Städte sind seit Anbeginn der Zeit in allen Kulturräumen wichtige Zentren für eine bestimmte Region und ihre Bevölkerung. Die Städte, die sich im Zuge der Globalisierung international zu Knotenpunkten von Informationsströmen, globalen Finanzmärkten, internationalem Handel und industrieller Produktion entwickelt haben und in ihrer Gesamtheit die ökonomische und kulturelle Globalisierung weltweit in Gang halten, werden als „Global Cities“ verhandelt. Der Großteil der identifizierten „Global Cities“ sind im Globalen Norden verortet. Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg, vor allem vieler Ost- und Südostasiatischen Ländern, steigt zunehmend auch die Anzahl der „Global Cities“ im Globalen Süden. Unzählige weitere große Städte in weniger wirtschaftlich starken Ländern finden im „Global City“-Diskurs kaum Betrachtung. Welche Auswirkungen dieser ökonomische Reduktionismus auf Städte hat und welche Bedeutung den ‚Neuen‘ „Global Cities“ des Globalen Südens zugeschrieben wird, möchte ich mit diesem Beitrag untersuchen.
Die Städte des Global Südens werden in der westlichen Welt häufig mit negativen Assoziationen, wie Überbevölkerung, Umweltverschmutzung, Armut und Korruption in Verbindung gebracht. Die Ursachen dieser Missstände sind, wie man im Folgenden sehen wird, höchst komplex und in kausalen Ursachen-Wirkung-Modellen kaum zu erfassen. Dabei sind die gesellschaftlich-historisch gewachsenen Interaktionsräume nicht festgefahren, sondern stehen ständig im Aushandlungsprozess mit neuen Verhältnissen und Bezugsgrößen.
Dabei ist das Verständnis von klar umgrenzten räumlichen Einheiten, die aus homogenen Gemeinschaften bestehen und eine einheitliche Identität haben, sehr problematisch. Doreen Massey hat dieses Konstrukt bereits in den 90er Jahren in ihrem „A Global Sence of Place“-Ansatz beschrieben. Denn solche konstruierten und gesellschaftlich festgefahrenen Bilder können zu Ausgrenzungen, Rassismen und Rivalitäten führen. Eine solche Sichtweise ist in einer globalisierten Welt, in der es zu ständigen Verbindungen und Austauschprozessen zwischen verschiedenen Orten kommt, nicht mehr zeitgemäß und benötigt einer Modernisierung.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Hauptteil
- Schlussfolgerung
- Abbildungen
- Abkürzungen
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Beitrag untersucht die Rolle von Städten des Globalen Südens in der Forschung zu „Global Cities“. Er analysiert, wie diese Städte im Kontext der Globalisierung und des wirtschaftlichen Aufstiegs von Ländern im Globalen Süden betrachtet werden.
- Die historische Entwicklung des „Global City“-Konzepts und die Bedeutung von europäischen Städten in der frühen Neuzeit
- Die Rolle von Städten als Motoren wirtschaftlicher Entwicklung und Zentren kultureller Innovationen
- Das ungleiche Wachstum von Städten im Globalen Norden und Süden
- Die Bedeutung von Megacities und deren unterschiedliche Entwicklung im Globalen Norden und Süden
- Die Herausforderungen und Chancen für Städte des Globalen Südens im Kontext der Globalisierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Vorwort: Das Vorwort stellt die Relevanz des Themas dar und beleuchtet die häufig negativen Assoziationen, die mit Städten des Globalen Südens verbunden sind.
- Einleitung: Die Einleitung führt den Begriff der „Global City“ ein und erläutert die Rolle von Städten als Knotenpunkte in der globalen Wirtschaft.
- Hauptteil: Der Hauptteil analysiert die historische Entwicklung des „Global City“-Konzepts und stellt das ungleiche Wachstum von Städten im Globalen Norden und Süden dar.
Schlüsselwörter
Global City, Globalisierung, Urbanisierung, Megacities, Städte des Globalen Südens, wirtschaftliche Entwicklung, kulturelle Innovationen, transnationale Unternehmen, globale Finanzmärkte, internationaler Handel, Industrielle Verstädterung.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2021, Welche Bedeutung haben Städte des "Globalen Südens" in der klassischen "Global City"-Forschung?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1459896