„Wenn Gott einst diesem Land Fruchtbarkeit schafft!“
Solche und ähnliche Sequenzen sind aus einem Brief von 1543 des Augsburger Statthalters in Venezuela, Bartholomäus Welser, überliefert. Auch von spanischer Seite zeichnet sich kein positiveres Bild der Welser in Venezuela ab. Als „entvölkert und zerstört“ beschreiben Siedler der Provinz 1546 das Land. 1528 erwarb die Welser-Gesellschaft in einem Kronvertrag die spanische Überseeprovinz Venezuela vom spanischen und römisch-deutschen König Karl V. Die Welser steckten riesige Summen in die Bewirtschaftung und Erkundung ihres neu erworbenen Gebietes. Ein Großteil investierten sie in die Ausrüstung und Planung von Expeditionen, auch Entradas genannt. Ohne Unterlass suchten die Gouverneure der Welser – Alfinger, Federmann, von Speyer und von Hutten – nach einem sagenhaften „Goldland“, dem El Dorado. Auf der Suche legten sie über einen Zeitraum von 160 Monaten etwa 20 000 Kilometer zurück – so viel wie kein anderes Unternehmen im 16. Jahrhundert. Und dennoch zeichnete sich zum Ende der welserschen Statthalterschaft in Venezuela oben beschriebenes Bild ab. Wie konnte es dazu kommen? Weshalb scheiterte die Unternehmung trotz der immensen Investitionen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenlage
- Rahmenbedingungen
- Die Welser und ihr Weg nach Venezuela
- Überblick über die Welser
- Die Venezuela-Verträge
- Kurze Chronologie der Unternehmung
- Mögliche Gründe für das Scheitern der Unternehmung
- Die Entradas und die Suche nach El Dorado
- Neu-Grenada und der Politikwechsel der Krone
- Interne Streitigkeiten
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der gescheiterten Kolonialisierung Venezuelas durch die Welser-Gesellschaft im 16. Jahrhundert. Die Arbeit analysiert die Hintergründe der Unternehmung und untersucht die Faktoren, die zu ihrem Scheitern führten.
- Die Geschichte der Welser-Gesellschaft und deren Expansion in den Handel mit Herrscherfinanzen
- Die Rahmenbedingungen der spanischen Kolonialisierung und die Asientos als Instrument zur Erschließung neuer Gebiete
- Die Venezuela-Verträge und die konkreten Ziele der Welser
- Die Herausforderungen der Kolonialisierung Venezuelas, insbesondere die Entradas und die Suche nach El Dorado
- Die Gründe für das Scheitern der Unternehmung, einschließlich der internen Streitigkeiten und des Politikwechsels der spanischen Krone
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der Welser-Unternehmung in Venezuela ein und skizziert die Problematik des Scheiterns trotz immenser Investitionen.
- Das Kapitel zur Quellenlage beleuchtet die verfügbaren Quellen, insbesondere die Archive der spanischen Verwaltung und die wichtigsten Forschungsarbeiten zum Thema.
- Das Kapitel zu den Rahmenbedingungen beschreibt die Asientos als Instrument der spanischen Kolonialpolitik und erläutert deren Vor- und Nachteile.
- Das Kapitel über die Welser-Gesellschaft zeichnet einen Überblick über die Geschichte der Gesellschaft und deren Aufstieg zum wichtigsten Geldgeber Kaiser Karls V.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themenbereichen Kolonialgeschichte, Wirtschaftgeschichte, Südamerika, Venezuela, Welser-Gesellschaft, Asientos, Entradas, El Dorado, Sklaverei, Politik der spanischen Krone, interne Streitigkeiten, gescheiterte Kolonialisierung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Die Welser in Venezuela und warum sie dort scheiterten, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1487932