Aufgrund von Bilanzskandalen und Unternehmensschieflagen um die Jahrtausendwende sowie dem aktuellen Bilanzskandal Wirecard gerät der Wirtschaftsprüfer immer wieder in die öffentliche Kritik. Neben den internationalen Skandalen von Enron und WorldCom schädigten auch die nationalen Unternehmenszusammenbrüche von FlowTex und Philipp Holzmann den Ruf des Wirtschaftsprüfers. Dies lag daran, dass der Abschlussprüfer kurz vor dem Zusammenbruch der besagten Unternehmen uneingeschränkte Bestätigungsvermerke erteilt hat. Dadurch reduzierte sich das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Arbeit des Wirtschaftsprüfers. Im Hinblick auf die Qualität der Prüfung wurde vor allem die Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers in Frage gestellt. Als weiterer Kritikpunkt ist ein im Vergleich zum Gesamtumsatz des Wirtschaftsprüfers hoher Umsatz durch zusätzliche Beratungsleistungen zu nennen, da der Manager des zu prüfenden Unternehmen Einfluss auf den WP nehmen kann und damit dessen Unabhängigkeit gefährdet. Dies zeigt sich auch an den vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften PWC, Ernst & Young, KPMG, und Deloitte, bei denen nur mind. 15% des Umsatzes auf reine Prüfungstätigkeit fallen. Daher stellt sich die Frage, ob es sachgerecht ist, dass der Wirtschaftsprüfer bei dem zu prüfenden Unternehmen auch eine andere Dienstleistung, wie z.B. eine Beratung erbringt, oder dadurch die Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers gefährdet wird. Dieser Frage gilt es in dieser Arbeit nachzugehen.
Die Arbeit besteht aus sechs Kapiteln. Das erste Kapitel beinhaltet wie üblich eine Einleitung, die den Leser im Zusammenhang mit der Problemstellung zum Thema hinführen und einen groben Überblick über den Gang der Arbeit geben soll. Im zweiten Kapitel werden kurz die theoretischen Grundlagen zur Tätigkeit des Wirtschaftsprüfers aufgezeigt, die im Verlauf der Arbeit benötigt werden. Die zwei Kernthemen Nichtprüfungsleistungen und die Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers, um die es in der Arbeit geht, werden jeweils in den Kapiteln drei und vier umfassend erläutert, um einen noch tieferen Einblick in das Thema zu bekommen. Diese beiden Themen sollen dann in Kapitel fünf miteinander verbunden werden, indem die Gründe, die gegen die Vereinbarkeit von Nichtprüfungsleistungen und der Unabhängigkeit sprechen, aufgezeigt werden. Im Anschluss daran sollen Studien aufgezeigt werden, die diese theoretischen Gründe in der Praxis belegen oder widerlegen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Berufsbild des Wirtschaftsprüfers
- 3. Nichtprüfungsleistungen
- 3.1 unzulässige Nichtprüfungsleistungen
- 3.2 zulässige Nichtprüfungsleistungen
- 4. Unabhängigkeitsgrundsatz
- 4.1 Definition
- 4.2 Gefährdung der Unabhängigkeit
- 4.3 Schutzmaßnahmen
- 5. Vereinbarkeit von Nichtprüfungsleistungen und der Unabhängigkeit
- 5.1 Gründe für die Unvereinbarkeit
- 5.2 Studien
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Vereinbarkeit von Nichtprüfungsleistungen mit der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers. Die Arbeit beleuchtet die Problematik, die durch die potenziellen Konflikte zwischen Prüfungs- und Beratungsleistungen entstehen können. Dabei werden die theoretischen Grundlagen des Berufsbildes des Wirtschaftsprüfers, die verschiedenen Arten von Nichtprüfungsleistungen sowie die Bedeutung des Unabhängigkeitsgrundsatzes in der Wirtschaftsprüfung beleuchtet.
- Das Berufsbild des Wirtschaftsprüfers und seine Aufgaben
- Die verschiedenen Arten von Nichtprüfungsleistungen, die von Wirtschaftsprüfern erbracht werden können
- Die Bedeutung des Unabhängigkeitsgrundsatzes in der Wirtschaftsprüfung
- Potenzielle Konflikte zwischen Prüfungs- und Beratungsleistungen
- Studien und Forschungsergebnisse, die die Vereinbarkeit von Nichtprüfungsleistungen mit der Unabhängigkeit untersuchen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt den Leser in die Thematik der Nichtprüfungsleistungen und deren Auswirkungen auf die Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers ein. Sie beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext aktueller Bilanzskandale und stellt den Aufbau der Arbeit vor.
- Kapitel 2: Berufsbild des Wirtschaftsprüfers: Dieses Kapitel skizziert die theoretischen Grundlagen des Berufsbildes des Wirtschaftsprüfers. Es beleuchtet die Kernaufgaben und die ethischen Prinzipien, die die Arbeit des Wirtschaftsprüfers prägen.
- Kapitel 3: Nichtprüfungsleistungen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und Abgrenzung von Nichtprüfungsleistungen. Es unterscheidet zwischen zulässigen und unzulässigen Nichtprüfungsleistungen und zeigt die verschiedenen Arten von Beratungsleistungen auf, die von Wirtschaftsprüfern erbracht werden können.
- Kapitel 4: Unabhängigkeitsgrundsatz: Dieses Kapitel erklärt die Bedeutung des Unabhängigkeitsgrundsatzes in der Wirtschaftsprüfung. Es definiert die Anforderungen an die Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers, beschreibt die Gefahren für die Unabhängigkeit und stellt verschiedene Schutzmaßnahmen vor.
- Kapitel 5: Vereinbarkeit von Nichtprüfungsleistungen und der Unabhängigkeit: Dieses Kapitel analysiert die Vereinbarkeit von Nichtprüfungsleistungen mit der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers. Es werden die Gründe für die potenzielle Unvereinbarkeit erörtert und Studien vorgestellt, die diese Problematik in der Praxis untersuchen.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen der Wirtschaftsprüfung, insbesondere mit der Problematik der Nichtprüfungsleistungen und deren Auswirkungen auf die Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers. Zu den zentralen Themen gehören die ethischen Prinzipien des Berufsbildes, die verschiedenen Arten von Nichtprüfungsleistungen, die Bedeutung des Unabhängigkeitsgrundsatzes, potenzielle Konflikte zwischen Prüfungs- und Beratungsleistungen sowie die Ergebnisse von Studien, die sich mit der Vereinbarkeit von Nichtprüfungsleistungen mit der Unabhängigkeit befassen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2021, Nichtprüfungsleistungen und deren Vereinbarkeit mit der Unabhängigkeit des Wirtschaftsprüfers, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1460053