In dieser Arbeit wird die vermeintlich feministische Inszenierung einer "Wonder Woman" im Jahr 2017 auf der Leinwand in Frage gestellt. Warum dies durchaus so gesehen werden kann, wird zuerst in Kapitel 2 zur Filmkonzeption dargelegt. Anschließend soll in Kapitel 3 auf die Proxemik der Figur "Wonder Woman" und auch zum Teil "Steve Trevor" eingegangen werden, da jene, im Film mit Kameraperspektive und -sicht arbeitend, ein gender-camoufliertes Zerrbild evoziert, das die gender-theoretische Filmkonzeption an manchen Stellen tarnt, an anderen wiederum den "male gaze" erst gar nicht verbergen möchte. Gezeigt wird das exemplarisch an mehreren Filmszenen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur gender-theoretischen Filmkonzeption oder warum Wonder Woman nicht feministisch ist
- Diana und Steve Trevor - ein Pygmalion-Stoff?
- Die Frau in der Männerwelt und der Mann in der Frauenwelt
- Die Proxemik als gender-Camouflage
- Frauen- vs. Männer-Rat
- Höhe und Tiefe: Wer oben ist, gewinnt - wer unten ist, verliert
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Darstellung von Gender und Macht im Film Wonder Woman (2017) und analysiert, ob und wie der Film den "male gaze" umgeht oder diesen sogar verstärkt. Im Fokus steht dabei die Analyse der Proxemik, also der räumlichen Beziehung zwischen Figuren und Kamera, als Mittel der Geschlechterdarstellung.
- Der "male gaze" in der Filmwelt
- Gender-Aspekte in der Inszenierung von Wonder Woman
- Die Proxemik als Mittel der Geschlechterdarstellung
- Das Pygmalion-Motiv und die Rollenverteilung zwischen Diana und Steve Trevor
- Die "feministische" Inszenierung des Films und ihre Grenzen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel analysiert die Präsenz von Frauenfiguren im zeitgenössischen Film und stellt die These von Laura Mulvey über den "male gaze" vor. Es stellt die Frage, ob Wonder Woman (2017) angesichts seiner weiblichen Hauptrolle und Regisseurin diesen männlichen Blick auf Frauen überwindet.
Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Pygmalion-Motiv in Wonder Woman. Es untersucht, wie Diana und Steve Trevor in ihrer Beziehung zueinander agieren und ob sich Dianas Entwicklung als Heldin als ein durch Steve Trevor initiierter "Erziehungsprozess" interpretieren lässt.
Das dritte Kapitel fokussiert auf die Proxemik in Wonder Woman. Es analysiert, wie die räumliche Beziehung zwischen Figuren und Kamera die Geschlechterrollen im Film widerspiegelt und ob die Proxemik den "male gaze" verschleiert oder verstärkt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie Gender-Darstellung im Film, "male gaze", Proxemik, weibliche Superheldinnen, Pygmalion-Motiv, feministische Filmtheorie, Wonder Woman (2017). Im Fokus stehen dabei die Analyse von Filmbildern und die Interpretation von filmischen Gestaltungsmitteln.
- Arbeit zitieren
- Travis Puhl (Autor:in), 2024, Gender-induzierte Proxemik in Patty Jenkins "Wonder Woman". Der "Male Gaze" im "female" Film?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1481635