Immer wieder wird die Arbeit Gregors von Tours Mittelpunkt hitziger geschichtswissenschaftlicher Debatten, doch eilt ihr der schlechte Ruf als unglaubwürdiges Geschwätz etwa zu Unrecht voraus? Wie vertrauenswürdig sind ihre Schilderungen eines der bedeutsamsten historischen Ereignisse der fränkischen Geschichte wirklich? Dem wird die hier vorliegende Seminararbeit auf den Grund gehen, indem sie ein Gratulationsschreiben des spätantiken Bischofes Avitus von Vienne mit, für die katholische Taufe des fränkischen Herrschers, entscheidenden Ausschnitten aus den Decem libri historiarium – nämlich dem Familien-, dem Alamannen- und dem Taufkapitel – hinsichtlich deren historischer und individueller Entstehungskontexte sowie deren inhaltlicher Darstellungen miteinander vergleicht, um sich schlussendlich eine Meinung über die Glaubwürdigkeit des viel diskutierten Geschichtsschreibers bilden zu können.
„Das Bild, das Gregor malt, ist völlig verzeichnet.“ Mit diesen Worten übt der deutsche Archivar und Historiker Bruno Krusch scharfe Kritik an der Darstellung der katholischen Taufe Chlodwigs I. innerhalb der Decem libri historiarium, welche durch den allseits bekannten Bischof, Geschichtsschreiber und Hagiographen Gregor von Tours verfasst wurden und heute als christliche Universalgeschichte angelegtes Werk eine der wichtigsten Quellen in Bezug auf die Zeit des Überganges der Spätantike zum Frühmittelalter in Mittel- und Westeuropa darstellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Das Problem der Glaubwürdigkeit Gregors von Tours.
- Quellenlage.
- Das Gratulationsschreiben des Avitus von Vienne
- Äußere Quellenkritik
- Innere Quellenkritik
- Die Decem libri historiarum des Gregors von Tours
- Äußere Quellenkritik
- Innere Quellenkritik
- Schluss: Gregor von Tours: ein glaubwürdiger Geschichtsschreiber?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Glaubwürdigkeit Gregors von Tours anhand eines Vergleichs zwischen dem Gratulationsschreiben des Bischofs Avitus von Vienne und den Decem libri historiarium. Die Arbeit befasst sich mit der Entstehung der beiden Quellen, ihren inhaltlichen Darstellungen und den historischen Kontexten, in denen sie entstanden sind. Sie analysiert die Problematik der Glaubwürdigkeit in der spätantiken und frühmittelalterlichen Geschichtsschreibung.
- Die Glaubwürdigkeit Gregors von Tours
- Der historische Kontext der katholischen Taufe Chlodwigs I.
- Der Vergleich des Gratulationsschreibens des Avitus von Vienne mit den Decem libri historiarium.
- Die Entstehungskontexte der beiden Quellen
- Die Analyse der inhaltlichen Darstellungen der Quellen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Problematik der Glaubwürdigkeit von Gregors Darstellung der katholischen Taufe Chlodwigs I. in den Decem libri historiarium dar und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit.
- Quellenlage: Das Gratulationsschreiben des Avitus von Vienne: Das Kapitel behandelt die äußere und innere Quellenkritik des Gratulationsschreibens. Es beleuchtet die Besonderheiten der Quellengattung Brief und erörtert die Herausforderungen bei der Datierung des Schreibens.
- Quellenlage: Die Decem libri historiarium des Gregors von Tours: Dieses Kapitel analysiert die äußere und innere Quellenkritik der Decem libri historiarium. Es beleuchtet die Entstehung und den Inhalt des Werkes sowie die Herausforderungen, die sich aus der Nutzung des Werkes für die historische Forschung ergeben.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Gregor von Tours, Decem libri historiarium, Avitus von Vienne, Gratulationsschreiben, Glaubwürdigkeit, Quellenkritik, Taufe Chlodwigs I., Spätantike, Frühmittelalter, historische Forschung, christliche Universalgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2023, Die katholische Taufe und Konversion Chlodwigs I. nach Gregor von Tours, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1473128