Einleitend wird die Situation im Fürstentum Siebenbürgen zwischen Kaiser und Sultan unter besonderer Beachtung der konfessionspolitischen Dimension geschildert. Im zweiten Schritt widmet sich die Arbeit der Herausarbeitung der spezifischen Gründe und Ursachen, die Bocskay dazu veranlassten gegen die Habsburger zu revoltieren. Hierbei strebt die Arbeit an die komplexen miteinander verbundenen Dynamiken und Faktoren an der osmanisch-habsburgischen Grenze zu demonstrieren.
Anfang des siebzehnten Jahrhunderts grenzt das Fürstentum Siebenbürgen im Westen an osmanisches Herrschaftsgebiet, im Süden und Osten an die osmanischen Vasallenstaaten der Walachei und Moldau und im Norden an den habsburgischen Teil Ungarns sowie an Polen. Allein geographisch ist darauf zu schließen, dass sich das Fürstentum Siebenbürgen, zwischen Kaiser und Sultan, in der Einflusszone der Habsburger und ebenso der Osmanen befand. Unter Kaiser Rudolf II. kommt es in den Folgejahren nach 1601 zum Versuch der Eingliederung Siebenbürgens in das Habsburgerreich. Dieses Unterfangen wird jedoch 1604 durch die vom Osmanischen Reich gestützte Revolte des oberungarischen Magnaten Stephan Bocskay unterbunden. Schließlich einigten sich 1606 die Habsburger und der zum Fürsten gewählte Bocskay im Wiener Frieden auf die territoriale Integrität des Fürstentums sowie ständische und konfessionelle Freiheiten. Gleichzeitig stellt der Wiener Frieden im zweiten Artikel die Bedingung eines Friedensschlusses zwischen den Habsburgern und der Hohen Pforte und legt den Grundstein für die Beendigung des Langen Türkenkrieges. Dass der Wiener Frieden den Frieden von Zsitvatorok bedingt, zeigt wie sehr miteinander verschränkt die Ereignisse an der osmanisch-habsburgischen Grenze um das Fürstentum Siebenbürgen sind. So können historische Vorgänge in Siebenbürgen am Anfang des 17. Jahrhunderts, wie Arens eingangs betont, nur mit Berücksichtigung der osmanischen respektive der habsburgischen Perspektive und deren Ambitionen bezüglich Siebenbürgens erfasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Fürstentum Siebenbürgen zwischen Kaiser und Sultan
- Der Bocskay-Aufstand aus osmanischer Perspektive
- Der Bocskay-Aufstand aus habsburgischer Perspektive
- Der Bocskay-Aufstand aus der Perspektive Stephan Bocskays
- Schlussbetrachtungen
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Ursachen des Bocskay-Aufstands (1604-1606) im Fürstentum Siebenbürgen, das sich im 17. Jahrhundert zwischen dem Osmanischen Reich und dem Habsburgerreich befand. Sie analysiert die komplexen Beziehungen zwischen den drei Akteuren und erforscht die Gründe, die Bocskay dazu veranlassten, gegen die Habsburger zu revoltieren.
- Die politische und gesellschaftliche Situation im Fürstentum Siebenbürgen im Kontext der Habsburger- und osmanischen Machtansprüche
- Die Rolle der konfessionellen Konflikte im Zusammenhang mit dem Aufstand
- Die Rolle des Osmanischen Reiches als Unterstützer des Bocskay-Aufstands
- Die strategischen Interessen der Habsburger und des Osmanischen Reiches in Bezug auf Siebenbürgen
- Die Rolle Stephan Bocskays als Führer des Aufstands und seine Motivationen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Fürstentum Siebenbürgen im 17. Jahrhundert als ein Gebiet an der Peripherie beider Kulturräume vor. Die Arbeit konzentriert sich auf die Ursachen des Bocskay-Aufstandes und betont die Bedeutung der osmanischen und habsburgischen Perspektiven.
- Das Fürstentum Siebenbürgen zwischen Kaiser und Sultan: Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung des Fürstentums Siebenbürgen nach der Schlacht von Mohács (1526) und der Dreiteilung Ungarns. Es behandelt die Beziehung zwischen Siebenbürgen und der Hohen Pforte sowie den Konflikt zwischen Habsburgern und Siebenbürgen.
- Der Bocskay-Aufstand aus osmanischer Perspektive: Dieses Kapitel soll die osmanischen Interessen und Ziele im Zusammenhang mit dem Aufstand beleuchten. Es wird untersucht, wie das Osmanische Reich den Aufstand nutzte, um seine eigene Position in der Region zu stärken.
- Der Bocskay-Aufstand aus habsburgischer Perspektive: Dieses Kapitel widmet sich der habsburgischen Sichtweise auf den Aufstand und erörtert die habsburgischen Ambitionen und Strategien in Bezug auf Siebenbürgen.
- Der Bocskay-Aufstand aus der Perspektive Stephan Bocskays: Dieses Kapitel untersucht die Motivationen und Ziele von Stephan Bocskay und seine Rolle als Führer des Aufstandes. Es wird erörtert, welche Gründe Bocskay zum Widerstand gegen die Habsburger bewogen haben.
Schlüsselwörter
Der Bocskay-Aufstand, Fürstentum Siebenbürgen, Habsburger, Osmanisches Reich, Stephan Bocskay, Konfessionskonflikte, strategische Interessen, Machtansprüche, osmanisch-habsburgische Grenze.
- Arbeit zitieren
- Melih Kemerli (Autor:in), 2023, Die Ursachen des Bocskay-Aufstandes (1604-1606), München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1482189