Diese Arbeit widmet sich der Frage, wo die Anfänge weiblicher Emanzipation in literarischen Werken zu lokalisieren sind, die gleichzeitig als Ursprung unserer gegenwärtigen Gleichstellung zwischen Mann und Frau gesehen werden können. Da die Beantwortung dieser Frage den begrenzten Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen würde, ist ausschließlich die Rolle der Herzogin Alheyt innerhalb des Werkes „Herzog Herpin“ Gegenstand der folgenden Abhandlung. Das Prosaepos entstand aus dem Umkreis der Gräfin Elisabeth von Nassau-Saarbrücken im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Frage, inwiefern das Aneignen Alheyts von „männlichen“ Attributen als Ausdruck weiblicher Emanzipation im
Spätmittelalter gesehen werden kann. Um sich dieser Frage zu nähern, wird ein inhaltlicher Überblick über das Prosaepos „Herzog Herpin“ vorangestellt, in dem ein besonderer Schwerpunkt auf der Rolle der Alheyt liegt. Danach folgt der Versuch, „männliche“ Attribute zu definieren. In Punkt drei wird das Verhalten der Herzogin aus unterschiedlichen Blickwinkeln untersucht, um die zuvor definierten, vermeintlich dem männlichen Geschlecht vorbehaltenen Eigenschaften mit dem Handeln der Alheyt abzugleichen. Zum Schluss wird ausgehend von diesen Ergebnissen die eingangs gestellte Frage beantwortet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Inhaltlicher Überblick
- Ein Versuch zur Formulierung „männlicher Attribute“
- Unterschiedliche Betrachtungspunkte
- Rollenverschiebung: der hilflose Ehemann und die starke Ehefrau
- Crossdressing als Deckmantel?
- Die degenliche Alheyt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle der Herzogin Alheyt im spätmittelalterlichen Prosaepos „Herzog Herpin“ und fragt nach der Bedeutung der Aneignung „männlicher“ Attribute als Ausdruck weiblicher Emanzipation. Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung Alheyts im Kontext der damaligen Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Normen.
- Darstellung weiblicher Stärke und Unabhängigkeit im Spätmittelalter
- Interpretation der Aneignung „männlicher“ Attribute durch Alheyt
- Analyse der Rollenverteilung zwischen Alheyt und ihrem Ehemann Herpin
- Untersuchung der Funktion von Verkleidung und Rollenwechsel im Epos
- Einordnung des Werkes in den Kontext der Chanson-de-geste-Tradition
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor: Inwiefern kann das Aneignen „männlicher“ Attribute durch Alheyt als Ausdruck weiblicher Emanzipation im Spätmittelalter interpretiert werden? Der begrenzte Rahmen der Arbeit konzentriert sich auf die Rolle Alheyts in „Herzog Herpin“, einem Prosaepos aus dem 15. Jahrhundert, entstanden im Umfeld der Gräfin Elisabeth von Nassau-Saarbrücken. Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz: Zunächst wird ein inhaltlicher Überblick über das Epos gegeben, dann der Versuch einer Definition „männlicher“ Attribute unternommen, bevor Alheyts Verhalten aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht wird, um die Ergebnisse mit der eingangs gestellten Frage zu verknüpfen.
Inhaltlicher Überblick: Dieser Abschnitt bietet einen knappen Überblick über die Handlung des Epos „Herzog Herpin“, wobei der Fokus auf der Rolle der Herzogin Alheyt liegt. Das Epos, das drei Generationen einer adligen Familie begleitet, zeigt eine Verknüpfung von Abenteuern verschiedener Ebenen mit wiederkehrenden Motiven wie Verlust, Bewährung, Ehre, Aufstieg und Fall. Die zentrale Handlungslinie beginnt mit der Verbannung Herzog Herpins und seiner schwangeren Frau Alheyt aus Frankreich. Nach einem Überfall, bei dem sie ihre Begleiter und Habseligkeiten verlieren, wird Alheyt entführt, während ihr Neugeborenes von einer Löwin gerettet und später von einem Ritter gefunden wird. Alheyts weitere Abenteuer, inklusive ihrer Verkleidung als Mann und ihrer Flucht vor einer erzwungenen Hochzeit, werden kurz angerissen, um den weiteren Verlauf der Arbeit einzuführen.
Schlüsselwörter
Herzogin Alheyt, Herzog Herpin, Spätmittelalter, Prosaepos, weibliche Emanzipation, männliche Attribute, Rollenverteilung, Geschlechterrollen, Chanson de geste, Crossdressing, Verkleidung.
Häufig gestellte Fragen zu "Herzog Herpin" und der Rolle der Herzogin Alheyt
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Rolle der Herzogin Alheyt im spätmittelalterlichen Prosaepos "Herzog Herpin" und untersucht, inwiefern die Aneignung "männlicher" Attribute als Ausdruck weiblicher Emanzipation interpretiert werden kann. Der Fokus liegt auf Alheyts Darstellung im Kontext der damaligen Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Normen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung weiblicher Stärke und Unabhängigkeit im Spätmittelalter, der Interpretation der Aneignung "männlicher" Attribute durch Alheyt, der Analyse der Rollenverteilung zwischen Alheyt und ihrem Ehemann Herpin, der Untersuchung der Funktion von Verkleidung und Rollenwechsel im Epos und der Einordnung des Werkes in den Kontext der Chanson-de-geste-Tradition.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und ein Fazit. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz vor. Der Hauptteil beinhaltet einen inhaltlichen Überblick über das Epos "Herzog Herpin", einen Versuch, "männliche" Attribute zu definieren, und eine Analyse von Alheyts Verhalten aus verschiedenen Perspektiven (Rollenverschiebung, Crossdressing, die "degenliche Alheyt"). Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Wie wird die Rolle der Herzogin Alheyt im Epos dargestellt?
Die Arbeit beschreibt Alheyts Abenteuer, einschließlich ihrer Entführung, ihrer Verkleidung als Mann und ihrer Flucht vor einer erzwungenen Hochzeit. Es wird untersucht, wie diese Handlungen im Kontext der Geschlechterrollen des Spätmittelalters zu interpretieren sind und ob sie als Ausdruck weiblicher Emanzipation verstanden werden können.
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit verwendet eine literaturwissenschaftliche Methode, die eine Inhaltsanalyse des Epos "Herzog Herpin" mit einer geschlechtergeschichtlichen Perspektive verbindet. Es wird versucht, "männliche" Attribute zu definieren und Alheyts Verhalten aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, um die eingangs gestellte Forschungsfrage zu beantworten.
Welche Schlüsselbegriffe sind für das Verständnis der Arbeit relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Herzogin Alheyt, Herzog Herpin, Spätmittelalter, Prosaepos, weibliche Emanzipation, männliche Attribute, Rollenverteilung, Geschlechterrollen, Chanson de geste, Crossdressing und Verkleidung.
Welche Quelle wird in der Arbeit untersucht?
Die Arbeit konzentriert sich auf das spätmittelalterliche Prosaepos "Herzog Herpin", entstanden im Umfeld der Gräfin Elisabeth von Nassau-Saarbrücken.
Was ist das Fazit der Arbeit?
(Hinweis: Das Fazit selbst ist nicht explizit im bereitgestellten Text enthalten. Die FAQ beantwortet die Frage nach dem Inhalt der Arbeit, nicht nach den Schlussfolgerungen, die in einem nicht vorhandenen Fazit gezogen werden.)
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Die Herzogin Alheyt innerhalb des Prosaepos "Herzog Herpin", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1471164