav-Adolphi" wieder. Die Flugschrift soll vor dem Hintergrund dieser Sichtweise auf Gustav Adolf im vorliegenden Essay analysiert werden. Dabei wird zunächst auf die Intervention der Schweden seit 1630 und deren Bedeutung eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Uber den allzufrühen doch höchstseligsten Hintritt des KriegsHelden Gustav-Adolphi
- Die Intervention der Schweden seit 1630
- Religiöse, Macht- und Handelspolitische Motive
- Der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna
- Die Belagerung von Stralsund
- Verbündete im Heiligen Römischen Reich
- Finanzielle Unterstützung aus Frankreich
- Die Schlacht bei Breitenfeld (1631)
- Die Schlacht bei Rain am Lech (1632)
- Der Stellungskrieg bei Nürnberg
- Die Schlacht bei Lützen (1632)
- Der Einfluss des Schwedenkönigs auf das Machtverhältnis
- Die Flugschrift „Klag- und Trawer-Lied: Uber den allzufrühen doch höchstseligsten Hintritt des KriegsHelden Gustav-Adolphi“
- Gustav Adolf als Kriegsheld
- Tugendhaftigkeit und Führungsrolle
- Der Tod Gustav Adolfs bei Lützen
- Auserwählter Gottes und Retter Deutschlands
- Betrauern des Verlusts
- Lobpreisung und Vorbildfunktion
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die Flugschrift „Klag- und Trawer-Lied: Uber den allzufrühen doch höchstseligsten Hintritt des KriegsHelden Gustav-Adolphi“, welche nach dem Tod des Schwedenkönigs Gustav Adolf im Jahr 1632 erschien. Ziel ist es, den Einfluss des schwedischen Monarchen auf den Dreißigjährigen Krieg zu beleuchten und die Darstellung Gustav Adolfs als glorreichen Helden des Protestantismus zu untersuchen.
- Die Intervention der Schweden im Dreißigjährigen Krieg
- Die Bedeutung des Schwedenkönigs Gustav Adolf als Feldherr
- Die Glorifizierung Gustav Adolfs in der Flugschrift
- Die Rolle des Glaubens und der Religion im Krieg
- Die Auswirkungen des Todes Gustav Adolfs auf die deutsche Bevölkerung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Darstellung der Intervention der Schweden im Dreißigjährigen Krieg seit 1630. Dabei werden die religiösen, macht- und handelspolitischen Motive der Schweden sowie die bedeutenden Schlachten von Breitenfeld und Lützen beschrieben. Im Anschluss wird der Einfluss des Schwedenkönigs auf das Machtverhältnis zwischen Katholizismus und Protestantismus sowie seine Bewunderung durch das deutsche Volk hervorgehoben. Der Essay konzentriert sich anschließend auf die Analyse der Flugschrift „Klag- und Trawer-Lied: Uber den allzufrühen doch höchstseligsten Hintritt des KriegsHelden Gustav-Adolphi“. Dabei wird die Darstellung Gustav Adolfs als Kriegsheld, seine Tugenden und seine Rolle als Retter des Protestantismus untersucht. Abschließend werden die Auswirkungen des Todes Gustav Adolfs auf die deutsche Bevölkerung und die Bedeutung seiner Vorbildfunktion beleuchtet.
Schlüsselwörter
Dreißigjähriger Krieg, Schweden, Gustav Adolf, Protestantismus, Katholizismus, Flugschrift, Kriegsheld, Heldenverehrung, Machtverhältnis, Religion, Schlacht von Lützen, Betrauern, Vorbildfunktion.
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- Anonym (Autor:in), 2019, Gustav Adolf als glorreicher und gottesfürchtiger Held?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1489650