Diese Arbeit soll aufzeigen, welch große Bedeutung Rituale und Zeremonien in der Politik und Herrschaftsausübung im Mittelalter gespielt haben.
Rituale und Zeremonien spielen in der heutigen Gesellschaft eine große Rolle, wobei aber mit Sicherheit zu sagen ist, dass beispielsweise ein organisatorischer Fehler bei der Amtseinführung des deutschen Bundeskanzlers keine dramatischen sowie negativen, politischen Auswirkungen nach sich ziehen würde.
Anders verhielt es sich aber in der mittelalterlichen Politik, bei der korrekter Ablauf einer Krönung oder politischen Unterwerfung von immenser Bedeutung für die Stabilität eines politischen Gefüges war. Diese Tatsache sollte das gesamte Mittelalter hindurch, unabhängig des Kulturkreises, von großer Bedeutung sein, wobei hier als gutes Beispiel die Könige des ostfränkischen Reiches, aus welchem das bis in die Neuzeit existierende Heilige Römische Reich Deutscher Nation hervorgehen sollte, zu nennen sind. Viele Historiker wollten und wollen nun in den Ottonen die Begründer dieses Reiches erkennen, was durch vielerlei Argumente durchaus gestützt wird, jedoch in einem anderen Zusammenhang zu untersuchen ist.
Grundlage dieser Thesen ist jedoch die Betrachtung der Frage, wie es den Ottonen gelang, erfolgreich ihre Politik durchzusetzen. Deshalb soll im Folgenden versucht werden, die Frage zu klären, wie groß die Bedeutung von Ritualen und Zeremonien in der Politik der Ottonen war?
Zur Beantwortung der bereits aufgestellten Frage soll zunächst ein kleiner Überblick über die Ottonen und Rituale und Zeremonien im Mittelalter gegeben werden. Aufbauend darauf werden dann die Bedeutung von Ritualen und Zeremonien in der Politik der Ottonen anhand der Königskrönung Ottos des Großen näher analysiert werden, wobei der Bericht von Widukind von Corvey zunächst auf diverse Beispiele näher betrachtet und im Anschluss die wichtigsten Merkmale detaillierter herausgearbeitet werden sollen. Abschließend zum Hauptteil der Arbeit werden weitere Rituale und Zeremonien aus den Herrschaftszeiten von Otto II. und Otto III. die Untersuchung abrunden, um zum Schluss die hervorgebrachten Untersuchungsergebnisse fundiert beurteilen zu können, um die zuvor aufgestellte Fragestellung anhand der gewonnen Erkenntnisse so gut wie möglich zu beantworten.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung.
- B. Untersuchung der politischen Bedeutung von Ritualen und Zeremonien in der Ottonenzeit....
- I. Informationen zu den Ottonen und Ritualen und Zeremonien im Mittelalter........
- 1. Die Ottonen....
- 2. Rituale und Zeremonien im Mittelalter..
- II. Genauere Analyse der Bedeutung anhand der Königskrönung Ottos I..............
- 1. Betrachtung der Krönung auf Basis der Quelle von Widukind von Corvey ..
- 2. Herausarbeitung der wichtigsten Merkmale für die Politik.
- III. Weitere Beispiele von Ritualen und Zeremonien in der Politik der Ottonen...
- 1. Otto II...
- 2. Otto III.
- I. Informationen zu den Ottonen und Ritualen und Zeremonien im Mittelalter........
- C. Abschließende Beurteilung der Untersuchungsergebnisse.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie groß die Bedeutung von Ritualen und Zeremonien in der Politik des ottonischen Herrschergeschlechts war. Die Analyse fokussiert auf die Rolle dieser Elemente bei der Durchsetzung der Politik der Ottonen, wobei die allgemeine Forschung zu den Ottonen sowie spezifische Literatur über Rituale und Zeremonien im Mittelalter berücksichtigt werden. Die Arbeit untersucht, wie Rituale und Zeremonien zur Stabilität des politischen Gefüges beitrugen und die Macht der Ottonen festigten.
- Die Bedeutung von Ritualen und Zeremonien in der mittelalterlichen Politik
- Die Rolle der Königskrönung als zentrales politisches Ritual
- Die Bedeutung von Unterwerfung und Hochzeiten in der ottonischen Herrschaftspolitik
- Die Verbindung von Ritualen und Zeremonien mit dem Gottesgnadentum des Herrschers
- Die Auswirkungen von Ritualen und Zeremonien auf die Stabilität des ottonischen Reichs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der politischen Bedeutung von Ritualen und Zeremonien in der ottonischen Zeit ein. Sie stellt die Forschungsfrage und erläutert den Aufbau der Arbeit. Der erste Teil der Untersuchung beleuchtet den historischen Kontext, indem die Ottonen und die Rolle von Ritualen und Zeremonien im Mittelalter allgemein vorgestellt werden. Der zweite Teil analysiert die Bedeutung von Ritualen und Zeremonien anhand der Königskrönung Ottos des Großen, wobei die Quelle von Widukind von Corvey analysiert und die wichtigsten Merkmale der Krönungszeremonie herausgearbeitet werden. Im dritten Teil werden weitere Beispiele von Ritualen und Zeremonien aus den Herrschaftszeiten von Otto II. und Otto III. betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Rituale und Zeremonien in der Politik der Ottonen, Königskrönung, Unterwerfung, Gottesgnadentum, politische Stabilität, ostfränkisch/deutsches Reich, mittelalterliche Politik und Herrscherrepräsentation.
- Arbeit zitieren
- Philipp Fuchs Mosquera (Autor:in), 2021, Rituale und Zeremonien während der Herrschaft der Ottonen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1462212