Nach einer einleitenden Darstellung der Grundzüge des Sachgrundes der vertretungsbedingten Befristung von Arbeitsverhältnissen, erfolgt eine Auseinandersetzung der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts zur Problematik von sogenannten Kettenbefristungen auch vor dem Hintergrund der rechtsmissbräuchlichen Verwendung von Befristungen. Grundlage der Auseinandersetzung bildet dabei auch ein Vergleich des Teilzeit- und Befristungsgesetzes (TzBfG) mit der zugrundeliegenden europäischen Richtlinie.
Inhaltsverzeichnis
- I) Einleitung
- II) Der Befristungssachgrund der Vertretung
- 1) Arten der Vertretung
- a) Unmittelbare Vertretung
- b) Mittelbare Vertretung
- 2) Sachgrund der vertretungsbedingten Befristung
- a) Allgemeine Darstellung des Sachgrundes
- b) Darlegung des Kausalzusammenhangs
- a) Unmittelbare Vertretung
- B) Mittelbare Vertretung
- Y) Grundsätze der gedanklichen Zuordnung
- aa) Ausnahmefall der Abordnungsvertretung
- bb) Ausnahmefall bei einem Arbeitsverhältnis auf Abruf
- 1) Arten der Vertretung
- III) Individueller und institutioneller Rechtsmissbrauch
- 1) Über den Rechtsmissbrauch im Allgemeinen (§ 242 BGB)
- 2) Der Institutionelle Rechtsmissbrauch nach § 242 BGB
- IV) Institutioneller Rechtsmissbrauch beim Sachgrund der Vertretung
- 1) Zielsetzung der Richtlinie 1999/70/EG
- 2) Ausgestaltung der Missbrauchskontrolle durch das Bundesarbeitsgericht
- a) Dogmatische Begründung der Festlegung der Grenzwerte
- b) Faktische Beweislastumkehr bei erheblichem Überschreiten
- c) Besondere vorzutragende Umstände
- a) Indizwirkung durch Art der Vertretung und Abweichen von der Prognose
- B) Gesamtwürdigung anhand von Grundrechten und Branchen
- 3) Rechtsfolgen bei institutionellem Rechtsmissbrauch
- y) Aufeinanderfolgen von Arbeitsverhältnissen
- V) Kritische Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die rechtliche Zulässigkeit der Verwendung von Möglichkeiten zur Befristung von Arbeitsverhältnissen zwecks Arbeitnehmervertretung. Sie beleuchtet dabei, ob und unter welchen Umständen diese Praxis rechtsmissbräuchlich sein kann.
- Unterscheidung zwischen unmittelbarer und mittelbarer Vertretung
- Darlegung des Kausalzusammenhangs zwischen Ausfall des Vertretenen und Anstellung des Vertreters
- Analyse der Möglichkeiten der rechtsmissbräuchlichen Verwendung von Befristungen zur Vertretung
- Auslegung der Zielsetzungen der Richtlinie 1999/70/EG und der Auslegung durch den EuGH
- Darstellung der Rechtsfolgen des institutionellen Rechtsmissbrauchs bei Befristungskontrollklagen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz befristeter Arbeitsverhältnisse in der heutigen Arbeitswelt aufzeigt und den Fokus auf die Befristung von Arbeitsverhältnissen zur Vertretung von Arbeitnehmern lenkt. Anschließend wird der Befristungssachgrund der Vertretung näher beleuchtet, wobei zwischen unmittelbarer und mittelbarer Vertretung unterschieden wird. Die Arbeit analysiert den Kausalzusammenhang zwischen dem Ausfall des Vertretenen und der befristeten Anstellung des Vertreters, sowie die damit verbundenen Besonderheiten bei der Abordnungsvertretung und bei einem Arbeitsverhältnis auf Abruf.
Im weiteren Verlauf wird der Rechtsmissbrauch im Allgemeinen und der institutionelle Rechtsmissbrauch nach § 242 BGB diskutiert. Schließlich wird der institutionelle Rechtsmissbrauch beim Sachgrund der Vertretung im Detail behandelt, wobei die Zielsetzung der Richtlinie 1999/70/EG und die Auslegung des EuGH eine zentrale Rolle spielen. Die Arbeit beleuchtet die Ausgestaltung der Missbrauchskontrolle durch das Bundesarbeitsgericht, insbesondere die dogmatische Begründung der Festlegung von Grenzwerten und die Beweislastumkehr bei erheblichem Überschreiten. Darüber hinaus werden spezielle vorzutragende Umstände, wie die Indizwirkung durch die Art der Vertretung und das Abweichen von der Prognose, sowie die Gesamtwürdigung anhand von Grundrechten und Branchen berücksichtigt.
Schließlich werden die Rechtsfolgen des institutionellen Rechtsmissbrauchs im Falle der Befristungskontrollklage dargestellt, wobei der Schwerpunkt auf die Aufeinanderfolge von Arbeitsverhältnissen liegt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselbegriffe dieser Seminararbeit sind: Befristete Arbeitsverhältnisse, Vertretung, Sachgrund, Kausalzusammenhang, Rechtsmissbrauch, institutioneller Rechtsmissbrauch, Richtlinie 1999/70/EG, EuGH, Bundesarbeitsgericht, Befristungskontrollklage.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2019, Die Zulässigkeit von Kettenbefristungen. Befristung von Arbeitsverhältnissen zwecks Arbeitnehmervertretung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1481897