„Gondeln, Lichter, Musik“ – Wer assoziiert mit diesen Bildern nicht die norditalienische Stadt mit ihren unzähligen Brücken und Kanälen und versinkt in Sehnsüchte nach einem romantischen Sommerabend umgebenen von venezianischer Atmosphäre? Die Darstellung Venedigs wird bereits in den ersten Versen von Friedrich Nietzsches „Gondellied“ deutlich. Dass diese Verse in einem Gedicht eingebettet sind, welches neben der melancholischen Beobachtung des venezianischen Nachtlebens auch die Ambivalenz zwischen der Innen- und der Außenwelt, dem Ich und der Seele, darstellt, ist nicht ganz so offensichtlich. Obwohl das Ich und seine Seele im allgemeinen Verständnis zusammengehörig erscheinen, eröffnet das Gedicht Raum für Diskussionen. Dieser Diskurs, die Frage nach dem Verhältnis zwischen dem Ich und der Seele in Nietzsches „Gondellied“, soll Inhalt der vorliegenden Arbeit werden. Da sich Friedrich Nietzsche neben der Philologie auch intensiv der Philosophie widmete, soll ein Exkurs in diese Wissenschaftsdisziplin am Anfang der Arbeit erfolgen. Im Hauptteil wird das „Gondellied“ analysiert, indem das Gedicht aus drei unterschiedlichen Blickwinkeln untersucht wird:
Punkt 3.1 und Punkt 3.2 ähneln sich in Aufbau und Struktur, wobei sie sich inhaltlich einerseits auf das Ich und andererseits auf die Seele beziehen. Dabei soll neben der Frage, wie die jeweiligen Begriffe anhand des Gedichts überhaupt bestimmt werden können, die Rolle, die das Ich bzw. die Seele im Gedicht einnehmen, geklärt werden. In Punkt 3.3 werden die beiden Begriffe nicht mehr getrennt voneinander betrachtet, hier gilt es die verschiedenen Ebenen im Gedicht zu untersuchen, wobei anhand der im „Gondellied“ enthaltenen visuellen und akustischen Bilder die Unterscheidung zwischen der inneren und äußeren Perspektive verdeutlicht wird. Im Schluss soll abschließend die Frage geklärt werden, in welchem Verhältnis das Ich und die Seele in Nietzsches „Gondellied“ zueinanderstehen.
Im Vorfeld dieser Arbeit ist ein Essay entstanden, dessen Inhalt unterstützend herangezogen wird. Aussagen, die von anderen Gruppenmitgliedern stammten, werden im Verlauf der Arbeit kenntlich gemacht.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Philosophischer Exkurs
- 3. Analyse des lyrischen Grundlagentextes
- 3.1 Rolle des Ichs
- 3.2 Rolle der Seele
- 3.3 Ebenen und Bilder
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Verhältnis von Ich und Seele in Friedrich Nietzsches „Gondellied“. Durch einen philosophischen Exkurs zum Leib-Seele-Problem wird ein theoretischer Rahmen geschaffen. Die Analyse des Gedichts erfolgt dreifach: Zuerst wird die Rolle des Ichs und der Seele einzeln betrachtet, anschließend werden die verschiedenen Ebenen und Bilder im Gedicht untersucht, um die innere und äußere Perspektive zu verdeutlichen.
- Das Verhältnis von Ich und Seele in Nietzsches „Gondellied“
- Der philosophische Hintergrund des Leib-Seele-Problems
- Analyse der Rolle des Ichs im Gedicht
- Analyse der Rolle der Seele im Gedicht
- Untersuchung der verschiedenen Ebenen und Bilder im Gedicht
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Fragestellung nach dem Verhältnis von Ich und Seele in Nietzsches „Gondellied“ vor. Sie beschreibt den Kontext des Gedichts – die melancholische Beobachtung des venezianischen Nachtlebens und die Ambivalenz zwischen Innen- und Außenwelt – und skizziert den Aufbau der Arbeit: einen philosophischen Exkurs und eine dreiteilige Analyse des Gedichts, die sich mit der Rolle des Ichs, der Rolle der Seele und den verschiedenen Ebenen und Bildern auseinandersetzt. Der Bezug zu einem vorher entstandenen Essay wird erwähnt, ebenso wie die Kennzeichnung von Beiträgen anderer Gruppenmitglieder.
2. Philosophischer Exkurs: Dieser Abschnitt bietet einen Überblick über das Leib-Seele-Problem in der Philosophie, um einen theoretischen Rahmen für die Analyse des Gedichts zu schaffen. Es werden die dualistischen und monistischen Positionen zum Verhältnis von Körper und Geist vorgestellt und mit Beispielen aus der Philosophiegeschichte (Platon, Aristoteles, Descartes) erläutert. Nietzsches eigene Position wird anhand von Zitaten aus „Die fröhliche Wissenschaft“ diskutiert, wobei seine Ablehnung einer vom Körper losgelösten Substanz und seine Betonung einer unmittelbaren Zusammengehörigkeit von Leib und Seele im Mittelpunkt stehen. Dieser Exkurs liefert wichtige konzeptuelle Werkzeuge für die spätere Interpretation des Gedichts.
3. Analyse des lyrischen Grundlagentextes: Dieser zentrale Teil der Arbeit analysiert Nietzsches „Gondellied“ aus drei Perspektiven. Die Abschnitte 3.1 und 3.2 befassen sich getrennt mit der Rolle des Ichs und der Rolle der Seele im Gedicht, wobei untersucht wird, wie diese Begriffe im Gedicht definiert werden können und welche Funktion sie einnehmen. Abschnitt 3.3 integriert beide Perspektiven, indem er die verschiedenen Ebenen des Gedichts und die visuellen und akustischen Bilder analysiert, um die Unterscheidung zwischen innerer und äußerer Perspektive zu verdeutlichen. Dieser umfassende analytische Ansatz bietet eine detaillierte Interpretation des Gedichts und seiner komplexen Thematik.
Schlüsselwörter
Nietzsche, Gondellied, Ich, Seele, Leib-Seele-Problem, Dualismus, Monismus, Lyrikanalyse, Innenwelt, Außenwelt, Philosophie, Bildanalyse.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse von Nietzsches "Gondellied"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Friedrich Nietzsches Gedicht "Gondellied" mit dem Fokus auf das Verhältnis von Ich und Seele. Sie untersucht, wie diese Konzepte im Gedicht dargestellt werden und welche Rolle sie spielen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Leib-Seele-Problem im philosophischen Kontext, untersucht die Rolle des Ichs und der Seele im Gedicht separat und analysiert die verschiedenen Ebenen und Bilder, um die innere und äußere Perspektive des Gedichts zu verdeutlichen. Die Analyse bezieht sich auf philosophische Positionen von Platon, Aristoteles, Descartes und Nietzsches eigene Philosophie.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit besteht aus einer Einleitung, einem philosophischen Exkurs zum Leib-Seele-Problem, einer dreiteiligen Analyse des "Gondellieds" (Rolle des Ichs, Rolle der Seele, Ebenen und Bilder) und einem Schluss. Die Einleitung beschreibt den Kontext des Gedichts und den Aufbau der Arbeit. Der philosophische Exkurs liefert den theoretischen Rahmen für die Analyse. Die Analyse des Gedichts ist der Hauptteil der Arbeit.
Welche philosophischen Positionen werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet sowohl dualistische als auch monistische Positionen zum Leib-Seele-Problem, unter anderem die Ansichten von Platon, Aristoteles und Descartes. Besonders wird Nietzsches eigene Position zum Leib-Seele-Problem und seine Ablehnung einer vom Körper losgelösten Seele diskutiert.
Wie wird das "Gondellied" analysiert?
Das "Gondellied" wird dreifach analysiert: Zuerst wird die Rolle des Ichs untersucht, dann die Rolle der Seele. Schließlich werden die verschiedenen Ebenen und Bilder des Gedichts analysiert, um die innere und äußere Perspektive zu verstehen und die Beziehung zwischen Ich und Seele im Kontext des Gedichts zu beleuchten.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Nietzsche, Gondellied, Ich, Seele, Leib-Seele-Problem, Dualismus, Monismus, Lyrikanalyse, Innenwelt, Außenwelt, Philosophie, Bildanalyse.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf Friedrich Nietzsches "Gondellied" und Werke zur Philosophie (insbesondere zum Leib-Seele-Problem) von Platon, Aristoteles, Descartes und Nietzsche selbst (z.B. "Die fröhliche Wissenschaft"). Ein Bezug zu einem vorher entstandenen Essay wird erwähnt.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Zum Verhältnis von Ich und Seele in Nietzsches "Gondellied", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1471167