Ist es möglich, dass Unternehmen verdeckte Ziele – sogenannte Hidden Agendas – haben, wenn sie einen Executive Coach für einen Mitarbeiter in Führungsposition beauftragen? Und wie können die Coaches mit den unterschiedlichen oder gar verdeckten Erwartungen der Beteiligten eines Business Coaching Prozesses umgehen? Diesen Fragen soll in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden.
Als Unterstützung für ihre berufliche Führungsposition haben sich in den letzten Jahren sogenannte Business, bzw. Executive Coachings etabliert. Dies zeigt sich auch im Wachstum dieser Branche: Gemäß der Fünften Marburger Coaching-Studie ist der Markt für Business Coaches seit Beginn der Studie 2007/2008 jährlich um zehn Prozent gewachsen. Ein Grund für die Beliebtheit dieser Coachings könnte sein, dass diese versuchen, zwei bisher oft unversöhnliche Seiten zu vereinen: Nämlich die Gewinnmaxime des Unternehmens auf der einen Seite und die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter auf der anderen Seite. Doch wie ausgewogen sind die Bedürfnisse dieser zwei Seiten bei den von den Unternehmen veranlassten Coachings?
Dafür wird zunächst das breite Feld des Coachings im zweiten Kapitel definiert, abgegrenzt von anderen gängigen beruflichen Beratungsformaten und mit seinen Arten und Zielen vorgestellt. Besonders relevant ist die Darstellung des für das Executive Coaching speziellen Dreiecksvertrags in Kapitel 2.5, welcher ursächlich ist für die in der Arbeit untersuchte Problemstellung. Im dritten Kapitel werden erforschte Hidden Agendas von Seiten des Unternehmens vorgestellt, und das vierte Kapitel widmet sich Möglichkeiten, um das Auftreten solcher Hidden Agendas in der Praxis zu verhindern. Im fünften Kapitel erfolgt sowohl ein kritisches Fazit als auch ein Hinweis auf weitere sich anschließende Forschungsfragen zu dem Thema.