Im Laufe dieser Arbeit soll die Frage beantwortet werden, wie sich die Konzeption und Reproduktion von Schönheit über die Jahrhunderte hinweg gewandelt haben und welche gesellschaftlichen Mechanismen daraus resultieren. Dafür wird im ersten Teil der Arbeit zunächst ein allgemeiner Überblick über die Schönheitssoziologie sowie die relevante Begriffe "Schönheitshandeln" und "Schönheitsideale" gegeben.
Im Anschluss wird sich die Frage danach gestellt, warum Frauen seit jeher als "das schöne Geschlecht" gelten und welche Risiken diese Konzeption birgt. Das führt letztendlich zum vertiefenden Teil der Arbeit, in dem der Wandel des weiblich konnotierten Schönheitsdiskurses auf geschichtlicher Ebene untersucht wird.
Nach dieser Zeitreise, die bis in die Moderne führt, werden zwei daraus resultierende soziologische Terminologien diskutiert: das erotische Kapital von Catherine Hakim und das sexuelle Kapital nach Eva Illouz und Dana Kaplan. Diese kritische Reflektion mit beiden Theorieansätzen, die teilweise ergänzend betrachtet werden, soll einerseits die soziologische Relevanz von Schönheit in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext untermauern und andererseits den Wandel aufzeigen, der letztendlich zur Beantwortung der Fragestellung führt.
Die Körpersoziologie, welche den Körper ins Zentrum der Forschung stellt und ihn in Verbindung mit gesellschaftlichen
Wechselwirkungen denkt, eignet sich hierbei als ein perfektes Instrumentarium zur Analyse von Schönheit und den durch die Gesellschaft hergestellten visuellen Idealen. In der postmodernen Konsumgesellschaft sind diese in jeder Lebenswelt omnipräsent – sei es auf den großen Werbetafeln in der U-Bahn oder in der eigenen Hosentasche auf dem Smartphone. Gerade diese Omnipräsenz von Schönheitsbildern macht die Frage danach, wie durch sie der Kapitalismus und seine impliziten geschlechtlichen Machtbeziehungen sichtbar gemacht werden, höchst relevant.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Soziologie der Schönheit
- 2.1 Schönheitshandeln und Schönheitsideale
- 2.2 Die Frau als das „schöne Geschlecht“
- 3. Der Schönheitsdiskurs im Wandel
- 4. Das sexuelle Kapital und die Ökonomie der Schönheit
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Entwicklung der Konzeption und Reproduktion weiblicher Schönheit in der postmodernen Konsumgesellschaft. Sie analysiert, wie sich die Vorstellung von weiblicher Schönheit im Laufe der Zeit verändert hat und welche gesellschaftlichen Mechanismen damit verbunden sind. Die Arbeit verbindet soziologische Theorien mit konkreten Beispielen, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Schönheit, Kapitalismus und Geschlechterverhältnissen aufzuzeigen.
- Die Soziologie der Schönheit und ihre Relevanz für die Analyse von Machtstrukturen.
- Der Wandel des Schönheitsdiskurses im historischen Kontext.
- Die Rolle des sexuellen Kapitals in der Ökonomie der Schönheit.
- Die Verbindung von Schönheitsidealen und kapitalistischen Machtstrukturen.
- Geschlechtsspezifische Aspekte von Schönheitshandeln und -idealen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und benennt Naomi Wolfs „The Beauty Myth“ als Ausgangspunkt für die Analyse der Verbindung zwischen kapitalistischer Konsumgesellschaft, Schönheitsidealen und geschlechtlichen Machtbeziehungen. Sie skizziert die Forschungsfrage nach dem Wandel der Konzeption und Reproduktion weiblicher Schönheit und erläutert den methodischen Ansatz der Arbeit, der die Körpersoziologie als analytisches Instrumentarium nutzt. Die Einleitung umreißt den Aufbau der Arbeit und die zu behandelnden Themenbereiche.
2. Die Soziologie der Schönheit: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die soziologische Betrachtung von Schönheit. Im Gegensatz zu anderen Disziplinen wie der Psychologie oder Biologie, fokussiert die Soziologie auf den sozialen Stellenwert von Attraktivität und deren Konsequenzen. Der Körper wird als Produkt und Produzent der Gesellschaft verstanden, wobei physische Attraktivität zur Herstellung und Veränderung sozialer Ordnung beiträgt. Das Kapitel führt die zentralen Begriffe Schönheitshandeln und Schönheitsideale ein und erläutert deren Bedeutung im Kontext sozialer Ungleichheiten und Selbstwahrnehmung.
2.1 Schönheitshandeln und Schönheitsideale: Dieser Abschnitt definiert und differenziert die Begriffe "Schönheitshandeln" und "Schönheits- ideale". Schönheitshandeln wird als die Praxis der Herstellung von Schönheit beschrieben, unterteilt in alltägliche, nicht-invasive und invasive Praktiken. Die Analyse zeigt, dass diese Praktiken geschlechtsspezifisch konnotiert sind, wobei Frauen stärker durch äußere Schönheitsideale definiert werden als Männer. Der Zusammenhang zwischen Schönheitshandeln und dem Erwerb von sozialem Status, insbesondere für Frauen mit niedrigerem sozialen Hintergrund, wird hervorgehoben.
2.2 Die Frau als das „schöne Geschlecht“: Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Konstruktion der Frau als „das schöne Geschlecht“ und die damit verbundenen Risiken. Die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen im Bezug auf Schönheit werden kritisch hinterfragt, und der Einfluss dieser Konzeption auf die Selbstwahrnehmung und das Selbstwertgefühl von Frauen wird diskutiert. Der Abschnitt legt den Grundstein für die spätere Auseinandersetzung mit dem Wandel des Schönheitsdiskurses.
3. Der Schönheitsdiskurs im Wandel: Dieses Kapitel untersucht die historische Entwicklung des Schönheitsdiskurses, beginnend mit der Betrachtung früherer Ideale und ihrer Transformation in der Moderne. Es analysiert, wie sich die Konzepte von weiblicher Schönheit im Laufe der Geschichte gewandelt haben und welche sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Faktoren diesen Wandel beeinflusst haben. Das Kapitel veranschaulicht die Dynamik von Schönheitsidealen und ihre Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen.
4. Das sexuelle Kapital und die Ökonomie der Schönheit: Dieser Abschnitt diskutiert die soziologischen Konzepte des erotischen Kapitals (Catherine Hakim) und des sexuellen Kapitals (Eva Illouz und Dana Kaplan). Diese Theorien werden herangezogen, um die Rolle von Schönheit in gesellschaftlichen Machtstrukturen zu analysieren und den Zusammenhang zwischen Schönheit, Kapital und Geschlechterverhältnissen zu beleuchten. Die Kapitel verdeutlicht die sozioökonomische Bedeutung von Schönheit und wie sie zur Reproduktion von Ungleichheiten beiträgt.
Schlüsselwörter
Schönheitssoziologie, Körper, Identität, Konsumgesellschaft, Kapitalismus, Geschlechterverhältnisse, Schönheitshandeln, Schönheitsideale, erotisches Kapital, sexuelles Kapital, Machtbeziehungen, postmoderne Gesellschaft, Weiblichkeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Die Soziologie der Schönheit
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Entwicklung und Reproduktion weiblicher Schönheit in der postmodernen Konsumgesellschaft. Sie analysiert den Wandel von Schönheitsidealen im Laufe der Zeit und die damit verbundenen gesellschaftlichen Mechanismen, indem sie soziologische Theorien mit konkreten Beispielen verbindet, um die komplexen Zusammenhänge zwischen Schönheit, Kapitalismus und Geschlechterverhältnissen aufzuzeigen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Soziologie der Schönheit und ihre Relevanz für Machtstrukturen, den Wandel des Schönheitsdiskurses im historischen Kontext, die Rolle des sexuellen Kapitals in der Ökonomie der Schönheit, die Verbindung von Schönheitsidealen und kapitalistischen Machtstrukturen sowie geschlechtsspezifische Aspekte von Schönheitshandeln und -idealen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Soziologie der Schönheit (einschließlich der Unterkapitel Schönheitshandeln und Schönheitsideale sowie Die Frau als das „schöne Geschlecht“), ein Kapitel zum Wandel des Schönheitsdiskurses, ein Kapitel zum sexuellen Kapital und der Ökonomie der Schönheit und abschließend ein Fazit.
Was wird im Kapitel "Die Soziologie der Schönheit" behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen soziologischen Überblick über Schönheit, fokussiert auf den sozialen Stellenwert von Attraktivität und deren Konsequenzen. Es betrachtet den Körper als Produkt und Produzent der Gesellschaft und führt die zentralen Begriffe Schönheitshandeln und Schönheitsideale ein, in Bezug auf soziale Ungleichheiten und Selbstwahrnehmung.
Was sind Schönheitshandeln und Schönheitsideale?
Schönheitshandeln beschreibt die Praxis der Herstellung von Schönheit (alltäglich, nicht-invasiv, invasiv). Schönheitsideale sind die gesellschaftlich definierten Vorstellungen von Schönheit. Die Analyse zeigt, dass diese Praktiken geschlechtsspezifisch konnotiert sind und mit dem Erwerb von sozialem Status, insbesondere für Frauen mit niedrigerem sozialen Hintergrund, in Verbindung stehen.
Wie wird die "Frau als das schöne Geschlecht" betrachtet?
Dieser Abschnitt beleuchtet die historische Konstruktion der Frau als „das schöne Geschlecht“, die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen in Bezug auf Schönheit und deren Einfluss auf die Selbstwahrnehmung und das Selbstwertgefühl von Frauen. Die damit verbundenen Risiken und die kritische Hinterfragung dieser Konzeption werden thematisiert.
Was wird im Kapitel "Der Schönheitsdiskurs im Wandel" untersucht?
Dieses Kapitel analysiert die historische Entwicklung des Schönheitsdiskurses, die Transformation von Schönheitsidealen in der Moderne und die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Faktoren, die diesen Wandel beeinflusst haben. Es veranschaulicht die Dynamik von Schönheitsidealen und ihre Anpassung an gesellschaftliche Veränderungen.
Welche Rolle spielen erotisches und sexuelles Kapital?
Das Kapitel "Das sexuelle Kapital und die Ökonomie der Schönheit" diskutiert die soziologischen Konzepte des erotischen Kapitals (Catherine Hakim) und des sexuellen Kapitals (Eva Illouz und Dana Kaplan), um die Rolle von Schönheit in gesellschaftlichen Machtstrukturen und den Zusammenhang zwischen Schönheit, Kapital und Geschlechterverhältnissen zu analysieren. Es verdeutlicht die sozioökonomische Bedeutung von Schönheit und ihre Rolle bei der Reproduktion von Ungleichheiten.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Schönheitssoziologie, Körper, Identität, Konsumgesellschaft, Kapitalismus, Geschlechterverhältnisse, Schönheitshandeln, Schönheitsideale, erotisches Kapital, sexuelles Kapital, Machtbeziehungen, postmoderne Gesellschaft, Weiblichkeit.
Welche Theorie dient als Ausgangspunkt der Analyse?
Naomi Wolfs "The Beauty Myth" dient als Ausgangspunkt für die Analyse der Verbindung zwischen kapitalistischer Konsumgesellschaft, Schönheitsidealen und geschlechtlichen Machtbeziehungen.
- Arbeit zitieren
- Karina Khaiyoun (Autor:in), 2022, Das sexuelle Kapital. Wie hat sich die Konzeption und Reproduktion weiblicher Schönheit in der postmodernen Konsumgesellschaft gewandelt?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1477943