Am 30. April 2006 feiert der SC Preußen Münster 06 sein 100-jähriges Jubiläum. Dietrich Schulze-Marmeling nimmt dies zum Anlass, über die Zeit der Nationalsozialisten zu berichten, und u.a. ist zu lesen: „Zeitzeugen legen großen Wert darauf, dass der SCP auch in den NS-Jahren eine unpolitische Veranstaltung gewesen sei. Man habe sich ausschließlich auf den Sport konzentriert.“ Da der SC heute wie damals ein prägender Teil des Münsteraner Sports ist, liegt die These nahe, dass der Sport im nationalsozialistischen Münster mit einem „Rückzug ins Unpolitische“ gleichzusetzen ist. Ausgehend (bzw. inspiriert) von diesem Gedanken setzt sich die vorliegende Arbeit mit der Bedeutung des Sports für das nationalsozialistische Regime in Münster auseinander.
Um den Sport in seinem komplexen gesellschaftlichen und politischen Zusammenhang begreifen zu können, erfolgt der methodische Zugriff auf das Thema in erster Linie durch die bürgerlich-konservative Tageszeitung „Münsterischer Anzeiger“ (MA). Der Untersuchungszeitraum bezieht sich primär auf das nationalsozialistische Münster vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Einführung
- 1.2 Forschungsstand
- 1.3 Fragestellung/Thesen
- 1.4 Theoretische Prämissen
- 1.5 Methode/Quellen
- 2. Historische Einführung
- 2.1 Sport in der Weimarer Republik
- 2.2 Sport im nationalsozialistischen Deutschland
- 3. Sportverständnis der Nationalsozialisten
- 3.1 Adolf Hitler
- 3.2 Alfred Baeumler
- 3.3 Reichsbundideologie (Hans von Tschammer und Osten)
- 3.4 Zusammenfassung
- 4. Sportverständnis der Münsteraner
- 4.1 Sport als „,Selbstzweck“
- 4.2 (Volks-)Gemeinschaft
- 4.2.1 Einheit im Sport
- 4.3 Gesundheit
- 4.4 Wehrfähigkeit
- 4.5 Zusammenfassung
- 5. Instrumentalisierung des Sports
- 5.1 Sport als Mittel nationalsozialistischer (Selbst-)Darstellung
- 5.1.1 Sport: Positive Assoziationen nutzen
- 5.1.2 Sport im Dienste politischer Kundgebungen
- 5.2 Vermittlung (und Verwirklichung) nationalsozialistischer Ziele und Ideale
- 5.2.1 Volksgemeinschaft
- 5.2.2 Rassenreinheit und Rassenbewusstsein
- 5.2.3 Wehrfähigkeit
- 5.2.4 Führungsanspruch
- 5.2.4.1 Alternative Denkmuster
- 5.3 Zusammenfassung
- 6. Popularität des Sports
- 6.1 Zusammenfassung
- 7. Schlussbetrachtung
- 7.1 Zusammenfassung
- 7.2 Schlussfolgerung/Ergebnis
- 7.3 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese wissenschaftliche Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung des Sports für das nationalsozialistische Regime in Münster. Ziel ist es, den Sport in seinem komplexen gesellschaftlichen und politischen Zusammenhang zu analysieren und die Rolle des Sports in der nationalsozialistischen Propaganda zu untersuchen.
- Die Instrumentalisierung des Sports durch das nationalsozialistische Regime
- Das Sportverständnis der Nationalsozialisten und der Münsteraner
- Die Rolle des Sports als Mittel der (Selbst-)Darstellung und zur Vermittlung nationalsozialistischer Ziele
- Die Popularität des Sports im nationalsozialistischen Münster
- Die Bedeutung des Sports im Kontext der Volksgemeinschaftsideologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und beleuchtet den Forschungsstand zum Thema Sport im Nationalsozialismus. Anschließend erfolgt eine historische Einführung, die den Sport in der Weimarer Republik und im nationalsozialistischen Deutschland kontextualisiert. Das dritte Kapitel analysiert das Sportverständnis der Nationalsozialisten, indem es die Ansichten von wichtigen Persönlichkeiten wie Adolf Hitler und Alfred Baeumler sowie die Reichsbundideologie beleuchtet. Kapitel vier widmet sich dem Sportverständnis der Münsteraner, untersucht die Bedeutung von Aspekten wie „Selbstzweck“, Volksgemeinschaft, Gesundheit und Wehrfähigkeit. Das fünfte Kapitel analysiert die Instrumentalisierung des Sports durch das nationalsozialistische Regime und beleuchtet die Nutzung des Sports als Mittel der (Selbst-)Darstellung und zur Vermittlung nationalsozialistischer Ziele und Ideale. Kapitel sechs befasst sich mit der Popularität des Sports im nationalsozialistischen Münster. Die Schlussbetrachtung fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen aus der Untersuchung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselwörter Sport, Nationalsozialismus, Münster, Propaganda, Instrumentalisierung, Volksgemeinschaft, Wehrfähigkeit, Rassenideologie und Selbstzweck.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2009, Massengesellschaft und politische Propaganda. Der Sport als Instrument der nationalsozialistischen Politik. Das Beispiel Münster, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/146787