In dieser Hausarbeit sollen die Mongolenbeschreibungen Marco Polos in dem Werk "Il Milione" näher untersucht werden. Argumentativ wird beleuchtet, wie sich Marco Polos Einstellungen zu den "Tartaren" historisch wandelten und wie sich diese auch anderen europäischen Quellen gegenüber unterschied.
Marco Polo ist eine Figur, um die sich viele Mythen ranken. Die einen sehen in ihm den größten Reisenden des Mittelalters, die anderen einen Märchenerzähler, der den Großteil der Beschreibungen seines „Reiseberichtes“ nie mit eigenen Augen gesehen hat. Die Frage nach dem Wahrheitsgehalt seiner Erzählungen beschäftigt die historische Forschung schon lange. Es lassen sich viele Argumente für beide Forschungspositionen finden. In der folgenden Arbeit soll der Fokus aber nicht auf dem möglichen Wahrheitsgehalt von Marco Polos Erzählungen liegen, sondern vielmehr auf der Art seiner Beschreibungen und dabei vor allem seiner Darstellung der Mongolen. Fest steht nämlich, dass sich Marco Polo in seiner Darstellung und Erzählweise, sowie der Narration des Aufstiegs der Mongolen, stark von den anderen europäischen Reisenden unterschied, die sich gen Osten aufmachten, um mehr über dieses für den Westen so rätselhafte neue Volk zu erfahren. Aus diesem Grund soll in der vorliegenden Arbeit untersucht werden, wie Marco Polos Darstellung der Mongolen erfolgt, welche Mechanismen er in seiner Beschreibung anwendet und vor allem auch, welche Gründe bestimmte Zuschreibungen haben könnten. Ferner soll verglichen werden, ob und inwiefern sich die Darstellung der Mongolen als Volk und Kublai Khans als Herrscher unterscheiden und welche Intentionen damit von Seiten Polos verfolgt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Mongolen und Europa
- Die Mongoleneinfälle
- Erste Feldforschungen
- Die Mongolendarstellung bei Marco Polo
- Die ,,Tataren“
- Kublai Khan
- Vergleich der Darstellungen
- Mongolen vs. Kublai?
- Erklärungsansätze
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Marco Polos Darstellung der Mongolen in seinem Werk „Il Milione" und befasst sich mit der Frage, wie seine Beschreibungen der mongolischen Bevölkerung und des Khans im Vergleich zu zeitgenössischen Quellen ausfallen.
- Analyse der Darstellung der Mongolen durch Marco Polo
- Vergleich mit anderen europäischen Reisenden
- Untersuchung der Mechanismen in Polos Beschreibungen
- Vergleich der Darstellung des Volkes mit der des Herrschers Kublai Khan
- Identifizierung der Intentionen von Marco Polo
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz der Mongolendarstellung von Marco Polo in seinem Werk „Il Milione“ heraus und erklärt den Fokus auf die Analyse der Beschreibungsart.
- Die Mongolen und Europa: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der Mongoleneinfälle in Europa und die ersten europäischen Feldforschungen in Bezug auf die Mongolen.
- Die Mongolendarstellung bei Marco Polo: Dieses Kapitel analysiert Marco Polos Darstellung der Mongolen, insbesondere die Verwendung des Begriffs „Tataren“ und die Beschreibung von Kublai Khan.
- Vergleich der Darstellungen: Dieses Kapitel vergleicht die Darstellung der Mongolen als Volk mit der Darstellung von Kublai Khan als Herrscher und untersucht mögliche Intentionen von Marco Polo.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung der Mongolen durch Marco Polo in seinem Werk „Il Milione“. Schwerpunkte liegen auf der Analyse der Beschreibungsart, dem Vergleich mit zeitgenössischen Quellen und der Identifizierung der Intentionen des Autors. Wichtige Begriffe sind: „Tataren", Kublai Khan, Mongoleneinfälle, Feldforschung, Vergleich, Intentionen, Kulturkontakte.
- Quote paper
- Flavio Redecker (Author), 2024, Die Mongolenbeschreibung Marco Polos in "Il Milione", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1488109