Portraitserien von Marilyn Monroe, Plakatwände voll von Tomato-Soup-Cans, comic-ähnliche Siebdrucke und knallige Farben – das Nachleben der Pop Art ist bis heute ein vielzitierter, ikonenhafter Gegenstandsbereich in Alltagswelt und Kunstgeschichte. Allerdings bezieht sich die gesellschaftliche Vorstellung eines prototypischen Werks der Popkunst überwiegend auf amerikanische Größen wie Andy Warhol oder Roy Lichtenstein. Der Bereich rund um die britische Pop Art und dessen Entstehungszentrum in London rückt dabei häufig in den Hintergrund. Im Jahr 2016/17 hat es sich das Kunstmuseum Wolfsburg daher zur Aufgabe gemacht, die stiefmütterlich behandelte britische Pop Art erstmals in einer Einzelausstellung zu präsentieren und mit "This Was Tomorrow" eine Übersichtschau zu gestalten, in der die stilistisch-thematische Vielfältigkeit der Popkunst von Amerika losgelöst betrachtet wird. Als Grundlage für diese Rekonstruktion dienen einschlägige Kunstprojekte sowie einflussnehmende KünstlerInnen der Londoner Ausstellung "This Is Tomorrow" von 1956, die im ersten Teil dieser Hausarbeit näher vorgestellt wird. Die entscheidende Leistung des Wolfsburger Museums ist der Einbezug eines kritischen und zeitgenössischen Blicks auf das historische Ausstellungskonzept, durch den ein umfassendes Zeitpanorama britischer Pop Art eröffnet wird. Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt daher mit dem möglichen Erkenntnisgewinn einer derartigen Ausstellungsrückschau und zeigt anhand des Parallelvergleichs zwischen der Londoner und Wolfsburger Ausstellung wichtige Revisionstendenzen und Entwicklungsschritte der britischen Pop Art auf.
Inhaltsverzeichnis
- Zum Thema der Arbeit
- 1. Britische Pop Art in London und Wolfsburg
- 1.1 this is tomorrow von 1956
- 1.1.1 Ursprüngliches Ausstellungskonzept
- 1.1.2 Kurze Vorstellung der KünstlerInnen Gruppen von 1956
- 1.2 This Was Tomorrow. Pop Art in Great Britain von 2016/17
- 1.2.1 Rekonstruktion von Projekten aus 1956
- 2.1.2 Neu aufgenommene KünstlerInnen im Zuge der Übersichtsschau
- 2. Welchen Erkenntnisgewinn birgt die Ausstel-lungsrückschau This Was Tomorrow?
- 2.1 Entwurf eines umfassenden Zeitpanoramas britischer Pop Art
- 2.2 Revision des kunstgeschichtlichen Kanons
- 2.2.1 Thematisierung historischer Verengungen
- 2.2.1.1 Weibliche Künstlerinnen
- 2.2.1.2 Brutalistische Anfänge
- 2.2.2 Erweiterung und Korrektur des Kanons
- 2.2.2.1 Sexualität
- 2.2.2.2 Mensch und Maschine
- 2.2.2.3 Kriegserfahrungen
- 3. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Bedeutung der britischen Pop Art im Kontext der Londoner Ausstellung "this is tomorrow" von 1956 und der Wolfsburger Retrospektive "This Was Tomorrow" von 2016/17. Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Pop Art in Großbritannien und beleuchtet die Relevanz dieser Kunstrichtung für die Kunstgeschichte.
- Das Konzept der Londoner Ausstellung "this is tomorrow" und die Bedeutung der Independent Group für die Entstehung der britischen Pop Art
- Die Rekonstruktion und Revision der Pop Art in der Wolfsburger Ausstellung "This Was Tomorrow"
- Die Erweiterung und Korrektur des kunstgeschichtlichen Kanons der britischen Pop Art durch die Wolfsburger Ausstellung
- Der Einfluss von Massenkultur und Konsumgesellschaft auf die Entwicklung der britischen Pop Art
- Die Relevanz der britischen Pop Art für die Kunstgeschichte und ihre Bedeutung für die gegenwärtige Kunstproduktion
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet die britische Pop Art im Kontext der Londoner Ausstellung "this is tomorrow" von 1956 und der Wolfsburger Retrospektive "This Was Tomorrow" von 2016/17. Es wird das ursprüngliche Ausstellungskonzept von "this is tomorrow" vorgestellt und die beteiligten KünstlerInnen Gruppen näher betrachtet. Kapitel 2 beschäftigt sich mit dem Erkenntnisgewinn der Wolfsburger Ausstellung und analysiert die Revisionstendenzen und Entwicklungsschritte der britischen Pop Art. Dabei werden die Thematisierung historischer Verengungen und die Erweiterung und Korrektur des kunstgeschichtlichen Kanons der britischen Pop Art untersucht.
Schlüsselwörter
Britische Pop Art, "this is tomorrow", "This Was Tomorrow", Independent Group, Kunstmuseum Wolfsburg, Kunstgeschichte, Ausstellungskonzept, Revision des Kanons, Massenkultur, Konsumgesellschaft, Kunstproduktion.
- Arbeit zitieren
- Kaj Sophie Flora Häuser (Autor:in), 2022, Britische Pop Art. Erweiterung und Revision der Londoner Ausstellung "this is tomorrow" von 1956 durch das Kunstmuseum Wolfsburg, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1470750