Wie kann eine Graphic Novel, die deutlich weniger Text als der Prätext aufweist, graphisch die Geschichte des Gregor Samsas erzählen, der in der Prosa fast ausschließlich aus der Sicht des Protagonisten und seiner subjektiven Wahrnehmung erzählt wird? Welche Mittel stellt ein Comic zur Vermittlung von Subjektivität bereit? Wie wird Perspektivierung erzeugt? Wie gestaltet sich die Stimmung des Gesamtwerkes und trägt die Figurensubjektivität der Graphic Novel zu einem kafkaesken Stil bei? Wie gewinnbringend lassen sich literaturwissenschaftliche Konzepte der Narratologie auf die Gattung des Comics übertragen? Auf eben diese Fragen wird die vorliegende Arbeit versuchen, Antworten zu finden, indem exemplarisch eine narratologische Comicanalyse der Graphic Novel »Die Verwandlung« von Corbeyran und Horne vorgenommen wird, wobei der Schwerpunkt auf der Figurensubjektivität des Gregor Samsa liegt.
Einführend werden die Hintergründe des Werkes »Die Verwandlung« beleuchtet sowie dessen Stand in der Forschung. Im anschließenden Kapitel wird der theoretische Rahmen zum Begriff der Intermedialität im Kontext von Literaturadaptionen dargelegt sowie eine Klassifizierung der Graphic Novel vorgenommen. Um im späteren Verlauf der Arbeit die Analyse der Graphic Novel anhand der Figurensubjektivität und den Strategien subjektiver Darstellung und weiterer Mittel zur Figurendarstellung, wie der Storyworld und der Erzähler_innenfigur vornehmen zu können, werden die Begriffe zunächst in einem Kapitel zur narratologischen Comicanalyse erörtert. Abschließend wird die Arbeit mit einem zusammenfassenden Fazit beendet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- »Die Verwandlung« – Franz Kafka in der Prosa
- Theoretischer Rahmen - Graphic Novels und Intermedialität im Kontext von Literaturadaptionen
- Intermedialität im Kontext von Literaturadaptionen
- Klassifizierung der Graphic Novel-
- Theorie zur narratologischen Comicanalyse
- Figurensubjektivität und die Strategien subjektiver Darstellung
- Weitere Strategien Narrativer Darstellung.
- Strategien narrativer Darstellung durch die Storyworld-
- Strategien narrativer Darstellung durch die Erzähler_innenfigur
- Analyse der Graphic Novel »>Die Verwandlung« in Bezug auf die Figurensubjektivität des Gregor Samsa-
- Analyse der Subjektivität des Gregor Samsa in der Graphic Novel »Die Verwandlung« von Corbeyran und Horne
- Weitere Darstellungsmöglichkeiten subjektiver Wahrnehmung.
- Analyse der Figurensubjektivität anhand der Storyworld
- Analyse der Figurensubjektivität anhand der Erzähler_innenfigur-
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit setzt sich zum Ziel, eine narratologische Analyse der Graphic Novel »Die Verwandlung« von Éric Corbeyran und Richard Horne vorzunehmen. Dabei liegt der Fokus auf der Figurensubjektivität des Gregor Samsa und der Frage, wie diese in der Graphic Novel dargestellt wird. Die Arbeit untersucht, welche Mittel der Graphic Novel für die Vermittlung von Subjektivität zur Verfügung stehen und wie sie eingesetzt werden, um die Stimmung des Gesamtwerkes und den kafkaesken Stil zu erzeugen.
- Intermedialität und Medienwechsel in der Graphic Novel
- Figurensubjektivität und Strategien subjektiver Darstellung im Comic
- Narratologische Analyse der Graphic Novel »Die Verwandlung«
- Die Darstellung der Figurensubjektivität des Gregor Samsa
- Die Rolle der Storyworld und der Erzähler_innenfigur in der Vermittlung von Subjektivität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt den Kontext der Analyse dar. Sie beleuchtet die Hintergründe des Werkes »Die Verwandlung« und dessen Stand in der Forschung. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Werk »Die Verwandlung« von Franz Kafka in der Prosa und beleuchtet dessen Entstehung und Relevanz. Im dritten Kapitel wird der theoretische Rahmen der Arbeit vorgestellt, indem der Begriff der Intermedialität im Kontext von Literaturadaptionen erläutert und eine Klassifizierung der Graphic Novel vorgenommen wird. Das vierte Kapitel widmet sich der narratologischen Comicanalyse und erörtert die Figurensubjektivität und die Strategien subjektiver Darstellung sowie weitere Mittel zur Figurendarstellung, wie die Storyworld und die Erzähler_innenfigur. Das fünfte Kapitel analysiert die Graphic Novel »Die Verwandlung« in Bezug auf die Figurensubjektivität des Gregor Samsa, wobei sowohl die Darstellung der Subjektivität des Protagonisten als auch die weiteren Darstellungsmöglichkeiten subjektiver Wahrnehmung untersucht werden. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die Ergebnisse der Analyse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Graphic Novel, Intermedialität, Figurensubjektivität, narratologische Comicanalyse, Strategien subjektiver Darstellung, Storyworld, Erzähler_innenfigur und »Die Verwandlung« von Franz Kafka.
- Arbeit zitieren
- Paulina Tiepermann (Autor:in), 2022, Strategien subjektiver Darstellung im Literaturcomic, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1483524