Seit Beginn des Zweiten Weltkrieges waren die Soldaten des deutschen Heeres immer nur
siegreich vorwärts marschiert. Da kam es im November 1941 zum ersten größeren
Rückschlag. Eine Gegenoffensive der Roten Armee zwang die 1. Panzerarmee, das bereits
eroberte Rostow aufzugeben und hinter den Mius auszuweichen.
Da die Wehrmacht einen Blitzkrieg geplant hatte, war die Truppe völlig eindimensional für
den Angriff ausgebildet worden. Der Begriff „hinhaltender Widerstand“ kam in den Geruch
„feigen“ Ausweichens und war schon aus ideologischen Gründen mit „teutonischem
Angriffsgeist“ unvereinbar. Nun aber musste zum ersten Mal eine deutsche Armee vor
überlegenen Feindkräften ausweichen. Es sollte sich verhängnisvoll auswirken, dass die
Wehrmacht das Thema „Rückzug“ und somit auch die Gefechtsart Verzögerung tabuisiert
hatte.
Die verstärkte Panzeraufklärungs-Abteilung 13 erhielt als „Kampfgruppe von Hake“ den
Auftrag, ein Verzögerungsgefecht vom Tuslow zum Mius zu führen, um der 13. Panzer-
Division Zeit zu verschaffen, sich am Mius zur Verteidigung einzurichten. Hierbei hatte sie
nicht nur gegen die nachdrängenden Sowjets, sondern auch gegen eine alte militärische Regel
anzukämpfen: „Alles, was nicht geübt wird, läuft schief!“
An diesem kriegsgeschichtlichem Beispiel soll dargestellt werden, wie es der „Kampfgruppe
von Hake“ dennoch gelang, jene schwierige und ungewohnte Aufgabe zu meistern.
Führungsebene ist verstärkte Abteilung (= Bataillon), die als Nachhut mit einem
selbständigen Auftrag eingesetzt war. Somit spielt sich das Kriegsgeschichtliche Beispiel auf
der untersten Ebene ab, auf der noch das Gefecht verbundener Waffen geführt werden kann.
Darüber hinaus lassen sich hier exemplarisch die Auswirkungen eines Befehls vom
Führerhauptquartier über die Kaskade der Führungsebenen bis herab zum Bataillon darstellen.
Gemeint ist jener unsinnige Haltebefehl Adolf Hitlers, der während des Rückzugs zum Mius
eine weiter ostwärts gelegene Verteidigungsstellung befahl. Durch diesen willkürlichen
Eingriff in die Operationsführung sollte die Lage der gegen überlegenen Feind kämpfenden
Truppe noch erheblich verschärft werden.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung: Verzögerung, die „tabuisierte“ Gefechtsart
- II. Das Ausweichen der 1. Panzerarmee von Rostow zum Mius
- III. Ausgangslage der 13. Panzer-Division am 30. November 1941
- (1) Gefechtswert
- (2) Lage und Auftrag
- (3) Divisionsbefehl für das Ausweichen zum Mius
- IV. Das Verzögerungsgefecht der verst. Panzeraufklärungs-Abteilung 13
- (1) Das Verzögerungsgefecht in Widerstandslinie 1
- (2) Das Verzögerungsgefecht in Widerstandslinie 2
- (3) Das Verzögerungsgefecht in Widerstandslinie 3
- (4) Das Verzögerungsgefecht in Widerstandslinie 4
- (5) Das Ausweichen hinter die Hauptkampflinie
- V. Erfahrungen und Lehren
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Verzögerungsgefecht der verstärkten Panzeraufklärungs-Abteilung 13 ("Kampfgruppe von Hake") während des Rückzugs der 1. Panzerarmee von Rostow zum Mius im Dezember 1941. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Herausforderungen und des Erfolgs trotz unzureichender Ausbildung und widersprüchlicher Befehle von der obersten Führung.
- Die Gefechtsart Verzögerung als tabuisiertes Thema in der deutschen Wehrmacht
- Die Auswirkungen mangelnder Ausbildung und Planung auf den Verlauf des Rückzugs
- Die Rolle der Führungsebene und die Folgen widersprüchlicher Befehle
- Die militärische und politische Bedeutung des Rückzugs von Rostow
- Analyse des Erfolgs der Kampfgruppe von Hake trotz widriger Umstände
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Verzögerung, die „tabuisierte“ Gefechtsart: Die Einleitung stellt den historischen Kontext dar: Die Wehrmacht war primär auf Offensivoperationen ausgerichtet, Rückzugsbewegungen waren tabuisiert. Der Rückzug von Rostow im November/Dezember 1941, bedingt durch eine sowjetische Gegenoffensive, stellte die Wehrmacht vor eine ungewohnte Herausforderung. Die "Kampfgruppe von Hake" erhielt den Auftrag, ein Verzögerungsgefecht zu führen, um der 13. Panzerdivision den Rückzug zu ermöglichen. Die Einleitung unterstreicht die Bedeutung dieses Beispiels für die Analyse der Probleme, die durch die einseitige Fokussierung auf den Angriff entstanden.
II. Das Ausweichen der 1. Panzerarmee von Rostow zum Mius (28. November bis 3. Dezember 1941): Dieses Kapitel beschreibt den Rückzug der 1. Panzerarmee von Rostow nach dem Verlust der Stadt. Erschöpfte Truppen, überdehnte Versorgungslinien und der schlechte Zustand der Wege schwächten die Armee erheblich. Trotz der Empfehlung Generaloberst von Kleists, die Operation einzustellen, befahl das Oberkommando die Fortsetzung des Angriffs auf Rostow. Der darauf folgende sowjetische Gegenangriff zwang die 1. Panzerarmee zum Rückzug zum Mius, wobei Hitlers widersprüchliche Befehle die Situation zusätzlich verschlimmerten und zu erheblicher Verwirrung führten.
III. Ausgangslage der 13. Panzer-Division am 30. November 1941: Dieses Kapitel beschreibt die Situation der 13. Panzer-Division vor dem Beginn des Verzögerungsgefechts. Es analysiert den Gefechtswert der Division, ihren Auftrag und den Divisionsbefehl zum Ausweichen zum Mius. Dieser Abschnitt liefert wichtige Kontextinformationen für das Verständnis des nachfolgenden Verzögerungsgefechts und der Herausforderungen, denen die Kampfgruppe von Hake gegenüberstand. Es beleuchtet den Zustand der Truppe, ihre Ausrüstung und die strategischen Vorgaben.
IV. Das Verzögerungsgefecht der verst. Panzeraufklärungs-Abteilung 13: Dieses Kapitel beschreibt detailliert das Verzögerungsgefecht der Kampfgruppe von Hake entlang mehrerer Widerstandslinien. Es analysiert die einzelnen Phasen des Gefechts und beleuchtet die Taktiken und Strategien, die zum Erfolg beigetragen haben. Trotz mangelnder Ausbildung und unzureichender Ausrüstung gelang es der Kampfgruppe, ihre Aufgabe erfolgreich zu erfüllen und der 13. Panzerdivision wertvolle Zeit für den Rückzug zu verschaffen. Die Analyse der verschiedenen Widerstandslinien verdeutlicht die Herausforderungen und den Anpassungsprozess der Truppe.
V. Erfahrungen und Lehren: (Es wird davon ausgegangen, dass dieses Kapitel Erfahrungen und Lehren aus dem Verzögerungsgefecht sowie die Bedeutung des Ereignisses für die weitere militärische Strategie zusammenfasst. Eine detaillierte Zusammenfassung benötigt den vollständigen Text dieses Kapitels.)
Schlüsselwörter
Verzögerungstaktik, Rückzug, Zweiter Weltkrieg, Ostfront, 1. Panzerarmee, Kampfgruppe von Hake, Panzeraufklärungs-Abteilung 13, Rostow, Mius, sowjetische Gegenoffensive, Führungsfehler, militärische Lehre, Hitlers Befehle, Haltebefehl.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse des Verzögerungsgefechts der Kampfgruppe von Hake
Was ist der Gegenstand dieser Analyse?
Diese Arbeit analysiert das Verzögerungsgefecht der verstärkten Panzeraufklärungs-Abteilung 13 ("Kampfgruppe von Hake") während des Rückzugs der 1. Panzerarmee von Rostow zum Mius im Dezember 1941. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Herausforderungen und des Erfolgs trotz unzureichender Ausbildung und widersprüchlicher Befehle von der obersten Führung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Analyse behandelt die Gefechtsart Verzögerung als tabuisiertes Thema in der deutschen Wehrmacht, die Auswirkungen mangelnder Ausbildung und Planung, die Rolle der Führungsebene und die Folgen widersprüchlicher Befehle, die militärische und politische Bedeutung des Rückzugs von Rostow und eine Analyse des Erfolgs der Kampfgruppe von Hake trotz widriger Umstände.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Verzögerung als „tabuisierte“ Gefechtsart), der Rückzug der 1. Panzerarmee von Rostow zum Mius, die Ausgangslage der 13. Panzer-Division am 30. November 1941, das Verzögerungsgefecht der Kampfgruppe von Hake entlang mehrerer Widerstandslinien und abschließend Erfahrungen und Lehren.
Was ist die Kernaussage des ersten Kapitels?
Das erste Kapitel stellt den historischen Kontext dar: Die Wehrmacht war primär auf Offensivoperationen ausgerichtet, Rückzugsbewegungen waren tabuisiert. Der Rückzug von Rostow stellte die Wehrmacht vor eine ungewohnte Herausforderung. Die "Kampfgruppe von Hake" führte ein Verzögerungsgefecht, um der 13. Panzerdivision den Rückzug zu ermöglichen. Die Einleitung unterstreicht die Bedeutung dieses Beispiels für die Analyse der Probleme, die durch die einseitige Fokussierung auf den Angriff entstanden.
Was beschreibt das zweite Kapitel?
Das zweite Kapitel beschreibt den Rückzug der 1. Panzerarmee von Rostow nach dem Verlust der Stadt. Erschöpfte Truppen, überdehnte Versorgungslinien und der schlechte Zustand der Wege schwächten die Armee erheblich. Hitlers widersprüchliche Befehle verschlimmerten die Situation und führten zu erheblicher Verwirrung.
Worauf konzentriert sich das dritte Kapitel?
Das dritte Kapitel beschreibt die Situation der 13. Panzer-Division vor dem Beginn des Verzögerungsgefechts. Es analysiert den Gefechtswert der Division, ihren Auftrag und den Divisionsbefehl zum Ausweichen zum Mius. Es beleuchtet den Zustand der Truppe, ihre Ausrüstung und die strategischen Vorgaben.
Was wird im vierten Kapitel detailliert dargestellt?
Das vierte Kapitel beschreibt detailliert das Verzögerungsgefecht der Kampfgruppe von Hake entlang mehrerer Widerstandslinien. Es analysiert die einzelnen Phasen des Gefechts und die Taktiken und Strategien, die zum Erfolg beigetragen haben. Trotz mangelnder Ausbildung und unzureichender Ausrüstung gelang es der Kampfgruppe, ihre Aufgabe erfolgreich zu erfüllen.
Was ist der Inhalt des fünften Kapitels?
Das fünfte Kapitel fasst Erfahrungen und Lehren aus dem Verzögerungsgefecht sowie die Bedeutung des Ereignisses für die weitere militärische Strategie zusammen. Eine detaillierte Zusammenfassung benötigt den vollständigen Text dieses Kapitels.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Verzögerungstaktik, Rückzug, Zweiter Weltkrieg, Ostfront, 1. Panzerarmee, Kampfgruppe von Hake, Panzeraufklärungs-Abteilung 13, Rostow, Mius, sowjetische Gegenoffensive, Führungsfehler, militärische Lehre, Hitlers Befehle, Haltebefehl.
- Arbeit zitieren
- Stefan Erminger (Autor:in), 2008, Rostow 1941. Die verstärkte Panzeraufklärungabteilung 13 in der Verzögerung vom Tuslow zum Mius, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/148442