Jeremy Bentham konzipierte 1787 die architektonische Idee des Panoptikums – das perfekte Gefängnis, in denen die Insassen zu jeder Zeit überwacht werden konnten. In einer Zeit, in der staatliche Überwachungspraktiken dank Enthüllungen wie dem NSA-Skandal von 2013 allgegenwärtig geworden sind, ist auch die permanente Kontrolle durch digitale Kommunikation und soziale Medien ins Zentrum wissenschaftlicher Debatten gerückt.
Können Nutzer sozialer Medien ebenso wie im Panoptikum rund um die Uhr überwacht und manipuliert werden? Welche Akteure stehen hinter dieser Kontrolle und mit welchen Zielen?
Die Analyse untersucht mit Bezug auf die Theorien von (unter anderem) Gilles Deleuze und Michel Foucault inwiefern soziale Netzwerke als moderne Panoptiken gelten können und beleuchtet die parallelen und divergenten Aspekte zwischen historischen Überwachungsmodellen und modernen digitalen Plattformen. Dabei wird aufgedeckt, wie tiefgreifend die Überwachung unser Verhalten in sozialen Netzwerken beeinflusst und welche Konsequenzen dies für unsere Gesellschaft hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überwachung
- Benthams Panoptikum
- Foucaults Disziplinarmacht und der Panoptismus
- Soziale Netzwerke
- Überwachung durch Netzwerbetreibende und Unternehmen
- Überwachung durch Regierungen und Sicherheitsbehörden
- Soziale Kontrolle durch andere Nutzer
- Selbstkontrolle
- Panoptische Merkmale in den sozialen Netzwerken
- Die Isolation
- Der hierarchische Blick
- Maximierung der ökonomischen Kräfte
- Der Einfluss auf das überwachte Individuum
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht, ob und inwiefern sich die Überwachung in sozialen Netzwerken mit der Überwachung im Panoptikum vergleichen lässt. Ziel ist es, die verschiedenen Formen der Überwachung in sozialen Medien zu analysieren und diese im Kontext des benthamschen Panoptikums zu betrachten.
- Vergleich der Überwachung in sozialen Netzwerken mit dem Panoptikum
- Analyse verschiedener Formen der Überwachung in sozialen Medien (z. B. durch Unternehmen, staatliche Stellen, andere Nutzer)
- Bedeutung der Isolation, des hierarchischen Blicks und der ökonomischen Kräfte in sozialen Netzwerken
- Einfluss der Überwachung auf das Verhalten von Nutzern in sozialen Medien
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 befasst sich mit dem Begriff der Überwachung und beleuchtet das Panoptikum von Bentham sowie die Theorie des Panoptismus von Foucault. Dabei werden die Überwachungsmechanismen und das Ziel der Überwachung im Panoptikum herausgestellt.
Kapitel 3 erläutert den Begriff der sozialen Netzwerke und stellt verschiedene Formen der Überwachung in diesen Netzwerken dar. Hierzu gehören die Überwachung durch Unternehmen, staatliche Organisationen, andere Nutzer und die Selbstkontrolle.
Kapitel 4 vergleicht die Überwachung in sozialen Netzwerken mit dem panoptischen Prinzip. Die Hauptmerkmale der Überwachung im Panoptikum werden mit der Überwachung in sozialen Medien gegenübergestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Überwachung, Panoptikum, soziale Netzwerke, Selbstkontrolle, Disziplinarmacht, ökonomische Interessen und Digitalisierung. Sie analysiert die Auswirkungen der digitalen Überwachung auf das Individuum in der heutigen Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Daniela Schönwald (Autor:in), 2023, Panoptikum 2.0. Ist die Überwachung in sozialen Netzwerken mit der Überwachung im Panoptikum vergleichbar?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1485025